unending serenity [part two] • feat. St. Peter

Der zweite Teil der unending serenity Serie ist bereits auf allen Streamingplattformen aufrufbar. Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich die Serie fortsetzten werde. Lassen wir uns überraschen!

Im Grunde genommen könnte man diesen Part auch dem musikalischen Genre der sogenannten ambient music zuordnen, zumindest, was die Stimmung des Stückes angeht. Von der Konstruktion her ist das Stück etwas komplexer aufgebaut. Ambient music ist mittlerweile ein sehr beliebtes Genre. Ambient music wird teilweise auch als sogenannte funktionale Musik benutzt und dient dann beispielsweise der Entspannung, der Verbesserung der Konzentration und kann eine beruhigende Umgebung schaffen. Letztendlich bleibt es natürlich „im Ohr“ des Hörers, wie die Musik empfunden wird, ob das Musikhören einen bestimmten Zweck verfolgt und welche Gefühle ausgelöst werden. Mancher wird auch einfach ambient music zum reinen Selbstzweck hören und sich keine weiteren Gedanken machen. Zur Funktionen von Musik könnt ihr diesen Beitrag nochmal aufrufen. Unbestritten ist, dass ambient music einen Einfluss auf andere Spielarten der Musik hat. Wer sich mehr mit dem Thema auseinandersetzten möchte, dem empfehle ich diesen Artikel und dieses Video. Zu den verschiedenen Genres der elektronischen Musik hatte ich mal diese MAP erstellt.

Auch diesmal hat St. Peter wieder ein wichtiges Sample mit seinen Gitarrencollagen beigesteuert. Das Stück ist bei allen gängigen Streamingdiensten zu hören, beispielsweise hier bei Spotify.

unending serenity [part two]


Das Beitragsbild ist eine Farbvariante des Abendbildes von part one.

really now feat. St. Peter • ukrainian edit

2019 nahm ich an einem Songcontest, der auf der Plattform Meta-Pop ausgerufen wurde, teil. Das besagte Austauschforum existiert inzwischen (leider) nicht mehr. 2019 ging es darum einen Remix mit Stems der Popgruppe Reptile Room des Stückes Games einzureichen. Meinen Remix könnt ihr hier bei diesem lesenswerten Beitrag hören: really now feat. reptile room.

Unlängst hatte ich beschlossen, „meinen“ Remix bei den gängigen Streamingplattformen als Single zu veröffentlichen. Für mich stellte sich aber die Frage, ob ich eine Verletzung der Veröffentlichungsrechte begehe, darum habe ich den Vertrieb OM Records aus San Francisco der Gruppe Reptile Room mit der Bitte um das Recht der Veröffentlichung angeschrieben; allein ich erhielt keine Antwort.

Wer jetzt meint, dass automatisch das Recht der Veröffentlichung vorliegt, wenn man auf Anfrage keine Antwort erhält, liegt falsch. Einen „Rausschmiss“ aus meinem Vertrieb Distrokid möchte ich keinesfalls riskieren, weist er doch in seinen Statuten ausdrücklich auf die Wahrung der Rechte hin. In diesem Zusammenhang habe ich versucht mich erneut über Rechte bei der Veröffentlichung und Verwendung von fremden Audiomaterial zu informieren und fasse meine Erkenntnisse kurz zusammen. Wer anderer Meinung ist, möge sich bitte bei mir melden.

Cover, Remix, Mashup, Sample

Für eine Coverversionen muss man keine Genehmigung einholen. Allerdings darf die Melodie und der Text nicht (wesentlich) verändert werden. Der ursprüngliche Komponist und Texter erhalten die Tantiemen. Setzt man mehrere Stücke in einem Mashup (früher auch Medley genannt) eines Künstlers zusammen, muss der Vertrieb oder Künstler vor einer Veröffentlichung befragt werden. Ein Remix, also die Verwendung vom Songbestandteilen oder Stems um ein „neues“ Stück zu schaffen, bedarf grundsätzlich der Genehmigung der Urheber oder des Vertriebes. Samples – meist kleine musikalische Zitate – bedürfen eigentlich auch immer der Genehmigung. Es hielt sich allerdings jahrelang das Gerücht, dass eine Verwendung unter 20 Sekunden Material, grundsätzlich erlaubt sei. Dies ist aber auf keinen Fall richtig! Allerdings gibt es Ausnahmen, die teilweise vor Gericht erstritten werden, wie zum Beispiel im Fall Moses gegen Kraftwerk, der schon seit über 20 Jahren geführt wird. Ist das verwendete Sample keiner individuellen Schöpfungshöhe würdig, kann es im Einzelfall ungefragt benutzt werden. Musikalische Zitate oder Text einer öffentlichen Person können unter Umständen auch Verwendung finden. Dieses Feld ist aber in ständiger Bewegung und es gibt noch keine klare Rechtsgrundlage. Wer nochmal genauer nachlesen möchte, wird hier fündig: Bundeszentrale politische Bildung, Youtunez, Urheberrecht.de und Irights.

Ich habe mich nun entschieden, auf die Stems der Gruppe Reptile Room in Gänze zu verzichten und stattdessen den Gesangspart und teilweise die Schlagzeugspuren durch neues Material zu ersetzen, welches ich veröffentlichen darf. Für den Gesang fand sich eine Sample Kollektion einer ukrainischen Sängerin bei Loopcloud, die unlängst zur Verfügung gestellt wurde. Dadurch erhält das Stück einen ganz „neuen Geschmack“. Der Gitarrenpart wurde von St. Peter beigesteuert. Ich habe versucht herauszubekommen, welche inhaltliche Bedeutung der Text hat. Meine Recherchen ergaben Folgendes: „Wie bei einer klaren Morgendämmerung. Die jungen Mädchen waren dagegen. Spreche mit den Kindern!“ Eine ukrainische Pflegekraft meinte, es handele sich um ein ukrainisches Volkslied. Ob dies so stimmt, sei einmal dahingestellt.

really now feat. St. Peter [ukrainian edit]


Ich habe das ursprüngliche Beitragsbild leicht mit den ukrainischen Nationalfarben eingefärbt und wieder verwendet. Es wurde 2019 beim sogenannten Rundgang in der Kunsthochschule Kassel (HBK) aufgenommen.

speechless part six • ambient emission

Ich komplettiere die Speechless-Reihe mit dem abschließenden part six, welcher nach einer ähnlichen Form wie die anderen Stücke der Reihe aufgebaut ist. Auch an Bord wieder mein Musikerkollege St. Peter, der einige Samples beigesteuert hat, die bei diesem Part Verwendung finden.

Gleichzeitig gebe ich bekannt, dass das komplette Spechless Album ab sofort bei allen gängigen Streamingdiensten gelistet ist und sich bei Spotify großer Beliebtheit erfreut. Freundinnen der meditativ sphärischen Ambientmusik werden ihre wahre Freude haben.

Das schon mehrfach erwähnte Referenzalbum der britischen Formation Marconi Union • Weightless wurde in der Dezemberausgabe 2023 des tegut Magazins Marktplatz als entspannendster Sound der Welt bezeichnet. Ich zitiere Seite 50:

WOHLKLINGEND
Musik beeinflusst unsere Emotionen. Inzwischen wurde bewiesen, dass bestimmte Rhythmen Stress abbauen können. Auf Basis einer britischen Studie gilt der Song „Weightless“ von Marconi Union als entspannendster Sound der Welt. Er senke Blutdruck und Atemfrequenz optimal. Acht Minuten pure Entspannung.

Das Beitragsbild heute zeigt das Albumcover, eine Zusammenstellung aller 6 Album Stücke.

speechless part six • ambient emission


window (remix)

Von meiner Vorliebe bei kleinen Song-Challenges mitzumischen hatte ich bisweilen schon berichtet. Die DAW-Schmiede Reasonstudios lud unlängst wieder zu einer Remix-Challenge ein. Diesmal durften Stems von Lisa, Maja und Ryan (von Reasonstudio) „ge-remixed“ werden. Ich bin erstaunt, wie viele (Hobby)-MusikerInnen dem Aufruf folgten. Es dürften mittlerweile über 200 Einsendungen sein.

Zunächst inspirierte mich das Material nicht! Die Qualität der Gesangsaufnahme behagte mir nicht so sehr, das Schlagzeug traf nicht meinen Geschmack. Nachdem ich mir dann etliche Einsendungen angehört hatte, reifte die Idee, mit dem Material ganz anders umzugehen und eher einen ruhigeren Remix zu gestalten. Die Sounds, die ich dabei verwendet habe, sollten dabei ausschließlich aus den zur Verfügung gestellten Stems generiert werden, so meine Idee. Dabei hat mir wunderbar das Mimic Creativ Sampler PlugIn geholfen. Mein Beitrag ging am letzten Einsendetag auf Sendung. Am 31. Oktober gibt es einen Livestream zu den Einsendungen.

window (remix)


Das Foto wurde im Café Perle in Kassel im Sommer 2022 aufgenommen.

speechless part five • ambient emission

Für das heutige Beitragsstück konnte ich den großartigen Sounds-Skulpteur St. Peter gewinnen, der ein paar Klangtrauben beigetragen hat, die in Part Five mittels des Sample-Manipulators Grain Eingang gefunden haben. [Ich möchte an dieser Stelle eine Arbeit mit eben diesem Gerät des Künstlers Remo De Vico herausheben.] St. Peter hatte mit der Formation Die Fische, um den Musikproduzenten Bernd Oprach und dem Bassisten Konrad Mathieu (M. Walking On The Water) in den Achtziger-Jahren gerade im asiatischen Raum auf sich aufmerksam gemacht, sowie die beliebte Single Eisprinzessin herausgegeben. Heute beschäftigt er sich zum großen Teil mit Deep Ambient und Electro Minimal Music, indem er höchst eigenständige Klanggebilde formt, die ihresgleichen suchen.

Part five bedient sich wieder des gleichen „Schemas“, wie die anderen Stücke dieser Reihe.

speechless part five


Das Beitragsbild zeigt den gleichen Abendhimmel wie die letzten speechless Beiträge, diesmal wurde das Bild in ein S/W Bild umgewandelt.

speechless part four • ambient emission

Die „Speechless-Reihe“ wird mit part four fortgesetzt. Allerdings bin ich diesmal wirklich „sprachlos“. Die Ereignisse der sogenannten Welt lösen bei mir dieses Gefühl aus:

  • der neuentflammte Nahostkrieg zwischen Palästina und Israel
  • der anhaltende Krieg in der Ukraine gegen Russland
  • das Wählerverhalten der Hessen bei der gerade zurückliegenden Landeswahl
  • das Feilschen der Weltmächte um die ersten Plätze
  • besonders schwere Naturkatastrophen auf der ganzen Welt

Wie die Reihe speechless • ambient emission entstanden ist, könnt ihr unter den zurückliegenden Beiträgen nachlesen.

Die Machart ist auch bei „part four“ gleich geblieben: Eine Sequenz aus 4 Akkorden, die mehrmals wiederholt wird, angereichert mit einem Puls und variierende Klänge aus dem Bereich Soundscape.

speechless part four


Das Beitragsbild ist abermals eine Farbvariation des ursprünglichen Beitragsbildes.

virabhadra

Bei einem Musik-Forumsbeitrag wurde mal die Frage aufgeworfen, wie die Mitglieder eigentlich auf ihre Stücke-Namen kommen. Dazu hatte ich ja mal sogenannte Song-Title-Generatoren ins Spiel gebracht: sad will lead the way. Eine andere Methode hatte ich auch schon mal beschrieben: Man nimmt als Ausgangspunkt den Titel eines bestimmten Sounds für ein Instrument, welches in dem entsprechenden Stück Verwendung findet. So auch wieder (fast) geschehen bei dem heutigen Beitragstück. Ich war mir sicher, dass der ursprüngliche Name „vira blahtra“ bestimmt eine Entsprechung in irgendeiner Geschichte der indischen Kultur hat. Trotz ausführlicher Recherche konnte ich diesen Namen nicht zurückverfolgen, stieß aber auf Virabhadra, was mich dazu bewegte, meine Hymne umzubenennen.

Virabhadra ist der Name eines Sohnes von Shiva und wird von manchen als „guter Held“ übersetzt. Ich zitiere: Er war sehr leidenschaftlich im Kampf und furchterregend. So strahlte er großen Ruhm aus und schmückte den Halbmond. Er trug die Haut eines Tigers, war bluttriefend und hatte einen großen Bauch. Sein gewaltiger Mund war mit eindrucksvollen Stoßzähnen bewaffnet.

Im Yoga ist die Stellung Virabhadrasana die Stellung des guten Helden und soll u.a. zur Stärkung der Oberschenkel- und Gesäßmuskeln dienlich sein. Im Jahr 2023 gaben 3% der deutschen Bevölkerung an, häufig Yoga zu praktizieren, immerhin 8% äußerten, ab und zu Yoga durchzuführen. Also betreiben ca. 2.5 Millionen Bundesbürger häufig Yoga. Beachtlich! Ich habe allerdings den Eindruck, dass hierzulande Yoga vor allen Dingen als eine Art Gymnastik verstanden wird und vermeintlich der körperlichen Ertüchtigung dienen soll. Dabei sind die körperlichen Übungen ursprünglich eigentlich nur Mittel zum Zweck. Yoga gehört zu den klassischen Transformationstechniken, die von weisen Menschen unterrichtet wurden, um Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben ihre Seele zu transformieren, ein System an die Hand zu geben. Dabei ist der Weg des Yogi ein Weg, der beschreibt, wie der Geist auf die Transformation vorbereitet werden muss. Die körperlichen Yogaübungen sollen also dem Geist dienen, damit sich dieser konzentrieren kann. Der körperliche Ertüchtigungseffekt ist demzufolge eine Nebensache.

Das heutige Beitragsstück wurde zunächst ohne Metrumswahl frei eingespielt und erst danach in herkömmlicher Notenschrift festgehalten, was mir erhebliche Mühe bereitete. Im Prinzip ist es eine Art Hymne, die einem Räume öffnen könnte, über mögliche Transformationen des Geistes bzw. der Seele nachzudenken. Eine Hymne war in der Musik der griechischen Antike ursprünglich ein feierlicher Preis- und Lobgesang, der sich an die Götter richtete. Für mich transportiert das Stück genau das Gefühl, dass es noch mehr als das irdische Dasein unserer menschlichen Existenz gibt.

Hier gibt es das Leadsheet und die Partitur zum herunterladen.

virabhadra


Das Beitragsbild zeigt einen Regenbogen 2015 aufgenommen in Nordhessen. Der Regenbogen könnte für ein Symbol des Göttlichen stehen.

sandstorm

Als im April 2011 sich auf der Autobahn A19 kurz vor Rostock die Sicht durch einen plötzlichen Sandsturm verdunkelte, schoben sich achtzig Autos ineinander. Es gab hundertdreißig Verletzte und auch Tote. Was war geschehen? Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) danach ausführte, hätte die intensive Landwirtschaft die umliegenden Felder derart ausgetrocknet und dabei die bodenhaltenden Humusschichten zerstört, so dass es zu der Katastrophe hat kommen können.

Dies war kein Einzelfall. Bereits ein Sonntag in den 1935 Jahren in Amerika ging beispielsweise in die Geschichte als der Black Sunday ein. Ein meterhoher Sandsturm verdunkelte die Gegend und brachte Verwüstung.

Landwirtschaftliche Projektgruppen und interessierte Landwirte in der BRD suchen seit einiger Zeit nach Möglichkeiten eine Landwirtschaft mit Erhaltung der Humusschichten zu betreiben. Dies hätte sehr große Vorteile, denn eine humose Bodenschicht speichert vier mal so viel Kohlendioxyd wie die Vegetation über der Erde und doppelt so viel wie die Atmosphäre. Der damalige französische Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll hat beim 2015 in Paris stattgefunden Weltklimagipfel, wo das Klimaziel die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen verabredet wurde, vorgerechnet, dass man die humose Bodenschicht lediglich um 4 Promille (0,004) vergrößern müsste, um die CO2 Zunahme in der Atmosphäre zu verhindern.

Wenn man nun bedenkt, dass das Kulturlandschaftsland BRD eine Fläche hat, die zu 50% landwirtschaftlich genutzt wird, kann man die Sinnhaftigkeit der Wiederherstellung von humosen Böden ermessen. Man fragt sich, warum dieser Weg nicht flächendeckender verfolgt wird.

Diese Gedanken werden in der Sendung Die Erde, die unsere Welt rettet • Landwirtschaft neu denken vom bekannten Fernsehprofessor Herrn Lesch sehr schön dargestellt und sollte meiner Meinung nach von jedem Landwirt und von Politikern gesehen werden.

sandstorm


Das Bild ist vor einigen Jahren in Nordhessen entstanden. Man sieht ein Feld, dass für die nächste Saat vorbereitet wurde, erkennt aber keine Humusschicht.

Ich habe vor einigen Wochen das Soundplugin Sandstorm besorgt, mit dem man sehr schön Klangflächen zaubern kann und von dem ich in dem vorliegenden Fall reichlich gebrauch gemacht habe. Bereichert wird die cineastische Akkordfolge von allerlei Soundscape Sounds.

suq market

Suq ist ein aramäisches Lehnwort und bezeichnet einen asiatischen Basar. Dieses Wort hat sich auch im arabischen Raum durchgesetzt. Es beschreibt ein kommerzielles Viertel in einer arabischen Stadt, aber auch den Markt bzw. Handelsplatz selbst. Westeuropäer empfinden arabische Märkte oft als exotisch, bietet doch das bunte Treiben eines solchen Ortes für das Auge und Ohr vielfältige Eindrücke. Insbesondere das aufgeregte Feilschen bis es zu einem Kauf kommt, gilt für den westlichen Menschen als Inbegriff arabischer Traditionen. Man denke an die wunderbare Szene aus dem von Monty Python herausgebrachten Film Das Leben des Brian, als Brian für einen Kunstbart, den er schnell zu erwerben sucht, jeden Preis zahlen will, aber der Händler auf das Feilschen besteht. Selbst moderne Handelsstraßen im arabischen Raum scheinen bunter, verspielter und exotischer zu wirken, als vergleichbare Handelsplätze in Europa und Nordamerika.

Das heutige Beitragsstück beginnt und endet mit einem aktuellen Sample eines Imans aus Istanbul, welches von meinem Sohn vor einigen Wochen aufgenommen wurde. Grundlage bildet ein Darbuka– und Taiko-Rhythmus, der mit einigen arabischen Vokalschnipseln ergänzt wird. Insgesamt sind drei verschiedene Motive zu hören, die rondoartig verknüpft sind.

Suq market ist das vorerst letzte Stücke des Market-Reihe, die als Album demnächst veröffentlicht wird.

suq market


Das Beitragsbild entstand 2014 in einer Markthalle in Izmir (Türkei).

african market

Die Kultur des afrikanischen Kontinents hat uns wunderbare musikalische Schätze beschert. Die afrikanische Musik mit ihrem Schwerpunkt rund um rhythmischer Raffinesse hat seit Jahrzehnten längst Einzug in Pop-, Jazz-, Film- und Worldmusic erhalten oder steht für sich. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem Kontinent bzw. den vielfältigen Bevölkerungsgruppen im Vergleich z.B. mit Europa deutlich schlechter geht. Zu groß erscheinen die vielfältigen Probleme von denen der Kontinent beherrscht wird: Klimawandel, Landflucht, Stammesfehden, Bürgerkriege und Ausbeutung sind nur einige Probleme, die das Geschehen beherrschen und dafür sorgen, dass die Bevölkerung keinen allgemeinen friedvollen Wohlstand erreicht.

Die Ursachen dafür reichen weit zurück. Der dreihundertfünfzehn Jahre währende transatlantische Sklavenhandel (1550 bis 1865) hat deutlich seine Spuren hinterlassen. Er sorgte dafür, dass 12 Millionen zunächst junge, starke Männer nach Nord- und Südamerika in die Kolonien wie Vieh verschleppt und der zurückgebliebenen Bevölkerung entrissen wurden. Später wurden auch junge Frauen verschifft. Der Sklave wurde nicht als Mensch erachtet, sondern war eine Handelsware. Diese Betrachtungsweise haben es den Kolonialmächten sehr leicht gemacht. Interessanterweise fanden die europäischen Sklavenhändler in Afrika schon einen funktionierten Sklavenhandel vor, da sich selber die afrikanischen Stämme und Fürstentümer des Sklavenhandels bedienten. Die Zahl kennt man aufgrund des Studiums von Schiffsbüchern und Zolldokumenten. Höchstwahrscheinlich ist die Dunkelziffer über die Anzahl noch viel höher, vielleicht mehr als 20 Millionen Männer, was damals eine stattliche Anzahl war. Zurückgeblieben waren die Alten, Schwachen, Kinder und Frauen. Dadurch wurden sämtliche Strukturen in Afrika zersetzt. Gerade die Schichten der Bevölkerung, die für den Nachwuchs hätten sorgen können, wurden verschleppt. Alle Produktionsprozesse reduzierten sich auf ein Minimum. Es kam zu Stagnation von Innovation und Wirtschaft. Und die Auswirkung davon erleben wir heutzutage immer noch, denn Afrika hat sich von diesem Trauma bis heute immer noch nicht lösen können.

Das globale Businessmodell bescherte Europa, wie man jetzt immer noch in manchen ehemaligen Handelszentren wie z.B. Hamburg sehen kann, einen enormen Reichtum. Der Dreieckshandel war sehr lukrativ: Sklaven wurden von Afrika nach Amerika verschleppt, Tabak, Zucker & Rohstoffe wurden von Amerika nach Europa gebracht und die Kolonialwaren wie Textilien und Waffen gelangten von Europa nach Afrika.

Diese wiedergegebenen Zusammenhänge habe ich in der sehr gut gemachten und dadurch sehenswerten Sendung der Terra X Reihe Die Reise der Menschheit • Fremde Welten (ab ca. 20 Minuten) entnommen.

african market


Das heutige Betragsstück ist das vorletzte Stück, welches auf dem Market-Album veröffentlicht werden wird. Es beginnt mit einem Sounddesign zusammengestellt aus verschiedenen Massai-Tribal Gesängen. Das ganze Stück wird begleitet von vielen unterschiedlichen Perkussionsinstrumenten. Es gibt zwei Motive, die sich wiederholen und von Gesangsparts unterbrochen werden. Dabei ist der Gesang eher nach afrikanischen Gesichtspunkten gestimmt und für unsere Ohren zunächst vielleicht etwas ungewohnt.

Das Beitragsbild wurde bei der letzten documenta 15 im Hübner Areal aufgenommen und steht für die Verschiffung der Sklaven nach Amerika.

winter market • dancing in the snow

Draußen tobt der Sommer, wer hätte das gedacht – dies soll bis Mitte nächster Woche aufgrund einer Omega-Wetterlage noch so bleiben – und falkbossa hat nichts anderes zu tun, als einen mit Winter betitelten Song zu veröffentlichen. Dies hat drei Gründe: 1. Leider kommt der Winter schneller als man denkt. 2. Es wird demnächst wieder Spekulatius zu kaufen geben. (Hierzu kann man sich bitte den Beitrag the last speculoos nochmals durchlesen.) 3. Ich werde demnächst mein sechstes Album mit dem Titel „market“ herausgeben.

Und der Song mit dem ursprünglichen Titel dancing in the snow, den ich 2017 veröffentlich habe, gehört meiner Meinung unbedingt in die Kompilation und wird daher, obwohl er schon mit dem Album Opia herausgeben wurde, nochmals veröffentlicht. Gleichzeitig hat er passend zur Market Serie ein neues Beitragsbild bekommen, was ich vor 5 Jahren auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt fotografiert habe. Außerdem taucht der Song erstmalig in YouTube auf.

Gleichzeitig möchte ich ein bisschen zurückblicken. Mein erster Song wurde auf mein blog im Oktober 2017 veröffentlicht. Seit dem kamen ungefähr 237 weitere Songs bzw. Beiträge hinzu. Ich habe 67 Titel auf 5 Alben bei den Streamingdiensten untergebracht, die bisher 6000 Streams erzeugten. Bei YouTube befinden sich zur Zeit 181 Beiträge mit 8000 Klicks. Bei Instagram habe ich 200 Beiträge hochgeladen.

winter market


grey market • update

Um das bald erscheinende MARKET Album zu komplettieren, habe ich mich entschlossen dem ersten Stück der Market-Reihe ein kleines Update zu verpassen. Ich habe eine wirkliche Bassspur, sowie weitere Synthesizerklänge, hinzugefügt und dann das Stück neu abgemischt. Außerdem ist das Stück etwas länger geworden und es hat ein neues Ende bekommen. Das Stück wurde 2012 aufgenommen und 2017 zum ersten Mal hier in meinem Blog veröffentlicht. Diese Version kann man sich zum Vergleich hier anhören: grey market.

grey market • update


Ich habe das Beitragsbild der Erstveröffentlichung, welches auf Mallorca 2012 aufgenommen wurde, wiederverwendet.

until we meet again

Während ich an der Komposition „until we meet again“ arbeitete, bemerkte ich, dass das Stück eine musikalische Metapher für eine Beziehung darstellen könnte. Beziehungen, insbesondere die Zweierbeziehung, spielen bei ganz vielen Menschen zeit ihres Lebens eine außergewöhnliche Rolle. Beziehungen beschäftigen uns, sei es zum Guten oder zum Schlechten. Nicht wenige Paare gehen sogar den Bund des Lebens ein, obwohl diese oft nicht ein ganzes Leben lang hält. Etwa 61% der Bundesbürger leben verheiratet und es kommen dazu noch die sogenannten Lebensgemeinschaften dazu. Allerdings lassen sich auch viele Paare – durchschnittlich nach 16 Jahren – wieder scheiden. 43% geben an, glücklich verheiratet bzw. verpaart zu sein. Man darf sich in diesem Zusammenhang fragen, was eine gute Beziehung bzw. Ehe ausmacht.

Ein interessantes Betrachtungsmodell habe ich dazu in der Dreieckstheorie der Liebe gefunden, welche erstmals ab 1984 vom Psychologen Robert Sternberg vorgestellt wurde. Er führt drei Komponenten auf, die zusammen auftreten können. Die drei Komponenten ordnet er in einem Dreieck an:

1. Vertrautheit (bzw. Mögen)

2. Leidenschaft (bzw. Verliebtheit)

3. Festlegung (bzw. Entscheidung)

Daraus ergeben sich verschiedene Arten der Liebe, je nachdem ob nur eine oder zwei Komponenten zum Tragen kommen. Werden alle drei Komponenten erfüllt, spricht man von vollkommener Liebe. Diese ist seltener anzutreffen; die Leidenschaft hält bei vielen Beziehung eben nicht ein Leben lang.

Paare beginnen oft mit einer großen Verliebtheit. Indem Schlösser an Brückengeländer befestigt werden, stellen Paare ihren Bindungswunsch zur Schau. Dies ist in Europa ein weit verbreiteter Brauch. Manche Gemeinden mussten diesen beliebten Brauch verbieten, weil manche Geländer die Last der Schlösser nicht getragen hätte. Das Bild habe ich 2014 in Tampere Finnland aufgenommen.

Beziehungen sind von einem partnerschaftlichen Diskurs geprägt, der mehr oder weniger harmonisch verläuft. Dabei treffen unterschiedliche Eigenschaften, Neigungen und Einstellungen der Partner aufeinander. Phasen des partnerschaftlichen Konsens bzw. Harmonie wechseln sich mit kleinen bzw. größeren Konflikten ab. Dies bildet das heutige Beitragsstück in gewisser Weise ab. Die beiden Partner werden durch die unterschiedliche Instrumentierung – geigenartiger Klang und ein Klavierklang – symbolisiert. Die beiden Stimmen wechseln sich zunächst ab, beginnen aber dann sich zu verflechten. Dazwischen erklingen kleine Strecken sanfter Harmonie, womit das Stück auch endet.

until we meet again


Das Beitragsbild wurde dieses Jahr in einem Stadtgarten in Köln aufgenommen. Alte Türschlösser, die vom Rost gezeichnet sind, sind zu einem artifiziellen Baum verflochten.

it’s part of the journey

Als ich vor einiger Zeit auf der Suche für einen Gesangspart für eines neues Stück fündig geworden war, viel mir auf, dass man den Text spirituell auslegen kann. Die Zeile „it´s part of the journey, it´s part of the road“ könnte man so ja auffassen, als wenn das irdische physische Leben nur ein Teil einer größeren Reise wäre und bei der Annahme, dass unsere Existenz mehr ist als bloße Materie, und so etwas wie Geist oder sogar Seele nach dem physischen Tod in anderen Zusammenhängen wieder auftaucht. Zeitgleich fiel mir beim Aufräumen meiner Unterlagen eine Beerdigungsrede in die Hände, die ich vor vielen Jahren gehalten habe, da ich von Verwandten des Verstorbenen gebeten worden war, ein paar Worte zu formulieren. [Diese Rede kann man hier nachlesen.] Diese Gedanken würde ich heute noch genauso teilen und um den Zusammenhang mit dem heutigen Beitragsstück herzustellen, zitiere ich aus der Rede abermals den Kernphysiker und Nobelpreisträger Max Planck:

Der Geist ist der Ursprung aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre und Wirkliche, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich nicht geben kann und jeder Geist einem Wesen angehört, so müssen wir zwingend Geistwesen annehmen.

https://bildung-und-mensch.de/interdiziplinaerer-dialog/materie.html

Hier ist der Text des Stückes

making mistakes, don’t be afraid, you aint ashamed, you got a past x 2

it’s part of the journey, it’s part of the road, it’s part of the journey x 2

the path you’re on, this is your chance, it’s in your grasp, charge, head on x 2

t’s part of the journey, it’s part of the road, it’s part of the journey x 2

it’s part of the journey


Das Beitragsbild wurde erst kürzlich hier in der Nähe aufgenommen. Wegen des besonderes Lichtes erschien es mir wegen der Thematik passend.

speechless part three • ambient emission

Aller guten Dinge sind drei, wie es so schön heißt. Und daher gibt es erneut die Fortsetzung der Speechsless-Serie folgerichtig mit Part Three. Die Bauart ist gleich geblieben: Eine Klangfläche aus vier Akkorden bildet die Grundlage und wird unterstützt von pulsierenden Bässen. Dazu gesellen sich verschiedene fast undefinierte Melodieschnipsel, die mit weiteren akustischen Easter Eggs bereichert werden. Das Ganze lädt zu einer entspannten musikalischen Reise ein.

Was es mit dieser Serie auf sich hat, kann und darf man bei den vorherigen Beiträgen Part One und Part Two nachlesen. Die Serie wird fortgesetzt. Sechs Parts sind bisher geplant.

speechless part three


Das Beitragsbild ist eine weitere Farbvariante des letzten Beitragsbildes.

flea market

Sogenannte Flohmärkte erfreuen sich meiner Meinung nach zu recht großer Beliebtheit, sind sie doch in mehrerlei Hinsicht für die Menschen attraktiv. Es macht beispielsweise einfach Spaß über einen Markt zu schlendern und nach Dingen Ausschau zu halten, man möchte gerne ein „Schnäppchen“ machen oder wenn man in der Rolle des Verkäufers ist, freut man sich, wenn man seine Waren für ein wenig Geld nochmal in den Umlauf bringen kann. Wir haben auf einem Flohmarkt vor vielen Jahren eine gußeiserne Pfanne für 2€ erstanden, die als unsere Lieblingspfanne ständig in Gebrauch ist.

Woher kommt der Begriff Flohmarkt? Auf der Kinderseite „Wissen macht Ah!“ des WDR wird man fündig. Die deutsche Bezeichnung ist eine Übersetzung aus dem Französischen „marché aux puces“, was so viel heißt wie „Markt mit Flöhen“. Es gibt mögliche Erklärungen:

  1. Klamotten mit Flöhen: Die Kleidungen, die auf Märkten für die armen Bevölkerungsteile angeboten wurden, waren aufgrund der damaligen hygienischen mit Flöhen durchsetzt.
  2. Märkte mit Menschen: Die Menschen, die die Märkte besuchten, hatten selber ganz viel Flöhe, die dann schnell von Mensch zu Mensch überspringen konnten. Menschenflöhe können bis zu 35 cm hoch springen. Katzenbesitzer kennen diese Form der Ausbreitung solcher Insekten, allerdings handelt es sich dabei um den sogenannten Katzenfloh.

Das heutige Beitragsstück ergänzt die Market-Serie. Den Gesang habe ich bei Loopcloud gefunden. Viele PlugSounds des Stückes, einige der Schlagzeugklänge, die Leadsounds und das E-Piano werden mit dem Objekt PlugIn von Reason Studios erzeugt. Der sich mehrmals wiederholende Hauptpart, wird jeweils variiert und manchmal durch einen Break unterbrochen. Hier als Download das Leadsheet.

flea market


Das Beitragsbild zeigt einen kleinen Ausschnitt unseres Flohmarktstandes vor einigen Wochen beim sogenannten Dorfflohmarkt. Ich persönlich fand die farbliche Zusammenstellung der Blumenübertöpfe schön. Das Bild stellt mir meine Tochter zur Verfügung.

pianologie five

Es ist Zeit mal wieder ein Stück aus der Ologie- bzw. Pianologie-Serie zu veröffentlichen. Ich bin dabei wieder nach dem gleichen Prinzip vorgegangen, da aber diesmal die Tonarten wechseln und das Stück ein sehr langsames Tempo hat, ergibt sich ein vollständig neuer Eindruck, der fast ins Meditative geht. Als Klangerzeuger dient diesmal das Felt Piano von Spitfire Audio, der Klangerzeuger Objekt von Reason Studio ergänzt einen metallischen Celesta Klang (Stahlplatten Klavier).

Bis zur Verwendung eines heutigen Klaviers mit einer Klaviatur sortiert nach 12 Tönen, die nach der sogenannten gleichschwebend temperierten Stimmung gestimmt sind, war es ein sehr weiter Weg, der über hundert Jahre brauchte. Gleichschwebend temperiert heisst, dass eine leichte Verstimmung der Töne gegenüber den natürlichen Klängen in Kauf genommen wird, um Unterschiede verschiedener Tonarten auszugleichen. Wir nehmen heute diese Art der leichten Verstimmung hin und unsere Ohren haben sich daran gewöhnt. Hört man allerdings vergleichsweise Stücke und Zusammenklänge in sogenannter reiner Stimmung und wechselt dann wieder zu der gleichschwebend temperierten Stimmung, dann merkt man deutlich den Unterschied. (Durch diese Hörbeispiele bekommt man eine Ahnung.) Würde man die Töne eines Klavieres so stimmen, dass aufgrund rein gestimmter Quinten alle 12 Töne rein gestimmt wären, wären bestimmte Zusammenklänge sehr schön zu hören, allerdings andere Klänge würden uns als furchtbar verstimmt vorkommen. Dies hängt mit den natürlichen Gegebenheiten der Obertöne zusammen, die jedem Ton innewohnen. Schon die alten Griechen hatten diese Zusammenhänge erkannt und studiert. Da man spätestens seit dem Barockzeitalter aber gerne in verschiedenen Tonarten musizieren wollte, musste ein Weg gefunden werden den Abstand der einzelnen Töne auszugleichen. Ein ganz besonderes Zeugnis von dieser Suche gibt heute noch die Fugensammlung durch alle Tonarten namens das wohltemperierte Clavier von Johann Sebastian Bach ab, der mit dieser Sammlung neue Stimmungen ausprobierte und einen wichtigen Meilenstein zur modernen Stimmung legte. Ich empfehle diesen Hörbeitrag zur gesamten Thematik.

Heutzutage ist es für uns selbstverständlich das wir beispielsweise jeweils bei den schwarzen Tasten des Klaviers die Töne F# (fis) und Gb (ges) – sogenannt enharmonisch – verwechseln, aber eigentlich haben diese beiden Töne eine etwas andere Tonhöhe. Dieser Tatsache versuchte man sich mit Klaviaturen mit mehr als zwölf Tasten zu nähern, machten aber ein virtuoses Spielen sehr schwierig. Somit haben sich diese Tastaturen nicht durchgesetzt.

Spätestens seit Beethoven setzte sich endgültig die heutige Stimmungskultur durch. Wer sich für dieses Thema interessiert, dem empfehle ich das Buch Auf Wohlklangswellen durch der Töne Meer von Klaus Lang.

Das Pattern wechselt viermal die Tonart: Am | Dm | G | Em | Am |

pianologie five


Das Beitragsbild zeigt die Tastatur des Klaviers unseres Zuhauses.

orange market

Das heutige Beitragsbild zeigt einen Wochenmarkt in Köln Nippes im Winter 2022. Der Stadtteil Nippes wird von Migranten geprägt, wie zum Beispiel Mitbürger türkischer Abstammung, die dort für die meisten Gemüsestände verantwortlich sind. Am heutigen Wochenende wird in der Türkei in einer Stichwahl abgestimmt, wer der zukünftige Präsident der Türkei sein wird. Sah es zwischenzeitlich so aus, dass der Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu eine Chance hat, so deutet alles darauf hin, dass der amtierende Präsident Erdogan wieder das Rennen macht. Dies wird von vielen deutschen Mitbürgern ohne türkischen Migrationshintergrund nicht begrüsst und stößt auf Unverständnis. Die meisten in Deutschland lebenden Deutsch-Türken haben aber nach wie vor das türkische Wahlrecht und entscheiden sich zu 65% für Erdogan. Dies wird erst verständlich, wenn man bedenkt, wie bestimmte türkischen Gruppen „ticken“ und ist abhängig von ihrer Sozialstruktur und Herkunft. Deutschland muss lernen, dass die Menschen in anderen Ländern anders denken und ihre Entscheidungen aufgrund anderer Emotionen treffen. (Hierzu darf man sich nochmals die Ausführungen zu emotionalen Algorithmen des Autors Harri vergegenwärtigen, die ich im Beitrag can you hear what your heart is telling you ausgeführt habe.) Erdogan, so heisst es beispielsweise, hätte der Türkei wieder eine Akzeptanz innerhalb der Staatengemeinschaft verschafft.

Die Bundesrepublik ist ein Einwanderungsland und wird es auch bleiben. Sollen die Herausforderungen, die sich dadurch ergeben, einigermaßen bewältigt werden können, bedarf es in Zukunft wesentlich größerer Anstrengungen und kann meiner Meinung nur dann gelingen, wenn deutlich mehr für die Migration durch Bildung getan wird. Bildung ist der Schlüssel. Wir wären schlecht beraten, wenn wir die Bildung ausschließlich den Schulen aufbürdeten. Eine ausreichende Bildung kann nur im dauernden Austausch mit einer sinnvollen Familienpolitik gelingen, denn die Schule alleine, kann die teilweisen prekären Zustände in Migrationsfamilien nicht lösen. Und eine Familienpolitik darf sich auch nicht nur auf eine staatliche Politik begrenzen. Entscheidend ist das Mitwirken aus dem Herzen der Bevölkerung.

Beim Stück orange market aus der Market-Reihe kommt abermals das neuentwickelte Synthesizer-PlugIn Objekt des Herstellers Reason-Studio zum Einsatz, welches eine vortreffliche Quelle für musikalische Inspirationen ist. Der damit erzeugte metallisch klingende HangDrum-Sound und der SteelDrum Sound in Form einer variierenden Sequenz bildete den Ausgangspunkt für eine weitschweifende Melodie.

orange market

take me to the stars

Schon als kleines Kind war ich fasziniert von allem, was mit Raumfahrt zu tun hatte. Mehrere Bücher informierten mich was zu damaligen Zeit möglich war und welche Expeditionen für die Zukunft geplant wurden. Ich habe mich stundenlang in unserem Wäschetrockner verkrochen und stellte mir dabei vor mit einer Apollo- oder Sojuskapsel um die Erde zu kreisen. Es musste noch geklärt werden, ob ich Kosmo- oder Astronaut werden wollte. Ich verfolgte im Alter von 7 Jahren die erste Mondlandung, die sogar im deutschen Fernsehen damals noch in schwarz/weiß übertragen wurde. Dies war 1969 – wie man noch in Erinnerung hat. Zur Apollo-Mission habe ich unter dem Blog-Eintrag Mr. Room (Apollo Edit) bereits einige Zeilen zum Thema geschrieben und ein Stück mit Original-Samples der Nasa veröffentlicht.

Jetzt übt die Raumfahrt immer noch eine Faszination auf mich aus, allerdings denke ich ganz anders über die Zusammenhänge. In den letzten Tagen – und es sind über 50 Jahre vergangen – las ich einige Zeilen über die gescheiterte unbemannte Mondlandemission der Japaner, die zwar mit einer amerikanischen SpaceX Rakete bis zum Mond vordrangen, allerdings ihre Landefähre auf dem Mond zerschellte. Auch die letzten Missionen der Israelis und Inder scheiterten beim Versuch, unbemannte Landefähren oder Sonden erfolgreich auf den Erdtrabanten zu bringen. Man könnte ja meinen, dass die Technik mittlerweile soweit fortgeschritten ist, um Mondmissionen erfolgreich durchzuführen. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint die Leistung der Amerikaner in den 1960er Jahren um so erstaunlicher.

So sehr mich auch die Raumfahrt der Menschen fasziniert, um so unsinniger finde ich mittlerweile diese Vorhaben. Die Russen, Amerikaner und Chinesen planen aktuell – auch bemannte – Mondmissionen. Der wirkliche große Gewinn der Raumfahrt sind faszinierende Aufnahmen von unserem Planeten Erde vom Orbit, die die ganze Pracht zeigen und uns daran erinnern können, wie schützenswert eigentlich der Erhalt der Erde wäre. Meiner Meinung bedarf es einer weltweiten gemeinsamen Staaten übergreifenden Anstrengung unseren Planeten vor den Auswirkungen unserer Zivilisation zu schützen. Wäre es nicht viel besser, die unglaublich vielen Gelder, die für die Raumfahrt ausgegeben werden in Projekte für den Erhalt unseres Planeten zu stecken? Ich finde es überhaupt nicht erstrebenswert, auf dem Mond oder Mars Kolonien zu errichten, wenn doch das Leben auf der Erde eigentlich viel lebenswerter ist!

Das heutige Beitragsstück ist ein richtiger Hit. Eigentlich schreibe ich ja selten solche Art von Stücken. Das heute Beitragsstück nimmt allerdings an einem Wettbewerb teil. Aufgerufen dazu hat mal wieder die Softwareschmiede Oenkenstein, die einen neuen virtuellen Synthesizer namens Dice herausgegeben hat. Klänge dieses Klangerzeugers sollen bei den Einsendungen zur Competition verwendet werden. Beim Ausprobieren kam mir direkt eine Sequenz in den Sinn und als ich bei der Sample-Bibliothek Loopcloud eine Gesangslinie suchte, ergab sich die tolle Hookline „take me to the Stars … “ und der Titel des Stückes.

take me to the stars


Weil ich kein passendes Bild von der Erde aus dem Weltraum in meinem Fotoarchiv finden konnte, habe ich abermals die KI Midjourney gebeten, mir ein Bild zu errechnen. Das abgebildete Raumschiff zeigt ein Spaceshuttle und keine Apollo Mission.

matakite

Matakite ist ein Begriff aus der Mythologie der Maori, den Ureinwohner Neuseelands und bedeutet soviel wie das zweite Gesicht. Das zweite Gesicht beschreibt die Fähigkeit bestimmter Personen Erscheinungen zur Vorsehung zu haben und Zeichen wie zum Beispiel das Auftauchen bestimmter Tiere zu deuten um daraus Schlüsse zu ziehen. Diese Herangehensweise ist tief in der maorischen Tradition verwurzelt. Wie man nachlesen kann, wurde damit wohl auch Unfug betrieben und es haben sich immer wieder Scharlatane in diesem Gebiet herumgetrieben, es gibt aber auch Berichte von wahrhaftigen Weisen. Auf das Thema bin ich durch eine neuseeländische Miniserie gestoßen: Ein neuseeländischer Kriminalbeamter, der Wurzeln zu den Ureinwohnern hat und als sogenannter „Quoten-Maori“ betitelt wird, hat die Fähigkeit des zweiten Gesichts und muss bei Ausübung seiner Tätigkeit als Polizist damit umgehen lernen. Die Serie heisst One Lane Bridge.

Das heutige Beitragsstück ist ein sehr minimalistisches Stück, welches im wesentlichen Arpeggien von sogenannten Major Seven Akkorden verwendet, die in wilden Rückungen abgewechselt werden. Angereichert mit der Stimme eines Schamanen und Instrumenten des Shamanic Ritual Ensemble der Soundschmiede Orchestra Tools wie zum Beispiel ein Rainstick, schaffen die Klänge eine Brücke zum heutigen Beitragsthema. Ergänzt wird das Stück durch die kostenlos erhältlichen Klänge des Tension Pads, was ein bisschen Spannung in die Runde wirft. Der Klaviersound ist mit Feltpiano betitelt.

matakite


Das Beitragsbild stammt aus dem Erfurter Danakil, eine Art Museum, welches verschiedene Habitate der Erde abbildet.

Album DUNETUNE released

Mein neustes Album DUNETUNE ist veröffentlicht. Ich habe das Album geplant, nachdem ich mir im Kino die Neuverfilmung des Romans DUNE von Frank Herbert angeschaut hatte und von der Stimmung der cineastischen Bilder in Verbindung mit dem Oskar prämierten Soundtrack von Hans Zimmer sehr beeindruckt war. Herausgekommen ist ein Werk zwischen Worldmusic und Electronic, was bis auf Track 3 mit dem Titel „mysting“ wenig mit der Musik Hans Zimmers gemeinsam hat.

Ich wünsche viel Freude beim Hören! Übrigens, meine Lieblingstracks sind 01 „opening“, 03 „mysting“ und 08 „nighting“.

dunetune • mysting

Ich freue mich heute das letzte Stück der Dunetune-Serie veröffentlichen zu dürfen. Alle Dunetune-Stücke werde ich in Balde als neues Album herausgeben und dann auf allen bekannten Plattformen zum Hören bereitstellen. Ich hatte eine bestimmte Vorstellung wie das heutige Beitragsstück klingen sollte, allein es wollte mir nicht gelingen, die richtige Stimmung einzufangen. Geholfen hat mir dann letztendlich eine von Mitchell Groves angefertigte und auf YouTube veröffentlichte Transkription Herald Of Change des Original Filmscore zu Dune von Hans Zimmer, was mir die richtigen Inspirationen gab.

Das Stück ist eine Reihung von verschiedenen Motiven, nur am Schluss wird die Duduksequenz des Anfangs wiederholt. Die sehr verhallte Percussion zusammen mit dem Mischklang aus Streichern und Chor (Discord Choir) ergeben bei dem sehr getragenen Tempo wahrhaftig einen mystischen „Touch“.

dunetune • mysting


Das Beitragsbild wurde im Herbst letzten Jahres in Nordhessen bei einem Spaziergang aufgenommen.

meeting in the garden of angels

Zur Zeit führe ich spezielle Übungen durch. Währenddessen höre ich gerne sogenannte Entspannungsmusik bzw. Musik zur Meditation. Diese Art von Musik soll den Zustand der Meditation unterstützen. Für mich eignet sich unter anderem klassische indische Musik, aber auch sogenannte Ambient music. Pioniere dieser Musikart komponierten schon in den 1970 Jahren sehr hörenswerte Stücke. Ein Streamingdienst bot eine Playlist mit Werken der 70er Jahre an und darin war ein Stück von Harald Budd zu finden, welches mir positiv aufgefallen ist. Er verwendete Klavierarpeggios nebst Einsatz von chorischen Elementen. Ich kenne Harold Budd von seiner Zusammenarbeit mit Brian Eno aus den 80er Jahren, hatte aber noch keines seiner Werke unabhängig von Brian gehört. 2004 verkündete der Komponist nichts mehr zu komponieren, weil er alles bereits gesagt hätte. Ein bemerkenswerter und konsequenter Schritt, der nicht so häufig vorkommen dürfte. 2020 verstarb Harald.

Ich habe das Stück Rosetti Noise/Chrystal Garden and a Coda zum Anlass genommen selbst ein kleines Stück mit Klavierarpeggios und Chor zu komponieren. Dieses Stück ergänzt die laufende Mambial-Reihe.

meeting in the garden of angels


Das Beitragsbild ist diesmal einen Fotografie meiner Tochter aus dem Jahr 2018 und zeigt das Eingangstor zu einem sehr schönen Garten.

can you hear what your heart is telling you?

Das Herz wird als der Ort der Gefühle beschrieben. Gleichzeitig gilt das Herz schon lange als Symbol der Liebe und Zuneigung. Selbst in einem Chat benutzen wir selbstverständlich das Herzsymbol um etwas auszudrücken, was mit Liebe zu tun hat. Die Medizin weiß natürlich, dass das Herz vor allen Dingen als Pumpe für unseren Blutkreislauf fungiert. Neuere neurologische Forschungen zeigen allerdings auch, dass das Herz über ein eigenes Nervensystem verfügt und darüber mir unserem Gehirn kommuniziert. Der jüngste Teil des menschlichen Gehirns, der sogenannte Neocortex, gilt als Ort der Verarbeitung von rationalen Gedanken. Er eignet sich vor allen Dingen für Diskussionen und Grübeleien. Gefühle, Empfindungen oder Emotionen werden allerdings eher in evolutionsbiologisch älteren Gehirnteilen, wie das Mittelhirn, verarbeitet. Der Einfachheit halber, trenne ich hier mal nicht die Begriffe, Gefühl, Empfindung und Emotion, obwohl dies durchaus sinnvoll wäre. Säugetiere verfügen schon seit vielen Millionen Jahren über diesen Gehirnteil. Dieser Teil des Gehirns konnte das Überleben vieler Arten über ein lange Zeit sichern. Der israelische Autor Harari spricht in seinem Buch Homo Deus auf der Seite 104 von emotionalen Algorithmen, die den Spezies durch schnelle Entscheidungen aufgrund von Reizverarbeitung, das Überleben gesichert haben. Demzufolge sind als Entscheidungen, die wir mit Hilfe unserer Emotionen bzw. Gefühle oder Empfindungen treffen, das viel ältere System, sich in seiner Umwelt zurechtzufinden. Daraus lässt sich auch schließen, dass viele Tiere auch gerade wegen ihrer Gefühlsverarbeitung sich in ihrer Umwelt zurechtfinden konnten. Im 20. Jahrhundert wurde den Tieren gerne eine Gefühllosigkeit bescheinigt, was ich persönlich für eine völlige Fehleinschätzung halte.

Menschen können ihr Leben stark bereichern, indem sie lernen auf ihre Gefühle, die nicht vom reinen Verstand her rühren, zu hören und dadurch Entscheidungen treffen. Man sagt ja auch, höre mal in dich hinein, spüre mal in dein Inneres. Entscheidungen des Herzens funktionieren oft schneller und besser, als Entscheidungen, die über das Grübeln getroffen werden. Ich rate dazu, mal hinzuhören, was das eigene Herz einem zu sagen hat.

Das heutige Beitragsstück ist ein Remix eines Sample, was ich von meinem Freund P. (Künstlername St. Peter) zugeschickt bekam. Das Sample hört man am Ende des Stückes besonders gut heraus. Ich habe nur ein paar Spuren zu dem Sample ergänzt. P. wurde hier im blog schon öfters erwähnt, weil er dankenswerterweise bei dem einem oder anderen Stück mitgewirkt hat (whats Up P., bladerunner planetary anomalie, discreet).

can you hear what your heart is telling you?


Das heutige Beitragsbild zeigt in Abbildung des Himmels eine Abendstimmung und zeichnet sich durch die Farbe aus.

dunetune • incantating

Wir staunten nicht schlecht als 2015 plötzlich eine nordamerikanische Kornnatter unmittelbar in der Nachbarschaft auftauchte, die offensichtlich nicht zu eingeborenen Arten Deutschlands gehört. Diese ungiftige Art ernährt sich von Kleinsäugern, ist recht verbreitet und gilt noch als ungefährdete Art. Allerdings hat sie in Europa nichts verloren und ich denke, sie darf auch nicht gehandelt werden. Wo die Natter herkam und wem sie gehörte, konnte nicht restlos aufgeklärt werden. Ich dachte mir, wenn wir jetzt einen Schlangenbeschwörer hätten, könnten wir die Schlange einfangen lassen. Dies war dann aber eigentlich nicht nötig, da das Tier kurz nach dem Fund verendete.

Schlangenbeschwörer verfügen über eine besondere Fähigkeit, Schlangen durch Beschwörungsrituale und -techniken zu kontrollieren und sie für die Zuschauer auf unterhaltsame Weise einzusetzen. Ein Schlangenbeschwörer kann eine Vielzahl von Schlangenarten einsetzen, einschließlich Giftschlangen, die normalerweise als gefährlich gelten.

Diese Form der Unterhaltung erfordert jedoch eine gründliche Ausbildung und eine Menge Übung, um sicherzustellen, dass weder der Schlangenbeschwörer noch das Publikum gefährdet werden. Viele Schlangenbeschwörer verwenden spezielle Techniken, um die Schlangen zu beruhigen und ihnen beizubringen, auf bestimmte Befehle zu reagieren.

Die Schlange verwechselt das Instrument der Beschwörer, meistens ein arabisches Rohblasinstrument, mit einem Feind und reagiert auf die Bewegungen des geführten Instruments, so dass die Illusion entstehen kann, dass der Beschwörer die Schlange kontrolliert.

Das heutige Beitragsstück ist ein weiteres Stück der dunetune Serie mit dem Titel „incantating“, was so viel wie „beschwörend“ meint. Ich stelle mir zu dem Stück eine wüstennahe Stadt vor, wo beispielsweise Schlangenbeschwörer ihre Tricks einem geneigten Publikum vorführen.

dunetune • incantating


Das Beitragsbild zeigt die Kornnatter kurz nach dem Fund. Absatz zwei und drei wurde von der KI ChatGTP formuliert.