african market

Die Kultur des afrikanischen Kontinents hat uns wunderbare musikalische Schätze beschert. Die afrikanische Musik mit ihrem Schwerpunkt rund um rhythmischer Raffinesse hat seit Jahrzehnten längst Einzug in Pop-, Jazz-, Film- und Worldmusic erhalten oder steht für sich. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem Kontinent bzw. den vielfältigen Bevölkerungsgruppen im Vergleich z.B. mit Europa deutlich schlechter geht. Zu groß erscheinen die vielfältigen Probleme von denen der Kontinent beherrscht wird: Klimawandel, Landflucht, Stammesfehden, Bürgerkriege und Ausbeutung sind nur einige Probleme, die das Geschehen beherrschen und dafür sorgen, dass die Bevölkerung keinen allgemeinen friedvollen Wohlstand erreicht.

Die Ursachen dafür reichen weit zurück. Der dreihundertfünfzehn Jahre währende transatlantische Sklavenhandel (1550 bis 1865) hat deutlich seine Spuren hinterlassen. Er sorgte dafür, dass 12 Millionen zunächst junge, starke Männer nach Nord- und Südamerika in die Kolonien wie Vieh verschleppt und der zurückgebliebenen Bevölkerung entrissen wurden. Später wurden auch junge Frauen verschifft. Der Sklave wurde nicht als Mensch erachtet, sondern war eine Handelsware. Diese Betrachtungsweise haben es den Kolonialmächten sehr leicht gemacht. Interessanterweise fanden die europäischen Sklavenhändler in Afrika schon einen funktionierten Sklavenhandel vor, da sich selber die afrikanischen Stämme und Fürstentümer des Sklavenhandels bedienten. Die Zahl kennt man aufgrund des Studiums von Schiffsbüchern und Zolldokumenten. Höchstwahrscheinlich ist die Dunkelziffer über die Anzahl noch viel höher, vielleicht mehr als 20 Millionen Männer, was damals eine stattliche Anzahl war. Zurückgeblieben waren die Alten, Schwachen, Kinder und Frauen. Dadurch wurden sämtliche Strukturen in Afrika zersetzt. Gerade die Schichten der Bevölkerung, die für den Nachwuchs hätten sorgen können, wurden verschleppt. Alle Produktionsprozesse reduzierten sich auf ein Minimum. Es kam zu Stagnation von Innovation und Wirtschaft. Und die Auswirkung davon erleben wir heutzutage immer noch, denn Afrika hat sich von diesem Trauma bis heute immer noch nicht lösen können.

Das globale Businessmodell bescherte Europa, wie man jetzt immer noch in manchen ehemaligen Handelszentren wie z.B. Hamburg sehen kann, einen enormen Reichtum. Der Dreieckshandel war sehr lukrativ: Sklaven wurden von Afrika nach Amerika verschleppt, Tabak, Zucker & Rohstoffe wurden von Amerika nach Europa gebracht und die Kolonialwaren wie Textilien und Waffen gelangten von Europa nach Afrika.

Diese wiedergegebenen Zusammenhänge habe ich in der sehr gut gemachten und dadurch sehenswerten Sendung der Terra X Reihe Die Reise der Menschheit • Fremde Welten (ab ca. 20 Minuten) entnommen.

african market


Das heutige Betragsstück ist das vorletzte Stück, welches auf dem Market-Album veröffentlicht werden wird. Es beginnt mit einem Sounddesign zusammengestellt aus verschiedenen Massai-Tribal Gesängen. Das ganze Stück wird begleitet von vielen unterschiedlichen Perkussionsinstrumenten. Es gibt zwei Motive, die sich wiederholen und von Gesangsparts unterbrochen werden. Dabei ist der Gesang eher nach afrikanischen Gesichtspunkten gestimmt und für unsere Ohren zunächst vielleicht etwas ungewohnt.

Das Beitragsbild wurde bei der letzten documenta 15 im Hübner Areal aufgenommen und steht für die Verschiffung der Sklaven nach Amerika.

speechless part one • ambient emission

Es gibt immer wieder Phasen, da höre ich beim Autofahren ausgiebig bestimmte Podcastfolgen. Ich persönlich schaffe es eigentlich nur bis zu drei verschiedene Podcast komplett zu verfolgen und da ich in letzter Zeit eigentlich viel weniger Auto fahre, sind es noch weniger Folgen, die ich konsumieren kann. Dann gibt es aber wieder Phasen bei denen ich ausgiebig Musik höre. Und Musik hören beim Autofahren ist eine wahre Freude. Aufgrund bestimmter Hörgewohnheiten schlägt mir der Streamingdienst Spotify bestimmte Playlists vor. Vor einigen Wochen war es die Playlist Ambient Essentials. Da entdeckte ich die Gruppe Marconi Union aus Großbritannien mit ihrem Album Weightless (Ambient Transmission Vol. 2). Diese Musik zeichnet sich durch lange Klangflächen aus, die mit Filtern in ihrem Höhenanteil moduliert werden. Dazu gesellen sich spärliche Klänge, die meistens im Hintergrund bleiben und unaufdringlich dazu gemischt werden. Auch Soundscapes sind eingearbeitet, gelegentlich kann man Instrumente ausmachen. Diese Musik hat mich sofort in ihren Bann gezogen und ich habe festgestellt, dass mich diese Musik sehr beruhigt, indem das Gefühl unendlicher Zeit vermittelt wird. Gleichzeitig ist diese Musik aufgrund ihrer geringen hochtöniger Frequenzen auch für ältere Bevölkerungsgruppen geeignet, die die hohen Frequenzen nicht mehr so gut hören können!

Ich habe dieses Album als Anregung genommen, selber Musik in dieser Art und Weise zusammenzutragen. Dabei habe ich auch lange Klangflächen arrangiert, die durch Filter manipuliert werden. Man erhält dadurch den Eindruck von Rauschbändern, wie man sie entfernt von Wind und Wasser am Meer her kennt. Instrumentenklänge habe ich ihren spitzen Höhen beraubt. Eine Hangdrum kommt gelegentlich hinzu und selbst eine Aufnahme, die beim vorbeifahren von LKWs auf der Autobahn erst neulich entstanden ist, wurde ergänzt. Die vierteilige Akkordfolge wird insgesamt sechsmalig wiederholt und jeweils mit anderen ergänzenden Melodietönen oder Klangtrauben ergänzt. Ich plane die Reihe ambient emission mit weiteren Stücken in ähnlicher „Bauart“ fortzuführen.

speechless part one


Das Beitragsbild entstand im September 2022 in der Nähe meiner Wohnung. Das Abendlichtambiente sieht für mich aus wie gemalt.

orange market

Das heutige Beitragsbild zeigt einen Wochenmarkt in Köln Nippes im Winter 2022. Der Stadtteil Nippes wird von Migranten geprägt, wie zum Beispiel Mitbürger türkischer Abstammung, die dort für die meisten Gemüsestände verantwortlich sind. Am heutigen Wochenende wird in der Türkei in einer Stichwahl abgestimmt, wer der zukünftige Präsident der Türkei sein wird. Sah es zwischenzeitlich so aus, dass der Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu eine Chance hat, so deutet alles darauf hin, dass der amtierende Präsident Erdogan wieder das Rennen macht. Dies wird von vielen deutschen Mitbürgern ohne türkischen Migrationshintergrund nicht begrüsst und stößt auf Unverständnis. Die meisten in Deutschland lebenden Deutsch-Türken haben aber nach wie vor das türkische Wahlrecht und entscheiden sich zu 65% für Erdogan. Dies wird erst verständlich, wenn man bedenkt, wie bestimmte türkischen Gruppen „ticken“ und ist abhängig von ihrer Sozialstruktur und Herkunft. Deutschland muss lernen, dass die Menschen in anderen Ländern anders denken und ihre Entscheidungen aufgrund anderer Emotionen treffen. (Hierzu darf man sich nochmals die Ausführungen zu emotionalen Algorithmen des Autors Harri vergegenwärtigen, die ich im Beitrag can you hear what your heart is telling you ausgeführt habe.) Erdogan, so heisst es beispielsweise, hätte der Türkei wieder eine Akzeptanz innerhalb der Staatengemeinschaft verschafft.

Die Bundesrepublik ist ein Einwanderungsland und wird es auch bleiben. Sollen die Herausforderungen, die sich dadurch ergeben, einigermaßen bewältigt werden können, bedarf es in Zukunft wesentlich größerer Anstrengungen und kann meiner Meinung nur dann gelingen, wenn deutlich mehr für die Migration durch Bildung getan wird. Bildung ist der Schlüssel. Wir wären schlecht beraten, wenn wir die Bildung ausschließlich den Schulen aufbürdeten. Eine ausreichende Bildung kann nur im dauernden Austausch mit einer sinnvollen Familienpolitik gelingen, denn die Schule alleine, kann die teilweisen prekären Zustände in Migrationsfamilien nicht lösen. Und eine Familienpolitik darf sich auch nicht nur auf eine staatliche Politik begrenzen. Entscheidend ist das Mitwirken aus dem Herzen der Bevölkerung.

Beim Stück orange market aus der Market-Reihe kommt abermals das neuentwickelte Synthesizer-PlugIn Objekt des Herstellers Reason-Studio zum Einsatz, welches eine vortreffliche Quelle für musikalische Inspirationen ist. Der damit erzeugte metallisch klingende HangDrum-Sound und der SteelDrum Sound in Form einer variierenden Sequenz bildete den Ausgangspunkt für eine weitschweifende Melodie.

orange market

matakite

Matakite ist ein Begriff aus der Mythologie der Maori, den Ureinwohner Neuseelands und bedeutet soviel wie das zweite Gesicht. Das zweite Gesicht beschreibt die Fähigkeit bestimmter Personen Erscheinungen zur Vorsehung zu haben und Zeichen wie zum Beispiel das Auftauchen bestimmter Tiere zu deuten um daraus Schlüsse zu ziehen. Diese Herangehensweise ist tief in der maorischen Tradition verwurzelt. Wie man nachlesen kann, wurde damit wohl auch Unfug betrieben und es haben sich immer wieder Scharlatane in diesem Gebiet herumgetrieben, es gibt aber auch Berichte von wahrhaftigen Weisen. Auf das Thema bin ich durch eine neuseeländische Miniserie gestoßen: Ein neuseeländischer Kriminalbeamter, der Wurzeln zu den Ureinwohnern hat und als sogenannter „Quoten-Maori“ betitelt wird, hat die Fähigkeit des zweiten Gesichts und muss bei Ausübung seiner Tätigkeit als Polizist damit umgehen lernen. Die Serie heisst One Lane Bridge.

Das heutige Beitragsstück ist ein sehr minimalistisches Stück, welches im wesentlichen Arpeggien von sogenannten Major Seven Akkorden verwendet, die in wilden Rückungen abgewechselt werden. Angereichert mit der Stimme eines Schamanen und Instrumenten des Shamanic Ritual Ensemble der Soundschmiede Orchestra Tools wie zum Beispiel ein Rainstick, schaffen die Klänge eine Brücke zum heutigen Beitragsthema. Ergänzt wird das Stück durch die kostenlos erhältlichen Klänge des Tension Pads, was ein bisschen Spannung in die Runde wirft. Der Klaviersound ist mit Feltpiano betitelt.

matakite


Das Beitragsbild stammt aus dem Erfurter Danakil, eine Art Museum, welches verschiedene Habitate der Erde abbildet.

meeting in the garden of angels

Zur Zeit führe ich spezielle Übungen durch. Währenddessen höre ich gerne sogenannte Entspannungsmusik bzw. Musik zur Meditation. Diese Art von Musik soll den Zustand der Meditation unterstützen. Für mich eignet sich unter anderem klassische indische Musik, aber auch sogenannte Ambient music. Pioniere dieser Musikart komponierten schon in den 1970 Jahren sehr hörenswerte Stücke. Ein Streamingdienst bot eine Playlist mit Werken der 70er Jahre an und darin war ein Stück von Harald Budd zu finden, welches mir positiv aufgefallen ist. Er verwendete Klavierarpeggios nebst Einsatz von chorischen Elementen. Ich kenne Harold Budd von seiner Zusammenarbeit mit Brian Eno aus den 80er Jahren, hatte aber noch keines seiner Werke unabhängig von Brian gehört. 2004 verkündete der Komponist nichts mehr zu komponieren, weil er alles bereits gesagt hätte. Ein bemerkenswerter und konsequenter Schritt, der nicht so häufig vorkommen dürfte. 2020 verstarb Harald.

Ich habe das Stück Rosetti Noise/Chrystal Garden and a Coda zum Anlass genommen selbst ein kleines Stück mit Klavierarpeggios und Chor zu komponieren. Dieses Stück ergänzt die laufende Mambial-Reihe.

meeting in the garden of angels


Das Beitragsbild ist diesmal einen Fotografie meiner Tochter aus dem Jahr 2018 und zeigt das Eingangstor zu einem sehr schönen Garten.

possible words

Einer meiner größten Wünsche für das Jahr 2023 – und ich hoffe sehr, dass er in Erfüllung geht – ist die Beendigung des Ukraine Krieges, für den ich kein Verständnis aufbringe. Der ganze Schrecken und die Zerstörung müssen ein Ende haben. Die Frage ist nur, wie kann das erreicht werden? Diplomatische Bemühungen sind an den Forderungen der Kriegsparteien bisher gescheitert, ein militärisches Eingreifen anderer Parteien wird zur Zeit noch vermieden, zu gefährlich wären die Folgen eines solchen Eingreifens. In den letzten Tagen ist von einer anderen Taktik berichtet worden: Das ukrainische Militär hat eine Hotline für russische Soldaten eingerichtet, um russischen Soldaten die Möglichkeit einzuräumen sich zu ergeben. Diese Hotline wird gut angenommen. Und es gibt eine weitere Initiative. Litauer rufen russische Mitbürger in Russland an, um in einen Dialog mit der Bevölkerung Russlands zu kommen, was sie eigentlich von dem Krieg halten. Anfangs wurde schnell aufgelegt, aber inzwischen stellt sich heraus, dass die russische Bevölkerung reden will. Ich halte die Taktik mit der russischen Bevölkerung, die unter der Propaganda der russischen Regierung zu leiden hat, in einen Dialog zu treten für sehr sinnvoll. Daher hat auch das Beitragsstück den Titel possible words bekommen. Wörter als Möglichkeit in einem Diskurs etwas verändern zu können. Dazu passend habe ich ein Foto der documenta 15 des letzten Jahres aus dem Hübner Areal ausgewählt, wo ein afrikanische Puppenspieler ihre Figuren ausstellten.

Das heutige Beitragsstück schlummert schon seit 2018 unvollendet auf meiner Festplatte und nun habe ich es endlich fertig stellen können. Die Idee war es, musikalisch an den Trompeter Jon Hassell zu erinnern. Jon Hassell ist letztes Jahr verstorben. Aufmerksam wurde ich auf Jon durch seine Zusammenarbeit mit Brian Eno und des Albums  Fourth World Vol. 1 – Possible Musics aus dem Jahre 1980, was mich seinerzeit und auch noch heute sehr beeindruckt hat. Durch die Verwendung verschiedener Effektgeräte schafft Jon einen luftigen Trompetenklang, der einzigartig ist. Ich habe versucht den Trompetensound ein bisschen nachzuahmen, was mir nur entfernt gelungen ist. Ich hatte das Album schon einmal in dem Beitrag dune • opening angesprochen. Das Stück mündet zweimal jeweils nach einem etwas freieren Teil in eine wunderschöne, fast versöhnliche Melodie, die möglicherweise einen Ohrwurmcharkter aufweist.

possible words


who knows who wrote this melody?

Als mir eines schönen Morgens im Sommer diese Melodie in den Sinn kam, habe ich sie direkt in mein Smartphone gesungen. Kurz danach setzte ich mich an den Rechner, um die Melodie aufzunehmen. Ich fragte mich die ganze Zeit, wo ich die Melodie her kenne. Sie kommt mir sehr bekannt vor. Dann habe ich lange gesucht und auch ein paar Freunde gebeten mir bei der Suche des Urhebers der Melodie behilflich zu sein. Dies blieb ohne Erfolg. Der Titel des Stückes ist durchaus als Aufforderung gedacht. Wer den Urheber dieser Melodie kennt, der lasse es mich bitte wissen. So lange in dieser Richtung nichts passiert, werde ich mich als Komponist dieser Melodie fühlen.

In Deutschland verhält es sich rechtlich so, dass mit der Aufnahme oder Niederschrift einer noch nicht bekannten Melodie automatisch die Urheberschaft besteht. Eine Melodie hat meistens eine sogenannte Schöpfungshöhe. Allerdings lässt sich grundsätzlich die Schöpfungshöhe eines Werkes nicht objektiv festlegen und somit müssen sich oft Gerichte damit beschäftigen, ob ein Werk bzw. Erzeugnis jeglicher Art nun überhaupt urheberrechtlich geschützt werden kann bzw. geschützt ist.

Das Urheberrecht bleibt in Deutschland immer beim ursprünglichen Urheber. Es kann nicht verkauft bzw. vermietet werden. Lediglich die Vertriebs- und Aufführungsrechte können abgegeben werden. In Amerika verhält es sich allerdings anders. Da kann ein Künstler die Rechte seiner Urheberschaft durchaus für Geld verkaufen.

Ich bin jetzt gespannt, ob sich jemand meldet und die Urheberschaft des heutigen Beitragstückes beansprucht. Spannend wird es, wenn dieser jemand mir dann verbieten will, das Stück weiterhin auf meinem Blog zu veröffentlichen. Ich habe wenig zu befürchten, da ich keine kommerzielle Webseite betreibe. Außerdem ist es erlaubt ohne zu fragen sogenannte Coverversionen von Stücken zu veröffentlichen, wenn grundsätzlich die Melodie nicht verändert wird. Auch hier wurden in der Vergangenheit schon oft Gerichte zu Rate gezogen, um individuelle Sachverhalte zu klären.

who knows who wrote this melody?


Das Beitragsbild zeigt eine Gänseblümchenwiese, die ich vor ein paar Jahren bei der Durchfahrt durch das Sauerland fotografiert habe.

thus spoke

Die inspirierenden Klänge der Foghorn Labserie von Spitfireaudio habe ich zum Anlass genommen, mich mit dem weltbekannten Opening der sinfonischen Dichtung Also sprach Zarathustra komponiert 1896 von Richard Strauss zu beschäftigen. Man könnte das heutige Beitragsstück sozusagen als Coverversion bezeichnen, habe ich doch nichts substantielles Neues hinzugefügt, allerdings sind nicht alle Noten des Originals verwendet worden. Die teilweise brachialen Klänge der Nebelhornsammlung eignen sich meiner Meinung nach das Stück nachzubilden. Ich habe ausschließlich Klänge dieser Sammlung verwendet und mit dem virtuellen Echogerät Flowbrush verändert.

Die Einleitung des Stückes erlangte spätestens auch für Nichtkenner der klassischen Musik weltweite Berühmtheit, weil in einer Schlüsselszene zu Beginn des Filmes 2001: Odyssee im Weltraum aus dem Jahre 1968 des Regisseurs Stanley Kubrick mit dem Untertitel „Aufbruch der Menschheit“ die Musik von Richard Strauss erklingt. Viele werden bestätigen, dass die Auswahl sehr passend ist. Eigentlich sollte die fertig komponierte und aufgenommen Filmmusik von Alex North verwendet werden, Stanley Kubrick entschied sich aber die für Testzwecke verwendeten Temp-Tracks in der fertigen Fassung einzuspielen. Temp-Tracks, also schon vorhandene Stücke, werden verwendet, bevor die Filmmusik fertiggestellt ist, um die Wirkung von Szenen zu prüfen. Man kann sich vorstellen, dass Alex North sehr enttäuscht war.

Also sprach Zarathustra übernimmt den Titel des Werkes von Friedrich Nitzsche aus den Jahren 1883 – 1886. Es ist ein dichterisch-philosophisches Werk, welches sich unter anderem mit der Entwicklung des Menschen zum möglichen Übermenschen beschäftigt. Über die geschichtliche Gestalt Zarathustras hat man nicht viele gesicherte Erkenntnisse. Man ist sich einig, dass es sich um einen weisen und spirituellen bzw. religiösen Menschen um vielleicht 1000 bis 300 vor Christi Geburt gehandelt haben muss, der im persischen Raum wirkte und als Religionsstifter der zoroastischen Religion gilt und für einige kleine religiösen Gruppen innerhalb der Parsen und Irani, noch heute eine Bedeutung hat.

thus spoke


Das Beitragsbild entstand 2012 an der Weser in der Nähe von Brake in Niedersachen. Einige Leuchttürme waren früher mit Nebelhörnern bestückt, um den Schiffe auch bei undurchsichtigen Wetterverhältnisse Durchfahrten zu ermöglichen. Die Navigation der Schiffe wird heute durch GPS ermöglicht und hat dadurch die akustische Landschaft in Seenähe sicherlich verändert.

tape piano

Ein leicht elegisches Piano Stückchen bezieht abermals seinen Namen von einem verwendeten Sound. Auch diesmal hat die Softwareschmiede spitfire audio für mich sehr inspirierende Klänge zur Verfügung gestellt. Eine Sammlung modifizierter Pianoklänge, die sich durch Mattigkeit und Verzerrung charakterisieren und dabei höchst geschmackvoll ineinanderfließen, vielleicht gerade, weil sie aufgeregte Diskanten vermeiden. Insgesamt hat das Stück vier Motive auf einem ostinaten Bass., die sich abwechseln oder ineinanderfließen.

Zusammengenommen drückt dieses Stück auch mal wieder eine meiner Stimmungen aus, die Stimmung, die ich bekomme, wenn ich mir die Geschehnisse auf unserem Globus betrachte und Nachrichten lese. Aber dies möchte ich heute nicht weiter beleuchten. Nichtsdestotrotz bin ich frohdass ich dieses Stück „finden“ durfte. Mit Sicherheit ein Beitrag zur Mambial Serie.

Für das Beitragsbild habe ich schon wieder (!) die künstliche Intelligenz Midjourney rechnen lassen, um ein passendes Bild zum Stück tape piano zu erhalten, gab ich folgenden Text in die Konsole ein:

old man sitting near a grand piano and see an tape recorder, 8k, ultrarealistic, extremly detailed

Auf der einen Seite fasziniert mich zur Zeit sehr, wie die KI arbeitet und finde es total spannend, welche Ergebnisse ich bekomme, wenn ich die Eingabe modifiziere. Auf der anderen Seite frage ich mich, wo soll denn die Reise (noch) hingehen, wenn uns KI immer mehr das kreative Schaffen abnehmen? Unlängst gewann sogar ein Ergebnis einer Rechenleistung von einer KI einen seriösen Wettbewerb. Und es gibt nicht nur KI im Bereich der bildenden Kunst, sondern es gibt schon lange einige Projekte im Bereich der darstellenden Kunst, die erstaunliche Ergebnisse hervorbringen. Ihr könnt hier bei MuseNet mal herein hören und wenn ihr Interesse an dem Thema habt, dann empfehle ich diese Seite von Music Transformation zum weiteren Stöbern. Es taucht unter den Künstlern natürlich selbstredend immer wieder die Frage auf: Wird der Künstler bald überflüssig sein? Ich werde diese Frage heute nicht beantworten, bleibe aber gedanklich beim Thema. Inzwischen mag man sich diesen Videocast von Adam Neely zum Thema gönnen: Will AI replace human musicians? Nun aber ganz viel Freude mit tape piano!

tape piano


cello moods

Nach dem etwas turbulenten Stück der letzten Woche diesmal ein ganz anderes geartetes Stück: Nachdenklich, ätherisch, fast zart. Es regt zu besinnlichen Minuten ein. Zeit über das Leben und der Vergänglichkeit des Lebens nachzudenken. Einfach mal zurücklehnen und nur mal Musik hören. Sich darauf einlassen!

Erreicht wird dieser sehr unaufdringliche Mood durch die Verwendung verschiedener Klangebenen. Die Softwareschmiede Spitfire Audio hat zu ihrer kostenfreien LAB Serie zwei fantastische Klangbiblotheken hinzugefügt. Das namensgebende Cello Moods PlugIn, sowie eine Sammlung von Nebelhornklängen, die beide Eingang in das vorliegende Stück fanden und eine inspirierende Wirkung hinterließen. Untermalt wird das Ganze von Klängen der Nachtigall, die durch die Softwareschmiede loops de la creme aus Frankreich mit ihrem Paket Songbird Virtuoso abgerufen werden kann.

Das Stück besteht aus vier Teilen. Nach einer kurzen Einleitung erhebt sich eine zunächst einstimmige Cello-Linie, die dann um eine zweite Stimme, eine dritte Stimme ergänzt wird, um wieder einstimmig zu enden. Begleitend wirken das Nebelhorn und die Nachtigall.

cello moods


Das Beitragsbild zeigt einen Ausschnitt auf die Landschaft aus meinem Turmzimmer. Die Nebelstimmung des Morgens erschien mir passend. Da ich den Ausschnitt stark vergrößert habe, erscheint durch das digitale Rauschen das Bild fast wie gemalt. Das Bild wurde nicht weiter verfremdet. (Das hatten wir doch schon mal?!)

slave of time

Vor ein paar Monaten sah ich zufällig den Film 12 Years a Slave aus dem Jahre 2013 des Regisseurs Steve McQueen. Der Film dreht sich um einen freien schwarzen Violinisten aus den Nordstaaten der USA um 1841 , der von brutalen Menschenhändlern widerrechtlich als Sklave in die Südstaaten portiert wird und dieser Sklaverei nach zwölf Jahren entfliehen kann. Teile der Filmmusik kamen mir bekannt vor. Es stellte sich heraus, dass einige Passagen der Filmmusik Hans Zimmers Time aus dem Film Inception aus dem Jahr 2010 des Regisseurs Christopher Nolan verblüffend ähnelten. Eine Recherche zeigte mir, dass auch Hans Zimmer der Komponist der Filmmusik von „12 Years a Slave“ ist. Ich war erstaunt wie stark Zimmer eigenes Material fast wiederholend verwendet, zumal es sich um völlig unterschiedliche Filme handelt. Dies ist nicht nur mir aufgefallen, sondern auch der Autor Michal Zak hat dazu einen bemerkenswerten Eintrag im Internet hinterlassen. Er philosophiert darüber, welche Motivation Zimmer gehabt haben könnten, drei Jahre nach Erscheinen von „Inception“ in „12 Years a Slave“ sein gekröntes Thema wiederzuverwenden.

Als ich den Film sah, arbeitete ich gerade an einem kleinen Stück, welches durchgehend vier Akkorde verwendet, so wie es Zimmer auch in Time gehalten hat und herausgekommen ist ein sogenanntes soundalike mit der Akkordfolge:

| Dm | Am | Em | G |

Ich habe ja schon öfters über die sogenannten sehr verbreiteten 4 chord progressions geschrieben, z.B. beim Beitrag 4 chords. Beim Musizieren merkte ich dann schnell, dass ich noch unterbewusst ein anderes Stück in Erinnerung hatte, was zumindest melodisch in das heutige Beitragstück eingeflossen ist. Es handelt sich um das unglaublich wundervolle Stück des englischen Komponisten Max Richter mit dem Titel On The Nature Of Daylight, welches am Anfang und Ende des Filmes Arrival verwendet wurde und Johann Johannson die Nomminierung zur Oskarverleihung gekostet hat, denn es dürfen nur Fimmusiken nominiert werden, die ausschließlich von einem Komponisten eines Filmes komponiert wurden. Auch darüber habe ich in dem Beitrag door arrival berichtet. So ist das vorliegende Stück eine schöne Mischung aus „Time“ und „On The Nature Of Daylight“ geworden.

slave of time


Der Titel „slave of time“ setzt sich aus den Titeln der ersten angesprochenen Filme zusammen und lässt sich aber auch darauf beziehen, dass unser Leben letztendlich endlich ist und wir mehr oder weniger immer unsere eigenen Sklaven der Zeit sind, je nachdem wie sehr wir uns zu Sklaven der Zeit machen lassen. Das Beitragsbild soll diesen Gedanken unterstützen, welches dieses Jahr in Osnabrück entstanden ist.

the last speculoos

Es gibt immer diesen einen bestimmten Tag im Jahr, der bis zur Vorweihnachtszeit eine betrübliche Zensur hinterlässt. Ich lege mir einen ordentlichen Vorrat an Spekulatius einer ganz speziellen Sorte an, der dann natürlich irgendwann verbraucht ist. Der Tag definiert sich durch den Verzehr des letzten verfügbaren Spekulatius und löst bei mir eine betrübliche Stimmung aus. Die Komposition dieses Beitrags drückt diese Stimmung in Ansätzen aus.

Das Stück bringt eine kleine minimalistische Klavierkomposition in zwei Varianten. Einmal der reine Klavierklang und die zweite Version hat noch eine sogenannte Soundscape bzw. Ambient-Spur dazu gemischt, wodurch die Musik auf einmal in einer Yoga & Mediation Playlist auftauchen könnte. Wenn es um den reinen Klavierklang geht, dann wäre dies ein klassisches Instrumentalstück. Mische ich Ambient Klänge dazu, dann verwandelt sich das ganze in etwas Meditatives und es wird sozusagen funktionale Gebrauchsmusik. Ähnliche Überlegungen wurden schon in dem Beitrag water therapy vorgebracht. Wo bei wir bei der Frage währen, was denn die Einteilung in sogenannte Ernste-Musik und Unterhaltungs-Musik rechtfertigt, die die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA), vornimmt. Man könnte sagen, dies ist eine dämliche Einteilung. Wirtschaftlich ist dies aber von großer Bedeutung für die KomponistInnen, denn für ernste Musik bekommt der Künstler viel mehr Ausschüttung, als für Unterhaltungsmusik. Einerseits würde eine Aufführung einer ernsten Komposition z.B. im Radio eine größere Ausschüttung nach sich ziehen, andererseits wird ernste Musik viel weniger als Unterhaltungsmusik im Radio gespielt.

Das Stück „the last speculoos“ basiert auf einer simplen Akkordfolge, die Jonny May in einer seiner Klavier Instruktionen vorgeschlagen hat. Interessanterweise kategorisiert er die Akkordfolge der Tonart C zugehörig und beziffert die Akkordfolge basierend auf dem Dreiklang C in sogenannter Stufenschreibweise. Dabei würde der Gm Dreiklang auf der V Stufe in C Dur normalerweise gar nicht auftauchen, ganz zu schweigen von einem Bb Dreiklang. Hier müsste man schon etwas mehr ausholen, um die Verwandtschaft dieser Klänge in Beziehung zu der Tonart C Dur zu setzen. Die Jazzer bezeichnen so etwas als modal interchange. Bezieht man allerdings die Klänge auf die Tonart F Dur, ergibt sich eine übliche Zuordnung zu den Stufen der Tonart.

the last speculoos (classic edit)

the last speculoos (yoga edit)


Das Beitragsbild zeigt wahrhaftig den letzten von mir mit Genuss verspeisten Spekulatius dieses Winters, allerdings ins All befördert …

onko mark

Und wir bleiben direkt beim Thema „sound challenge“, ein Format , welches ich ja bekanntlich sehr liebe. Wiederum hat die niederländische Klangschmiede Oenkenstein aufgerufen ein Stück zu kreieren, welches ihren neu erschienenen Klangerzeuger mit einem Mark Roads E-Piano-Klang verwendet. Oenkenstein schreibt bezeichnenderweise „roads“. Das Fender Rhodes Piano ist legendär und prägte außerordentlich die Klangwelt der Popmusik – besonders der 70er Jahre. Jazzgrößen, die sich in den 70er Jahren der Jazz-Rock-Musik bzw. Fusion-Musik widmeten, haben fantastische klangliche Zeugnisse dieser Zeit abgegeben. Denken wir beispielsweise an das Stück Red Baron von Billy Cobham mit dem unvergleichlichen E-Piano Spieler Jan Hammer, oder an Chick Corea mit seinem legendären Stück Spain. Weitere Vertreter sind Herbie Hancock und George Duke, aber auch die Pianistin Patrice Rushen mit ihrem langen E-Piano Solo in dem Stück Before the Dawn möchte ich hier anführen. Und alle spielten das Fender Rhodes.

Die Regeln der Challenge sehen lediglich vor, das mindestens eine Tonspur von dem erwähnten Klangerzeuger stammt. Ein Forums-User wünschte sich ein jazziges Stück, dies wollte ich beachten. Alles andere ist erlaubt, was mit der Software reasonstudio möglich ist. Ich habe mich entschieden den Klang des E-Pianos in den Vordergrund zu stellen und ein 70er Jahre „Feeling“ zu erzeugen.

UPDATE: Erstaunlicherweise hat das Stück „onko mark“ den 1. Platz bei der competition belegt! Ich freue mich sehr. Man sollte allerdings auch dazu sagen, dass es nur sehr wenig Einsendungen gab!

onko mark


Das heutige Beitragsbild wurde im Herbst im Freilichtmuseum Hessenpark fotografiert und zeigt den Arbeitsplatz einer Druckerei, die in den 80er Jahren geschlossen wurde. Weil das Stück „onko mark“ ja auch „retro“ ist, passt das.

no one knows what the future holds

Eigentlich dachte ich ja, wir würden doch allmählich von der Coronathematik Abschied nehmen können, doch wie uns die Medien spiegeln, ist die Bundesrepublik weit davon entfernt. Die Diskussionen nehmen kein Ende und die Frequenz der streithaften Auseinandersetzungen steigt sogar. Die täglich produzierten Zahlen verheißen kein schnelles Ende der Pandemie.

Ein Lockdown-Szenario soll unter allen Umständen vermieden werden, und jetzt spaltet sich die Gesellschaft in Geimpfte und Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. Diese beiden Gruppen finden immer weniger zusammen. Zwar soll es keine staatlich verordnete Impfpflicht geben, aber man wird den Eindruck nicht los, dass es eine Impfpflicht durch die „Hintertür“ gibt, dass die Nichtgeimpften immer mehr ausgeschlossen werden. Allerdings kann ab heute wieder kostenlos ein Schnelltest-Zertifikat erworben werden.

Die Impfgegner werden von Geimpften immer mehr angefeindet, und schließlich und endlich weiß ich persönlich manchmal nicht mehr, was ich eigentlich zu der ganzen Gemengelage denken soll. Ich merke, wie dies meine Stimmung beeinflusst und ich mich am liebsten mit der ganzen Thematik nicht mehr auseinanderzusetzen müsste. Hinzukommt, dass die Zukunft ungewiss bleibt und natürlich – wie schon immer – nicht vorhersagbar ist, wie auch der Titel des heutigen Stückes beschreibt.

Ein Licht am Ende des Tunnels verspricht die sofortige Booster-Aktion. Dazu bitte das Foto ausdrucken, auf den Boden legen und links unten auf den Fußschalter treten. Fertig!

Das heutige Beitragsstück ist eine gelungene Mischung von klassischer Minimalmusik à la Phil Glas und Steve Reich: Die anfängliche Piano-Sequenz, die das ganze Stück begleitet und die Pattern des Synthesizers ergänzt mit den Kalimbas gepaart mit einem Xylophon-Klang sowie der Piano-Melodie, die klangliche Anleihen an Harold Budds und Brian Enos Piano-Klänge in der Ambient Serie erkennen lassen; letztgenannte sind absolute Schätze der klassischen Ambientmusik. Demnach könnte man bei dem heutigen Stück von „mambial music“ sprechen, wenn man denn ein neues Genre eröffnen möchte.

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no one knows what the future holds


Das Beitragsbild ist zufällig entstanden, steht aber symbolisch für die zwei angesprochenen Gruppen, die sich gegenüber stehen.

stargirl

Die Klangbibliotheksschmiede Spitfireaudio hat abermals zu einer Filmscore Competition aufgerufen. Da wurde ich doch heute glatt gefragt, „wat denn dat?“ Spitfireaudio hat dazu aufgerufen eine zweiminütige Filmszene aus der neuen DC Comic Serie Stargirl mit Musik zu unterlegen. Die Resonanz ist gigantisch. Ca. 1000 Arbeiten zu dieser Aufgabe werden eingesendet werden, so vermute ich, über 700 sind es schon.

Ich habe diesmal im Gegensatz zu einer früheren Arbeit die Filmszene in bekannter Filmmusikmanier gestaltet und habe ziemlich viele klassische Orchesterklänge verwendet. Ähnliche Aufgaben könnt ihr euch hier ansehen und anhören: westworld und metropolis. Doch hier nun meine aktuelle Filmmusik:

mystargirl

Für das Beitragsbild habe ich die Aufnahme einiger Sonnenblumen auf einem Feld in Nordhessen, passend zum Titel, ausgesucht.

gamelan & bali song

Als Jugendlicher begann ich mich für die balinesische Gamelan Musik aus Indonesien zu interessieren. Ich glaube es war die Biographie des amerikanischen Minimal Music Pioniers Steve Reich, den ich hier schon mehrfach erwähnt habe (u.a. hier bei dem Beitrag Streich), die mich auf diese Musik aufmerksam machte, denn Steve Reich studierte neben Meistertrommlern aus Mittelafrika die balinesische Gamelan Musik, die ja viel mit der klassischen Minimal Musik gemein hat. Ermöglicht wurde das Studium unter anderem aufgrund der fantastischen Aufzeichnungen des kanadischen Komponisten Colin McPhee, der jahrzehntelang damit zubrachte, die traditionelle Musik der Gamelanorchester minutiös aufzuzeichnen. Diese traditionelle Orchester drohten auszusterben und es war unter anderem McPhees Verdienst, dass diese Musik nicht in Vergessenheit geriet, sondern aufgrund seiner Aufzeichnungen konnte die aussterbende Tradition wiederbelebt werden und erfreut nicht nur die jährlichen Touristenströme der Insel.

Balinesische Gamelanmusik bedient sich bestimmter Instrumentengruppen wie Trommeln, Flöten, aber vor allen Dingen den charakterbildenden Metallophonen, die unter anderem pentatonisch (fünftönig) gestimmt sind und in ihren genauen Tonhöhen von unserer westlichen Stimmung abweichen (slendro), was vielleicht für den besonderen Zauber dieser Musik ausschlaggebend ist.

Es gab einen Film über das Schaffen McPhee, den ich auf VHS Kassette aufgenommen hatte. Diese Kassette lieh ich einem befreundeten Musiker und sah sie dann zu meinem großen Bedauern nie wieder. Hoch erfreut bin ich deshalb, weil mittlerweile dieses wertvolle Dokument als Leihvideo im Internet zu beziehen ist und eine ganz klare Empfehlung erhält. McPhee hat sich außerordentlich von der balinesischen Musik in seinem Schaffen beeinflussen lassen und auf YouTube findet man eine Menge seiner Komposition, die ich sehr hörenswert finde. Ich nenne hier mal als Beispiel das Stück Tabuh tabuhan for 2 pianos & orchestra.

Im Rahmen meiner Tätigkeit als Musiklehrer versuche ich immer wieder Anregungen zu finden, die Schüler zum aktiven Musikmachen zu bewegen und weil ich ein Freund der sogenannten Worldmusic bin, habe ich für Einsteiger eine Reihe von sehr kleinen und einfachen Stückchen entwickelt, die schnelles und gut klingendes Musizieren mit unterschiedlichen Gruppen ermöglicht und gleichzeitig die verschiedenen Tonleitern wie chinesische Pentatonik, japanische Hexatonic usw. in ihrer Klangcharakteristik den jungen Leuten näher bringt. Dabei sind auch zwei Stückchen entstanden, die mit entsprechenden Klangerzeugern durchaus niedlich klingen und ich heute zum Besten geben will. Dabei habe ich das aktuelle PlugIn Algoritm der Firma reasonstudios verwendet.

Bei dem Stück „Bali Song“ hat der Musikpädagoge David Gray mit seinem Stück Sunset in Bali kräftig mitgeholfen und ich möchte an dieser Stelle dafür außerordentlich danken. Ich hatte vor Jahren den Artikel Music of the Far East gefunden und das Stück mit als Vorlage für den Bali Song verwendet.

gamelan song


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bali song


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Das Beitragsbild zeigt ein Blatt mit fünf Spitzen und symbolisiert die pentatonische Tonleiter. Im ganz ersten Moment hatte ich mich gewundert einen Seestern auf der Straße zu finden, der ja auch fünf „Arme“ hat, aber ich erkannte Bruchteile von Sekunden später, dass es sich um ein Blatt handelte.

bladerunner artic

Heute mal wieder ein neuer Betrag zur unglaublich beliebten Bladerunner Serie, diesmal mit dem vierten Stück dazu. Wir hören ein harmonisches Geflecht, welches ausschließlich auf sogenannten Medianten basiert. Medianten sind Akkordverbindungen, die sich die Terzverwandschaft zunutze machen. Gebräuchlicher ist ja die Quint/Quartverwandschaft, wie wir sie aus der „normalen“ Kadenz kennen. Die Mediantentechnik wurde vor allen Dingen von den Komponisten der Romantik und Spätromantik verwendet, die ihr musikalisches Vokabular erweitern wollten und findet sich heute zuhauf in moderner Filmmusik sowie im Jazz wieder.

Ich habe ausschließlich die Abfolge der Akkorde F A Db und D verwendet. Man kann sich das Leadsheet des Stückes hier herunterladen: bladerunner artic. Hier der Anfang des Stückes:

Wer mehr über die Mediatentechnik erfahren möchte, schaut bei den Lehrklängen vorbei, oder schaut sich dieses gut nachvollziehbare Video von MusicTheoryForGuitar an. Ein anderes Video geht u.a. darauf ein, wie in der Filmmusik Medianten Verwendung finden.

bladerunner artic


Das Beitragsbild entstand zufällig bei einem Spaziergang. Von der Farbwahl her gesehen passt es.

mirror in the night

Nun geht es schon wieder stark auf Weihnachten zu und ich kann mich erinnern, wie ich letztes Jahr zu einer ähnlichen Zeit einen Beitrag formuliert habe. Nur diesmal, wie wir alle wissen, ist es ein besonderes Weihnachten. Nach wie vor zwingt uns die aktuelle Pandemielage zu Verhaltensveränderungen. Rauschende Weihnachtsfeiern mit zahllosen Gästen sind schlichtweg nicht drin und so könnte man sich ja mal anderer Weihnachtstugenden erinnern, wie zum Beispiel die der Besinnlichkeit, die ja zu Weihnachten gemeinhin so hoch gepriesen wird. Ich verstehe Besinnlichkeit – wie auch der Eintrag auf einer Yogaseite im Netz – als eine Art Kontemplation oder Meditation, also eine Geistestechnik, die zu anderen Ergebnissen kommen kann, als rationale Verstandesleistung oder pure Emotionalität. Das heutige Beitragsstück mag dazu beitragen, in diese meditativ besinnliche Stimmung zu gelangen, so hoffe ich es.

Bei dem sehr meditativen minimalistischen Stück des heutigen Beitrags habe ich mich stark an das Stück Spiegel im Spiegel des estnischen Komponisten Arvo Pärt angelehnt. Man darf sogar soweit gehen, dass es sich um ein sogenanntes soundalike handelt. Diejenigen, die dieses blog schon länger verfolgen, erinnern sich bestimmt an den Beitrag mit dem Stück selinas spiegel, welches sehr ähnlich aufgebaut ist. Diesmal ist allerdings die Harmoniefolge ein wenig moderner und die Abfolge folgt einer strengen Gesetzmäßigkeit in Gruppen zu 4 + 3 Takten, was ein wenig ungewöhnlich ist, aber interessanterweise logischer als 4 + 4 Takte klingt. Ich habe es ausprobiert und sorgfältig abgewogen. Während die Harmonien wechseln, bleibt die simple Violinstimme immer gleich und nimmt dabei jeweils eine andere Relation zu den Harmonien ein, um Spannung und Entspannung zu variieren. Das vollständige Notat des Stückes findet sich im Link „vergrößern“ unter dem Notenbeispiel. Und ganz nebenbei: Wer sich fragt, was mano sinistra heißt, dem sei gesagt, dass dies die italienische Bezeichnung für linke Hand ist.

Vergrößern und Partitur

mirror in the night


Das Beitragsbild entstand am Main in Frankfurt am Main, als ich mit Kollegen in der Mitte des Oktobers noch abends am Main draußen sitzen konnte, um ein Bierchen zu genießen, denn es war fast sommerlich warm. Die Lichter der Stadt spiegeln sich an der Wasseroberfläche des Flusses und damit ist ein wenig dem Titel Genüge getan. Da das Bild digital sehr verrauscht ist und zusätzlich ein extremer Ausschnitt gewählt wurde, entsteht fast der Eindruck, dass es sich um ein artifizielles Bild handelt.

the dawn of a new era

Der Titel dieses sinfonischen Stückes ist zugegebenermaßen etwas pathetisch, entspricht aber vielleicht doch ein bisschen dem Ausdruck des Stückes, welches mit Orchesterinstrumenten arrangiert ist und etwas – wie junge Menschen heutzutage sagen würden – episch klingt. Frei übersetzt komme ich auf den deutschen Titel: Aufbruch in eine neue Zeit. Manch ein Hörer würde sofort fragen, um welchen Fantasy-Film es sich denn handelt, der diese Musik erklingen lässt.

Auf die Idee mal wieder etwas klassisches bzw. mal wieder ein fiktive Filmmusik zu komponieren, brachte mich das schöne Instruktionsvideo von Arn Anderson, der sich auch – schon wieder – mit dem Thema der 4 Chord Progression auseinandergesetzt hat. Hier regt er seine Zuhörer an, sich mit einer von 6 möglichen Akkordverbindungen zu beschäftigen und zeigt Möglichkeiten auf, diese als Grundlage für melodische Experimente zu verwenden. Und siehe da: Es funktioniert, wie man hören kann! Auf Schlaginstrumente habe ich ganz bewusst verzichtet!

the dawn of a new era


Arn Anderson schlägt aus der riesengroßen Menge der 4 chord progressions 6 Akkordverbindungen vor. Die Buchstaben geben den Namen des Akkords in der C Dur Tonart an, die römischen Ziffern die Stufenbezeichnung des Akkords in einer Tonart.

Am • VImF • IVC • IG • V
Am • VImG • VF • IVG • V
Dm • IImAm • VImC • IG • V
C • IF • IVAm • VImG • V
C • IG • VAm • VImF • IV
Dm • IImF • IVAm • VImG • V
4 chord progressions • Arn Andersson • https://arnandersson.com

Für das vorliegende Stück habe ich die erste Variante verwendet und noch eine kleine Modulation ergänzt. Am Anfang werden die Akkordwechsel doppelt so lange gehalten. Die Instrumente des Orchesters sind allesamt der BBC Symphony Orchestra Bibliothek von Spitfireaudio entnommen, welches auch für „free“ heruntergeladen werden kann, wenn man einen Fragebogen ausfüllt.

Das Bild zeigt natürlich ein Bild von einer Dämmerung, was ja aufgrund des Titels zu vermuten war. Ich habe dieses Bild im Frühjahr dieses Jahres in der Emsaue – südlich von Gudensberg in Nordhessen – aufgenommen.

sitting under oak tree

Es gibt einen schönen Platz hier am Ort. Dort sitze ich gelegentlich gerne und verweile für einen Augenblick. Es ist der einzige Baum – eine Eiche – weit und breit, an einer Wegkreuzung zwischen Feldern. Der Schamane Serge Kali King hat uns in seinem Buch Der Stadt Schamane zu den Grundprinzipien des hawaiianischen Schamanismus ein paar wertvolle Übungen mitgegeben, zum Beispiel zum 4. Prinzip – MANAWA – Jetzt ist der Augenblick der Macht:

Erkunden des gegenwärtigen Augenblicks:

Wo immer wir auch gerade sind, nehmen Sie die Farben in ihrer Umgebung war. Achten Sie auf Formen in ihrer Umgebung. Lauschen Sie auf alle Klänge. Spüren Sie dann ihren Körper. Spüren Sie die Bewegung ihres Atmens. Nehmen Sie Geschmack und Geruch hinzu! (zitiert nach Serge Kali King • Der Stadt-Schamane S. 67)

An diese Übung erinnere ich mich gerne an dem besagten Platz unter der Eiche und versuche den Augenblick zu erleben. Die heutige Musik passt gut zu solch einem Platz und Augenblick. Auf die Akkordfolge hat mich ein Video zum Arrangieren von Streichersounds von Paul Thomson gebracht. Hier handelt es sich um ein weiteres Beispiel einer sogenannten 4 chord progression. Ich hatte auf dieses Phänomen schon in diesem Beitrag zu 4 chord progressions aufmerksam gemacht. Bemerkenswert ist der Austausch des vierten Akkordes. Man würde eigentlich einen Akkord erwarten, der sich auf der V. Stufe der jeweiligen Tonleiter ergibt – die sogenannte Dominante – die wieder zum Akkord der I. Stufe zurückführt, stattdessen erklingt ein Dur-Akkord auf der VII. Stufe. Dieser Akkord kann dann allerdings genutzt werden, um in einer anderen Tonart zu landen und man hat eine schöne Modulation: Es geht von Eb (lydisch) zu G, dann nach B und wieder zurück nach Eb – da schließt sich der Kreis. Das ganze Stück ist sehr minimalistisch ausgelegt und die Pianoklänge werden von Generatoren erzeugt. Es gesellt sich eine weitumspannende achttaktige Melodie hinzu, die mich an die Arbeiten von Erik Satie erinnert, ein französischer Komponist des frühen 20. Jahrhunderts, der teilweise schon so eine Art minimal music komponierte, als es diese Kategorie noch gar nicht gab.


sitting under oak tree

Das Betragsbild zeigt natürlich den besagten Platz, den ich in diesem Fall mit dem Fahrrad aufgesucht hatte.

after the before

Als ich vor ein paar Wochen mit der Arbeit dieses Songs begann, war mir nicht klar, dass ich einer Intuition folgte. Wie mir später bewusst wurde, versuchte meine innere Welt etwas auszudrücken, was ich gar nicht in Worte fassen kann.

Es geht um mein jetziges Gefühlsleben im Spiegel der gegenwärtigen Ereignisse. Mit war nicht klar, wie sich die Welt verändert hat. Zwar hat man oberflächlich den Eindruck, der Lockdown wäre vorbei, aber es bleibt so ein Gefühl der Distanz zu den Dingen und den Lebewesen. Wir müssen alle noch bestimmte Regeln einhalten – das Maskentragen in Geschäften zum Beispiel, um nur eins zu nennen – und am meisten schmerzt wohl, dass man sich schwer tut, physische Herzlichkeiten auszudrücken.

Es ist jetzt nichts mehr so, wie es einmal vorher war. Dies drückt das Stück aus.

after the before


Ich habe ausgiebig vom Felt-Piano Gebrauch gemacht und die fantastische BBC Orchestra Library steuerte wertvolle Klänge bei. Das Piano wird generativ gesteuert und um tiefe Glockenklänge ergänzt, die teilweise extrem in ihrer Länge manipuliert worden sind. Man sollte das Stück mit einer richtigen Anlage hören, damit alle Frequenzbereiche gut herauskommen und ein deutliche Lautstärke wählen, dann entfaltet „after the before“ seine volle Wirkung.

Das Beitragsbild habe ich bei einem Metall Sammler in Norhessen aufgenommen. Die „Lady in Steel“ steht für Distanz und Unnahbarkeit.

westworld

Und aller guten Dinge sind Drei. Auch diesmal lässt mich das Thema „tundra“ nicht los, allerdings in einem ganz anderen Zusammenhang. Wie man als aufmerksamer Leser dieses blogs schon mitbekommen hat, liebe ich es bisweilen an „competitions“ teilzunehmen. Diesmal schrieb die „Samplebude“ Spitfireaudio – hier schon vielfach erwähnt – die #westworldscoringcompetition2020  aus und ich beschloß schlagartig teilzunehmen. Ich montierte in Windeseile meine beiden letzten Tundra-Stücke unter den Trailer und fand diese moodtechnische Vorgehensweise durchaus machbar. Das Ergebnis findet sich bei Youtube.

Der Begriff Westworld traf mich sehr mindestens in zweierlei Hinsicht.

1. Der Film Westworld aus dem Jahre 1973 hatte mich als Jugendlicher enorm fasziniert. Der Aspekt, dass geniale Technik nicht mehr zu beherrschen ist, hat man sie einmal erschaffen, beeindruckte mich nachhaltig, genauso wie der ganze Plot des Films. 2016 wurde eine Serie mit dem gleichen Titel produziert und erfreute sich in Amerika großer Beliebtheit. Anscheinend kommt 2020 die Season 3 dieser Serie heraus.

2. In dem Namen Westworld steckt ja, der sogenannte Westen, die westliche Welt. Jahrzehntelang hat der Westen, gespeist aus den besten Jahren der USA, den Ton angeben und arrogant behauptet, dass der Neokapitalismus die einzig richtige Staatsform sei und die den anderen Staaten imperialistisch aufgedrückt werden müsste. In den letzten Tagen stellt sich heraus, dass dieses Modell höchst krankhaft bis morbide ist. Blicke in die Zukunft könnten sehr düster ausfallen. Amerika ist ein Scherbenhaufen, hat weder Staatsfinanzen noch den selbsterschaffenen Rassismus im Griff und wird überdies noch von einem verwirrten Narzissten geführt.

UPDATE: Die Competition ist beendet und die Gewinner wurden gekührt. Es hatten sich 11.000 Einsender beteiligt! Die YouTube Kommentar-Gemeinde war nicht schlecht erstaunt, welche Filmmusik gewonnen hat und hat dies auch unmissverständlich in den Kommentarzeilen zum Ausdruck gebracht. Ich persönlich bin auch sehr erstaunt und wundere mich, hatte ich doch einen ganz anderen Beitrag als Gewinner vermutet. Man kann dieses Youtubevideo zu Bekanntgabe der Gewinner aufrufen.

Das Beitragsbild zeigt diesmal schon eher eine Tundralandschaft als die beiden Beitragsbilder der letzten Einträge, aber die Gräser, die hier abgebildet sind, sind zu saftig, zu gut genährt, als das hier eine wahrhaftige Tundra-Graslandschaft abgebildet sein könnte.

choose an outside location

Im heutigen Beitrag gibt es zwar keine neue Musik, dafür aber alte Songs in neuen Schläuchen. Mein freundlicher Nachbar R. hat seinen filmischen Beitrag zur aktuellen Corona-Epidemie mit Klängen meiner vorletzten CD opia bzw, der CD so far away unterlegt.

Dabei werden folgende Stücke zur Untermalung des Filmes verwendet:

Das Beitragsbild zeigt meinen Computer auf dem Schreibtisch meines Arbeitsplatzes während er den Film abspielt.

cd „so far away“

Am 08.10.2017 veröffentlichte ich den ersten Beitrag dieses blog mit dem Titel the legend. Am 19.04.2020 wird der heutige Beitrag der 114. sein und erst der zweite, der ohne eigenes neues Stück daher kommt, denn ich gebe das Erscheinen meiner zweiten CD so far away bekannt. Der Titel der CD ist gleichzeitig das Titelstück und sowohl namens- als auch covergebend. Hier ist eine Compilation aller Stücke der CD zu hören. Jedes Stück wird für 2 Minuten angespielt und dann folgt das nächste.

Die letzten Tage ging meine zweite CD Auskopplung (compilation) mit minimalistischen Stücken bzw. Songs, die eher ruhiger sind, auf Sendung. Dies meint, dass diese CD bei allen bekannten Streaminganbietern und Diensten zum Erwerb für Musik über den digitalen Vertriebsweg aufrufbar ist. Hier gibt es einen Link zum hyperfollow pre-save. Ob ich diesmal auch eine Kleinserie herausbringe, damit ich meine Freundinnen und Freunde, die lieber Musik mittels eines CD Spielers hören, bedienen kann, bleibt noch abzuwarten. Bei der letzten CD – opia bzw. ein bisschen hören – bin ich diesen Weg gegangen. Wer bei den Diensten fündig werden will, findet mich u.a. unter der Suche: falkbossa • so far away:

Hier kann man die CD wieder als Audiodateien herunterladen und wer will, natürlich gerne selber als CD brennen. Über Spenden freue ich mich. Spenden, die mich in der Coronazeit erreichen, werden an Künstler weitergereicht, die ich gerne unterstützen will. Die CD Titel mit den entsprechend Links zu den Beiträgen zeigt die Seite CD.

spanish winter day

Der Titel „spanish winter day“ ist für ein Klavierstück nicht der ausgefallenste Titel , aber immerhin gibt er zwei Dinge korrekt wieder, die dem Stück eigen sind: Erstens wurde das Stück an einem Wintertag aufgenommen, zweitens erinnert mich die Melodie ein bisschen an die Einleitung des berühmten Stückes Spain von Chick Corea, und der hatte sich ja bekanntlich für seine Einleitung kräftig beim Adagio des zweiten Satzes von Rodrigos fantastischem Gitarrenkonzert bedient. Die Tonleiter, die allen drei Stücken gemein ist, ist die sogenannte phrygische Tonleiter oder auch bisweilen spanische Tonleiter genannt, die ihre charakteristische Klangfarbe unter anderem der kleinen Sekunde (b2) – also ein Halbtonschritt , am Anfang der Leiter – verdankt.


Ich habe lange kein Solo-Klavierstück mehr eingespielt, möchte aber in Zukunft wieder mehr in diese Richtung gehen. Der Computer diente in diesem Fall als reine Aufnahmehife, denn die Noten wurden nicht quantisiert. Für meine DAW habe ich noch nicht den letztendlichen Klavierklang gefunden, obwohl ich schon viele Klänge ausprobiert habe. Diesmal habe ich das Instrument radical piano benutzt.

Das Beitragsbild habe ich letzten Januar, während eines Spaziergangs aufgenommen. An diesem Morgen waren Teile der Landschaft mit wundervollen Eisblumen überzogen.