between earth and space

Am 08.10.2017 um 21:01 Uhr machte ich meinen ersten blog Eintrag. Am 11.03 2024 um 11:58 Uhr tätige ich mit einer musikalischen Meditation meinen letzten Eintrag! Ich habe noch so viele Ideen und Stücke, allein mein Gesundheitszustand lässt keine ernsthafte Weiterarbeit zu. Mein blog bleibt noch einige Zeit online, es kommen allerdings keine neuen Beiträge mehr hinzu. Ich danke allen Lesern und Hörern für ihre Aufmerksamkeit.

Mein blog hat meine kreative Arbeit die letzten Jahre sehr gut fokussiert und mir persönlich mit meinen Gedanken sehr viel Struktur gegeben. Da Reaktionen sehr spärlich waren, kann ich nicht sagen, ob ich die Netzgemeinschaft wirklich bereichert, oder ob ich mir die Mühe nur aus selbsttherapeutischen Beweggründen gemacht habe.

Mein letztes Beitragsstück ist eine lange musikalische Meditation über das Thema, was von uns Menschen nach dem Tod überhaupt wohin geht. Jeder macht sich darüber Gedanken, und es ist schon viel darüber geschrieben worden – zum Beispiel im tibetanische Totenbuch -, doch nur die wenigsten Menschen wissen genau, was nach dem Tod passiert und selbst die, die den Tod erfahren, können normalerweise nicht davon berichten. Vielleicht kann man bestenfalls noch Berichte von Menschen mit Nahtoderfahrungen (Buch) heranziehen, ob sich der Tod allerdings für einen persönlich dann so gestaltet, sei dahingestellt. Tatsache ist allerdings, dass die allermeisten Menschen eine einende wage Vorstellung oder einen Glauben von dem haben, was nach dem physischen Tod passiert, denn die Vorstellung, der Tod entlasse einen in das absolute Nichts ist doch viel zu untröstlich. Oft nähren religiöse Systeme zumindest in Ansätzen Hoffnungen und Trost. Abendländische Vorstellungswelten sprechen bekanntermaßen von einem Himmelreich, in dem sich alle Seelen wiederfinden können. Ob diese Vorstellung zu naiv ist, wird sich vielleicht zeigen. Es wirft zumindest die Frage auf, was eine Seele überhaupt ist und ob diese automatisch ins Himmelreich überführt werden kann. Diese Frage kann ich natürlich an dieser Stelle nicht beantworten.

Mein heutiges Beitragsstück trägt durch seinen Titel den angesprochenen Aspekten insofern Rechnung, als dass man üblicherweise den Himmel zwischen Erde und All ansiedelt. Als Hintergrundtextur dient ein Sample, welches ich dem Stück danse dans le noir entnommen und durch das PlugIn paulstretch auf die zwanzigfache Zeitdauer gedehnt habe. Darüber firmiert eine Melodiestimme, die durch gelegentliche Gongklänge untermalt wird.

between earth and space


Das Beitragsbild entstand 2022 am Singliser See bei Borken (Bz Wabern) und passt ganz gut zur Himmel & Erde Thematik.

instantan

Ich schaute mir neulich eine französisch-amerikanische TV-Serie mit dem bekannten Titel the war of the worlds an. Die Serie adaptiert den ursprünglichen Inhalt des Romans unter gleichnamigen Titel von H.G. Wells aus dem Jahre 1897. 1938 erlangte ein Hörspiel dieser Geschichte Berühmtheit, weil ein beträchtlicher Anteil der amerikanischen Bevölkerung das Hörspiel für Realität hielt und Städte fluchtartig verließen.

Obwohl der Inhalt schon mehrfach verfilmt wurde, hat mir die feinfühlig gemachte Serie sehr gut gefallen, weil der Hauptaugenmerk auf andere Aspekte der ursprünglichen Geschichte gelegt wurden. Insbesondere spielen bei dem Drehbuch der Serie bestimmte Aspekte der Quantenphysik bzw. der sogenannten Quantenverschränkung eine große Rolle. Die Quantenverschränkung ist für den menschlichen Geist nur sehr schwer zu verstehen, bietet aber zumindest gedanklich die Möglichkeit, die Gesetzte von Raum und Zeit ganz neu zu behandeln. Eine Beherrschung der Quantenverschränkung böte die Möglichkeit sich schneller als das Licht im Universum zu bewegen, was ja angeblich nach der Einsteinchen Relativitätstheorie gar nicht möglich sein kann. Ein Phänomen der Quantenverschränkung beschreibt die mögliche Eigenschaft räumlich getrennter Teilchen – auch über sehr hohe Entfernungen – Informationen instantan auszutauschen. Das schöne Wort instantan meint ohne Zeitverzögerung. In der angesprochenen Serie machen sich eine Gruppe von in der Zukunft lebenden Menschen diesen Effekt zu nutze und entwickeln Schiffe, die durch die Zeit navigieren können.

Die Filmmusik der Serie von David Martijn, Ian Arber und Dave Rowntree ist teilweise sehr subtil und sparsam eingesetzt, was meiner Meinung nach sehr gut funktioniert. Es taucht an verschiedenen Stellen eine bestimmte Musik auf, die wenig Akkorde mit sehr langen Abständen erklingen lässt, die eine sehr lange Ausklangzeit haben. Diese Musik inspirierte mich zum heutigen Beitragsstück. Insbesondere der Anfang des Stückes ist von dieser Idee geprägt.

instantan


Das Beitragsbild zeigt ein in seine Spektralfarben zerlegtes Lichtspiel eines Kristalls, dass sich auf einem Teppichboden spiegelt. Physiker beschreiben das Licht entweder als elektromagnetische Welle oder eine Zusammensetzung von Lichtteilchen (Photonen). Ähnlich wie bei der Beschreibung von Quantenmechanikphänomenen wird versucht sichtbare Effekte durch eine Art Beschreibungsdualismus gedanklich zu fassen.

m.f.b. museumsnacht kassel 2006 live

Kürzlich besuchte mich mein alter Freund und Musikkollege M. auf einen Kaffee. Natürlich sinnierten wir über die guten alten Zeiten und erinnerten uns, wie wir bei der Kasseler Museumsnacht 2006 zu dritt vor dem Platz des Staatstheater für ein musikalisches Ambiente sorgten.

Unsere Rechner waren über den MIDI-Clock-Standard synchronisiert, so dass wir leicht mit gleichem Tempo spielen konnten. Wir hatten es uns zur Aufgabe gemacht mit Motiven und Melodiefragmenten des Kasseler Minimal-Komponisten Dr. Ulli Götte zu arbeiten und eine improvisierte Mischung aus Minimal-Music und Electronica zu zaubern. Herausgekommen ist ein einstündiger Live-Mitschnitt unterteilt in sieben Stücke, die ich jetzt kurzentschlossen wieder veröffentlicht habe. Jorge, M. und ich hatten viele Jahre beim Kasseler Minimal-Orchestra „in process“ unter Leitung von Ulli gespielt, Jorge und M. spielen dort immer noch mit.

Das Cover der ursprünglichen CD gefiel mir nicht mehr, daher habe ich kurzerhand die KI leonardo mit dem Prompt „museumsnacht kassel stars“ beauftragt ein neues Cover zu generieren. In einem früheren Beitrag hatte ich schon über das Projekt m.f.b. Museumsnacht Kassel 2006 berichtet.

Das Album ist bei allen gängigen Streamingplattformen abzurufen, hier ein paar Ausschnitte:

unending serenity [part three] • feat. St. Peter

Ich komplettiere die Unending-Serie mit dem dritten Teil. St. Peter schickte mir ein sehr ergiebiges Sample, welches durch verschiedene Sound-PlugIns in unterschiedliche Facetten transformiert werden konnte. Ich habe dann noch eine rhythmische Synthesizer Spur ergänzt und dadurch den Klängen eine gewisse Struktur verliehen. Im Grunde ist das akustische Ergebnis musikalisch wenig fassbar, da es nicht herkömmlicher Strukturen wie Harmonie und Melodie Folge leisten muss.

Ich habe mal zum Spass den Titel in ein internetbasiertes Synonymlexikon eingeben und folgende Ergebnisse bekommen, die ich als Wortwolke präsentiere:

Ich habe die drei unending serenity Stücke als Mini Album, welches dann als Single gelistet wird, auf alle bekannten Streamingdienste hochladen lassen. (Hat ein Album nicht mehr als drei Stücke und bleibt unter 30 Minuten Spielzeit, wird es als Single gelistet.) Bei Tidal, Apple Music und qobuz gibt es den Stream in CD Qualität.

unending serenity • part three

Das Beitragsbild ist eine weitere farbliche Variante des ursprünglichen Covers.

mambial album released

Ich freue mich mein nächstes Album mambial auf den Weg gebracht zu haben. Wie auch schon die letzten Alben wird es auf allen gängigen Streamingplattformen zu hören sein. Wie bei einigen Beiträgen erwähnt, handelt es sich bei dem Begriff „mambial“ um ein Kunstwort, welches sich aus den Wörtern „minimal“ und „ambient“ abgeleitet hat. Man könnte den Begriff als eine Art Genre Zuordnung bezeichnen. Trotzdem sind die Stücke des Albums mambial sehr unterschiedlich. Manchmal hören wir einen perkussionsgestützten Beat, aber es gibt allerdings auch einige Stücke, die auf Percussion ganz verzichten. Hört einfach mal durch!

Hier der Link zu den Streamingdiensten. Auf ein Beitragstück verzichte ich heute, da alle Stücke hier auf mein blog nebst Beiträgen zu hören sind und wie der aufmerksame Leser ja bereits weiß, auch bei meinem YouTube Kanal aufzurufen sind.

Das Albumcover zum Album Mambial ist von meiner Tochter gemalt worden.

naataplawu

Der Spitfire Audio Co-Founder Christian Henson hat die neue Plattform Crow Hill Company gegründet und vertreibt darauf neue interessante auch frei erhältliche Sound-PlugIns. Diese – bis jetzt – vier frei erhältlichen PlugIns wollte ich in einem Song ausprobieren und plötzlich kam mir eine fallende Basslinie in den Sinn, die mich stark an Phil Glass Musik zu dem epischen Film Koyaanisqatsi erinnert. Herausgekommen ist ein Glass Soundalike, welches zumindest bei mir die gleiche Stimmung auslöst wie Teile des Originals.

Der Filmemacher Godfrey Reggio gestaltete 1982 mit dem Film Koyaanisqatsi den ersten Teil der Qatsi-Reihe und fand in dem Minimal Komponisten Phil Glass einen genialen Partner, der mit seiner Musik wie geschaffen mit der Untermalung des Films für den passenden Soundtrack sorgte. Glass bekam durch den Film viel Aufmerksamkeiten und wurde einem größeren Publikum bekannt. Koyaanisqatsi bedeutet in der Hopi-Indianer-Sprache soviel wie: 1. verrücktes Leben. 2. Leben in Aufruhr. 3. Leben, das sich auflöst. 4. das Leben aus dem Gleichgewicht. 5. ein Zustand des Lebens, der eine andere Lebensweise erfordert.

Der Experimentalfilm verzichtet komplett auf Dialoge, sondern besteht aus montierten Zeitraffer- und Bildsequenzen, die die Zerstörung und hemmungslose Ausbeutung unseres Planeten durch die moderne Zivilisation zeigen. Grundlage dafür ist eine Hopi Indianer Prophezeiung.

„Wenn wir wertvolle Dinge aus dem Boden graben, laden wir das Unglück ein.
Wenn der Tag der Reinigung nah ist, werden Spinnweben hin und her über den Himmel gezogen.
Ein Behälter voller Asche wird vom Himmel fallen, der das Land verbrennt und die Ozeane verkocht.“

Hopi Indianer Phrophezeiung

Für mein Soundalike wollte ich auch ein Wort aus der Hopi-Sprache wählen und fand in dem Wort „naataplawu“, was so viel heißt wie „spielen“, eine Möglichkeit.

Der Song mit bewegten Bildern.

naataplawu


Das Beitragsbild zeigt eine Eisformation, die in meiner Umgebung im Januar 2021 aufgenommen wurde.

falkfest • right passing dogs

Ich habe mich entschlossen das Album rightpassing dogs der Gruppe falkfest wieder neu zu veröffentlichen und auf allen gängigen Streaming-Plattformen zur Verfügung zu stellen. Das erste Stück bossa del mar, welches eine Hommage an die berühmte „chillige“ Reihe cafe del mar darstellt, hatte ich hier schon einmal in einem früheren Beitrag bekannt gemacht. Ihr könnt dazu einige Inhalte nachlesen. Ich habe die Musik mit einer Video-Schleife einer Strand-Szene unterlegt.

2003 war dieses Album lediglich bei Apples iTunes gelistet. iTunes war ab 2003 der erste richtig erfolgreiche kommerzielle legale Dienst, der digitale Downloads von Musik erlaubte. Um ein Album bei iTunes verkaufen zu können, musste man einen Zwischenhändler bemühen, der einem einen Zugang ermöglichte. Dieser forderte eine gewisse Gebühr. Apple selbst verlangte dann auch noch 30% der Verkaufsgebühren. Für jedes Jahr im Store musste jährlich eine erneute Gebühr bezahlt werden. Da sich die Verkäufe des Falkfest-Albums in sehr engen Grenzen hielten, lohnte sich auf Dauer das annuale Einstellen des Albums nicht. Wer sich für die Geschichte von iTunes interessiert, findet in dieser Infografik eine gut gemachte Übersicht.

Zunächst wurden mp3 Dateien via Download verkauft. 2007 startete beispielsweise Deezer mit einem Abonnoment-Streamingdienst. Im Jahre 2008 folgte Spotify. Langsam etablierten sich die Streamingdienste. 2015 folgte Apple Music. Musik wurde fortan nicht mehr gekauft, sondern nur noch ausgeliehen. Wie ich finde ein eklatanter Unterschied. Einen sehr schönen Überblick über die Verbreitung der Dreamingdienste gibt dieses gut aufbereitete YouTube-Video von StatisticFox: Most Popular Music Streaming Providers 2011 – 2019.

Im Jahr 2019 stieß ich auf den Distributor Distrokid. Dieser Dienst schiebt automatisch die Songs bzw. das ganze Album zu allen gängigen Streamingdiensten. In der einfachsten Version ist der Jahresbeitrag sehr erschwinglich. Einen Überblick meiner Alben mit entsprechenden Verlinkungen zu den Blogbeiträgen findest du unter dem Menueintrag Alben.

zoyx

Zu Beginn eines neuen Jahres kann man zwei Menschengruppen unterscheiden: Die erste Gruppe formuliert gute Vorsätze, wie zum Beispiel mehr Sport zu betreiben, die zweite Gruppe nimmt sich nichts Besonderes vor. Bei der ersten Gruppe kann man eine weitere Unterscheidung treffen: Die meisten geben ihre guten Vorsätze teilweise bereits nach einer Woche wieder auf, nur wenige halten das Jahr über durch.

Dabei sind natürlich gute Vorsätze grundsätzlich nichts Schlechtes. Und wenn man einen Vorsatz wirklich mal umgesetzt hat, kann dies auch sehr befriedigend oder befreiend sein. Durch eine persönliche Veränderung in meinem Leben war ich vor einigen Wochen gezwungen, ein anderes Zimmer im Haus zu beziehen. Es war ein gute Gelegenheit sich von jahrelang angesammeltem „Zeugs“ zu befreien. Ich war selber erstaunt wie viel ich in meinem Arbeitszimmer angesammelt hatte. Ich dachte immer, dies und das kann man irgendwann nochmal gebrauchen. Dies stellte sich als Irrglaube heraus. Ich konnte mit Hilfe meiner Familie mein Zeugs bestimmt auf ein Fünftel der ursprünglichen Menge reduzieren. Vieles wurde verschenkt, aber auch vieles wurde brav getrennt entsorgt.

Die sogenannte Minimalismus Bewegung – hier meine ich nicht die verschiedenen musikalischen Minimalismus Genres – behauptet, man bräuchte nicht mehr als 100 Dinge. Der „normale“ Westeuropäer hätte ungefähr 10.000 Dinge angesammelt. Von 100 bin ich noch weit entfernt, aber 10.000 habe ich bestimmt schon deutlich unterboten. (Aber dies ist nur eine Vermutung.)

Vor einigen Wochen wurde mir von dem nordrhein-westfälischem Trio ZOYX ein Sample zugespielt. Ich habe mir erlaubt um dieses Sample ein kleines melancholisches Stück zu arrangieren, welches vielleicht bei Gedanken, die man sich über all die überflüssigen Dinge, die man angehäuft hat, macht, unterstützend wirkt.

Ich wünsche allen Lesern ein gutes neues Jahr und hoffe, dass ihr eure guten Vorsätze alle umsetzten könnt und wenn nicht, dann nicht!

zoyx


Das Bild habe ich vor ein paar Jahren mal wieder beim selbsternannten Kulturgutrecycling – eher ein Schrotthandel – in Niedenstein aufgenommen. Eine große Quelle für wundervolle Aufnahmen, die ich schon oft genutzt habe. Schaue dir dazu die Beträge crazy blues und after the before an.

guess you need me

Guess you need me like I need you here. My house is crystal clear without you babe. I remember trips to our bridge and it’s where we made promise to keep. I hope you´re happy with the girl tonight. Maybe she treats you better, am I right? You know that everything could differently. And it would be a story about you and me.

Loopcloud

Die kleine Geschichte, von der der Text des heutigen Beitragstückes handelt, geht ganz kurz zusammengefasst so: Eine Frau trauert um ihre Beziehung und sieht auch Schuld bei sich!

Wenn man sich Texte der vielen Lieder anschaut, die bisher geschrieben wurden, stellt man fest, dass – so schätze ich – über 90% von der Liebe bzw. von Beziehungen handeln. Weil ja Musik ein besonderes Mittel ist, seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen und anscheinend Musiker, Textdichter und Komponisten ihr Liebes- bzw. Beziehungsleben irgendwie verarbeiten müssen, gibt es diese Häufung! Von anderen Erklärungsversuchen würde ich mir gerne erzählen lassen!

Bei meinem Song ging es etwas trivialer zu: Ich habe zunächst das Harmoniegerüst festgelegt und dazu einen Rhythmus gesucht. Erst zum Schluss stieß ich auf den Gesangspart (aufgenommen in Polen) bei Loopcloud, einem Anbieter, der Audioschnipsel anbietet, die man in seinen Songs verarbeiten darf. Ich hatte mir über die Bedeutung des Textes keine Gedanken gemacht und habe nur aufgrund von musikalischen Erwägungen die Gesangsspur eingesetzt. Erst danach haben wir uns hier zu Hause damit beschäftigt, was die Interpretin eigentlich inhaltlich von sich gibt! Da man nicht alle Stellen so deutlich verstehen kann, haben wir viel darüber diskutiert, welcher Text genau gesungen wird. Zum Schluss habe ich die Solopassagen des Synthesizers eingespielt, der über die schlichte Akkordfolge CMaj7 DbMaj7 soliert.

guess you need me


Das Beitragsbild zeigt eine Küche Hessens aus früheren Zeiten und findet sich im Freilichtmuseum Hessenpark im Taunus.

the gatekeeper

Der Komponist David Bruce ging vor einem Monat intensiv der Frage nach, ob die Musik des Pianisten und Komponisten Ludovico Einaudi tatsächlich gut ist? Ich würde mich ja sofort fragen, gemessen woran? Oder anders gefragt, wann ist Musik gut? Wer setzt den Maßstab? Man würde doch eher fragen, ob einem die Musik gefällt, ob die Musik einem etwas gibt oder etwas auslöst! Geht es darum, wie kompliziert oder artistisch Musik ist beziehungsweise wie stark kunstvoll ein Stück komponiert ist, oder geht es darum, welche Gefühle transportiert oder ausgelöst werden? Ist Musik nur dann gut, wenn sie ausreichend komplex ist? Ja, Musik kann auch sehr komplex UND gut sein, wir denken vielleicht an die Musik von J.S. Bachs oder von Frank Zappa. Sicherlich gibt es Beispiele, wo Musik so derart komplex ist, dass nur wenige Hörer folgen können.

Ludovico Einaudi ist unfassbar populär. Bei Youtube hat er 1.8 Millionen Abonnenten, bei Spotify hören über 8 Millionen monatlich seine Piano-Musik. Anscheinend trifft er mit seiner Art der Musik genau das, was viele Menschen hören wollen. Seine Musik ist meistens zart und unaufdringlich, fast naiv und melodisch immer fassbar. Nie wird das Gehör überfordert, Überraschungen bleiben meistens aus. Die Musik ist so angenehm gefühlvoll, dass sich viele Menschen darin wiederfinden können. Eine Konzertbesucherin meinte, wenn Einaudi anfängt zu spielen, dann geht für sie ein Tor auf durch welches sie gehen kann und sie befinde sich dann für die Dauer des Stücks in einer anderen, besseren Welt.

Als mir vor einigen Wochen ein Instagramm-Short-Video zu einer so bezeichneten nostalgischen Akkordfolge angeboten wurde und ich kurz danach das anfangs beschriebene Video über die Musik Einaudis verfolgte, inspirierte mich dies zu dem heutigen kleinen Beitragsstück. Herausgekommen ist auch ein naives, einfaches und melodisch gut fassbares Stückchen. Meine Frau meinte, als sie die ersten Skizzen aus dem Nebenraum hörte: „Was ist das für ein Stück?, das ist schön!“ Habe ich vielleicht bei ihr einen musikalischen Nerv getroffen? Ich habe das Stück passend zu der Äußerung der Konzertbesucherin Einaudis „der Tor-Öffner“ genannt.

the gatekeeper


Das Beitragsbild zeigt eine verwunschene Ecke im Zukunftsdorf Waldhof bei Greifenstein im Westerwald und steht für die beschriebene Idee eines gedanklichen Tores, durch das man schreiten kann.

unending serenity [part two] • feat. St. Peter

Der zweite Teil der unending serenity Serie ist bereits auf allen Streamingplattformen aufrufbar. Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich die Serie fortsetzten werde. Lassen wir uns überraschen!

Im Grunde genommen könnte man diesen Part auch dem musikalischen Genre der sogenannten ambient music zuordnen, zumindest, was die Stimmung des Stückes angeht. Von der Konstruktion her ist das Stück etwas komplexer aufgebaut. Ambient music ist mittlerweile ein sehr beliebtes Genre. Ambient music wird teilweise auch als sogenannte funktionale Musik benutzt und dient dann beispielsweise der Entspannung, der Verbesserung der Konzentration und kann eine beruhigende Umgebung schaffen. Letztendlich bleibt es natürlich „im Ohr“ des Hörers, wie die Musik empfunden wird, ob das Musikhören einen bestimmten Zweck verfolgt und welche Gefühle ausgelöst werden. Mancher wird auch einfach ambient music zum reinen Selbstzweck hören und sich keine weiteren Gedanken machen. Zur Funktionen von Musik könnt ihr diesen Beitrag nochmal aufrufen. Unbestritten ist, dass ambient music einen Einfluss auf andere Spielarten der Musik hat. Wer sich mehr mit dem Thema auseinandersetzten möchte, dem empfehle ich diesen Artikel und dieses Video. Zu den verschiedenen Genres der elektronischen Musik hatte ich mal diese MAP erstellt.

Auch diesmal hat St. Peter wieder ein wichtiges Sample mit seinen Gitarrencollagen beigesteuert. Das Stück ist bei allen gängigen Streamingdiensten zu hören, beispielsweise hier bei Spotify.

unending serenity [part two]


Das Beitragsbild ist eine Farbvariante des Abendbildes von part one.

really now feat. St. Peter • ukrainian edit

2019 nahm ich an einem Songcontest, der auf der Plattform Meta-Pop ausgerufen wurde, teil. Das besagte Austauschforum existiert inzwischen (leider) nicht mehr. 2019 ging es darum einen Remix mit Stems der Popgruppe Reptile Room des Stückes Games einzureichen. Meinen Remix könnt ihr hier bei diesem lesenswerten Beitrag hören: really now feat. reptile room.

Unlängst hatte ich beschlossen, „meinen“ Remix bei den gängigen Streamingplattformen als Single zu veröffentlichen. Für mich stellte sich aber die Frage, ob ich eine Verletzung der Veröffentlichungsrechte begehe, darum habe ich den Vertrieb OM Records aus San Francisco der Gruppe Reptile Room mit der Bitte um das Recht der Veröffentlichung angeschrieben; allein ich erhielt keine Antwort.

Wer jetzt meint, dass automatisch das Recht der Veröffentlichung vorliegt, wenn man auf Anfrage keine Antwort erhält, liegt falsch. Einen „Rausschmiss“ aus meinem Vertrieb Distrokid möchte ich keinesfalls riskieren, weist er doch in seinen Statuten ausdrücklich auf die Wahrung der Rechte hin. In diesem Zusammenhang habe ich versucht mich erneut über Rechte bei der Veröffentlichung und Verwendung von fremden Audiomaterial zu informieren und fasse meine Erkenntnisse kurz zusammen. Wer anderer Meinung ist, möge sich bitte bei mir melden.

Cover, Remix, Mashup, Sample

Für eine Coverversionen muss man keine Genehmigung einholen. Allerdings darf die Melodie und der Text nicht (wesentlich) verändert werden. Der ursprüngliche Komponist und Texter erhalten die Tantiemen. Setzt man mehrere Stücke in einem Mashup (früher auch Medley genannt) eines Künstlers zusammen, muss der Vertrieb oder Künstler vor einer Veröffentlichung befragt werden. Ein Remix, also die Verwendung vom Songbestandteilen oder Stems um ein „neues“ Stück zu schaffen, bedarf grundsätzlich der Genehmigung der Urheber oder des Vertriebes. Samples – meist kleine musikalische Zitate – bedürfen eigentlich auch immer der Genehmigung. Es hielt sich allerdings jahrelang das Gerücht, dass eine Verwendung unter 20 Sekunden Material, grundsätzlich erlaubt sei. Dies ist aber auf keinen Fall richtig! Allerdings gibt es Ausnahmen, die teilweise vor Gericht erstritten werden, wie zum Beispiel im Fall Moses gegen Kraftwerk, der schon seit über 20 Jahren geführt wird. Ist das verwendete Sample keiner individuellen Schöpfungshöhe würdig, kann es im Einzelfall ungefragt benutzt werden. Musikalische Zitate oder Text einer öffentlichen Person können unter Umständen auch Verwendung finden. Dieses Feld ist aber in ständiger Bewegung und es gibt noch keine klare Rechtsgrundlage. Wer nochmal genauer nachlesen möchte, wird hier fündig: Bundeszentrale politische Bildung, Youtunez, Urheberrecht.de und Irights.

Ich habe mich nun entschieden, auf die Stems der Gruppe Reptile Room in Gänze zu verzichten und stattdessen den Gesangspart und teilweise die Schlagzeugspuren durch neues Material zu ersetzen, welches ich veröffentlichen darf. Für den Gesang fand sich eine Sample Kollektion einer ukrainischen Sängerin bei Loopcloud, die unlängst zur Verfügung gestellt wurde. Dadurch erhält das Stück einen ganz „neuen Geschmack“. Der Gitarrenpart wurde von St. Peter beigesteuert. Ich habe versucht herauszubekommen, welche inhaltliche Bedeutung der Text hat. Meine Recherchen ergaben Folgendes: „Wie bei einer klaren Morgendämmerung. Die jungen Mädchen waren dagegen. Spreche mit den Kindern!“ Eine ukrainische Pflegekraft meinte, es handele sich um ein ukrainisches Volkslied. Ob dies so stimmt, sei einmal dahingestellt.

really now feat. St. Peter [ukrainian edit]


Ich habe das ursprüngliche Beitragsbild leicht mit den ukrainischen Nationalfarben eingefärbt und wieder verwendet. Es wurde 2019 beim sogenannten Rundgang in der Kunsthochschule Kassel (HBK) aufgenommen.

speechless part six • ambient emission

Ich komplettiere die Speechless-Reihe mit dem abschließenden part six, welcher nach einer ähnlichen Form wie die anderen Stücke der Reihe aufgebaut ist. Auch an Bord wieder mein Musikerkollege St. Peter, der einige Samples beigesteuert hat, die bei diesem Part Verwendung finden.

Gleichzeitig gebe ich bekannt, dass das komplette Spechless Album ab sofort bei allen gängigen Streamingdiensten gelistet ist und sich bei Spotify großer Beliebtheit erfreut. Freundinnen der meditativ sphärischen Ambientmusik werden ihre wahre Freude haben.

Das schon mehrfach erwähnte Referenzalbum der britischen Formation Marconi Union • Weightless wurde in der Dezemberausgabe 2023 des tegut Magazins Marktplatz als entspannendster Sound der Welt bezeichnet. Ich zitiere Seite 50:

WOHLKLINGEND
Musik beeinflusst unsere Emotionen. Inzwischen wurde bewiesen, dass bestimmte Rhythmen Stress abbauen können. Auf Basis einer britischen Studie gilt der Song „Weightless“ von Marconi Union als entspannendster Sound der Welt. Er senke Blutdruck und Atemfrequenz optimal. Acht Minuten pure Entspannung.

Das Beitragsbild heute zeigt das Albumcover, eine Zusammenstellung aller 6 Album Stücke.

speechless part six • ambient emission


window (remix)

Von meiner Vorliebe bei kleinen Song-Challenges mitzumischen hatte ich bisweilen schon berichtet. Die DAW-Schmiede Reasonstudios lud unlängst wieder zu einer Remix-Challenge ein. Diesmal durften Stems von Lisa, Maja und Ryan (von Reasonstudio) „ge-remixed“ werden. Ich bin erstaunt, wie viele (Hobby)-MusikerInnen dem Aufruf folgten. Es dürften mittlerweile über 200 Einsendungen sein.

Zunächst inspirierte mich das Material nicht! Die Qualität der Gesangsaufnahme behagte mir nicht so sehr, das Schlagzeug traf nicht meinen Geschmack. Nachdem ich mir dann etliche Einsendungen angehört hatte, reifte die Idee, mit dem Material ganz anders umzugehen und eher einen ruhigeren Remix zu gestalten. Die Sounds, die ich dabei verwendet habe, sollten dabei ausschließlich aus den zur Verfügung gestellten Stems generiert werden, so meine Idee. Dabei hat mir wunderbar das Mimic Creativ Sampler PlugIn geholfen. Mein Beitrag ging am letzten Einsendetag auf Sendung. Am 31. Oktober gibt es einen Livestream zu den Einsendungen.

window (remix)


Das Foto wurde im Café Perle in Kassel im Sommer 2022 aufgenommen.

speechless part five • ambient emission

Für das heutige Beitragsstück konnte ich den großartigen Sounds-Skulpteur St. Peter gewinnen, der ein paar Klangtrauben beigetragen hat, die in Part Five mittels des Sample-Manipulators Grain Eingang gefunden haben. [Ich möchte an dieser Stelle eine Arbeit mit eben diesem Gerät des Künstlers Remo De Vico herausheben.] St. Peter hatte mit der Formation Die Fische, um den Musikproduzenten Bernd Oprach und dem Bassisten Konrad Mathieu (M. Walking On The Water) in den Achtziger-Jahren gerade im asiatischen Raum auf sich aufmerksam gemacht, sowie die beliebte Single Eisprinzessin herausgegeben. Heute beschäftigt er sich zum großen Teil mit Deep Ambient und Electro Minimal Music, indem er höchst eigenständige Klanggebilde formt, die ihresgleichen suchen.

Part five bedient sich wieder des gleichen „Schemas“, wie die anderen Stücke dieser Reihe.

speechless part five


Das Beitragsbild zeigt den gleichen Abendhimmel wie die letzten speechless Beiträge, diesmal wurde das Bild in ein S/W Bild umgewandelt.

speechless part four • ambient emission

Die „Speechless-Reihe“ wird mit part four fortgesetzt. Allerdings bin ich diesmal wirklich „sprachlos“. Die Ereignisse der sogenannten Welt lösen bei mir dieses Gefühl aus:

  • der neuentflammte Nahostkrieg zwischen Palästina und Israel
  • der anhaltende Krieg in der Ukraine gegen Russland
  • das Wählerverhalten der Hessen bei der gerade zurückliegenden Landeswahl
  • das Feilschen der Weltmächte um die ersten Plätze
  • besonders schwere Naturkatastrophen auf der ganzen Welt

Wie die Reihe speechless • ambient emission entstanden ist, könnt ihr unter den zurückliegenden Beiträgen nachlesen.

Die Machart ist auch bei „part four“ gleich geblieben: Eine Sequenz aus 4 Akkorden, die mehrmals wiederholt wird, angereichert mit einem Puls und variierende Klänge aus dem Bereich Soundscape.

speechless part four


Das Beitragsbild ist abermals eine Farbvariation des ursprünglichen Beitragsbildes.

virabhadra

Bei einem Musik-Forumsbeitrag wurde mal die Frage aufgeworfen, wie die Mitglieder eigentlich auf ihre Stücke-Namen kommen. Dazu hatte ich ja mal sogenannte Song-Title-Generatoren ins Spiel gebracht: sad will lead the way. Eine andere Methode hatte ich auch schon mal beschrieben: Man nimmt als Ausgangspunkt den Titel eines bestimmten Sounds für ein Instrument, welches in dem entsprechenden Stück Verwendung findet. So auch wieder (fast) geschehen bei dem heutigen Beitragstück. Ich war mir sicher, dass der ursprüngliche Name „vira blahtra“ bestimmt eine Entsprechung in irgendeiner Geschichte der indischen Kultur hat. Trotz ausführlicher Recherche konnte ich diesen Namen nicht zurückverfolgen, stieß aber auf Virabhadra, was mich dazu bewegte, meine Hymne umzubenennen.

Virabhadra ist der Name eines Sohnes von Shiva und wird von manchen als „guter Held“ übersetzt. Ich zitiere: Er war sehr leidenschaftlich im Kampf und furchterregend. So strahlte er großen Ruhm aus und schmückte den Halbmond. Er trug die Haut eines Tigers, war bluttriefend und hatte einen großen Bauch. Sein gewaltiger Mund war mit eindrucksvollen Stoßzähnen bewaffnet.

Im Yoga ist die Stellung Virabhadrasana die Stellung des guten Helden und soll u.a. zur Stärkung der Oberschenkel- und Gesäßmuskeln dienlich sein. Im Jahr 2023 gaben 3% der deutschen Bevölkerung an, häufig Yoga zu praktizieren, immerhin 8% äußerten, ab und zu Yoga durchzuführen. Also betreiben ca. 2.5 Millionen Bundesbürger häufig Yoga. Beachtlich! Ich habe allerdings den Eindruck, dass hierzulande Yoga vor allen Dingen als eine Art Gymnastik verstanden wird und vermeintlich der körperlichen Ertüchtigung dienen soll. Dabei sind die körperlichen Übungen ursprünglich eigentlich nur Mittel zum Zweck. Yoga gehört zu den klassischen Transformationstechniken, die von weisen Menschen unterrichtet wurden, um Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben ihre Seele zu transformieren, ein System an die Hand zu geben. Dabei ist der Weg des Yogi ein Weg, der beschreibt, wie der Geist auf die Transformation vorbereitet werden muss. Die körperlichen Yogaübungen sollen also dem Geist dienen, damit sich dieser konzentrieren kann. Der körperliche Ertüchtigungseffekt ist demzufolge eine Nebensache.

Das heutige Beitragsstück wurde zunächst ohne Metrumswahl frei eingespielt und erst danach in herkömmlicher Notenschrift festgehalten, was mir erhebliche Mühe bereitete. Im Prinzip ist es eine Art Hymne, die einem Räume öffnen könnte, über mögliche Transformationen des Geistes bzw. der Seele nachzudenken. Eine Hymne war in der Musik der griechischen Antike ursprünglich ein feierlicher Preis- und Lobgesang, der sich an die Götter richtete. Für mich transportiert das Stück genau das Gefühl, dass es noch mehr als das irdische Dasein unserer menschlichen Existenz gibt.

Hier gibt es das Leadsheet und die Partitur zum herunterladen.

virabhadra


Das Beitragsbild zeigt einen Regenbogen 2015 aufgenommen in Nordhessen. Der Regenbogen könnte für ein Symbol des Göttlichen stehen.

sandstorm

Als im April 2011 sich auf der Autobahn A19 kurz vor Rostock die Sicht durch einen plötzlichen Sandsturm verdunkelte, schoben sich achtzig Autos ineinander. Es gab hundertdreißig Verletzte und auch Tote. Was war geschehen? Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) danach ausführte, hätte die intensive Landwirtschaft die umliegenden Felder derart ausgetrocknet und dabei die bodenhaltenden Humusschichten zerstört, so dass es zu der Katastrophe hat kommen können.

Dies war kein Einzelfall. Bereits ein Sonntag in den 1935 Jahren in Amerika ging beispielsweise in die Geschichte als der Black Sunday ein. Ein meterhoher Sandsturm verdunkelte die Gegend und brachte Verwüstung.

Landwirtschaftliche Projektgruppen und interessierte Landwirte in der BRD suchen seit einiger Zeit nach Möglichkeiten eine Landwirtschaft mit Erhaltung der Humusschichten zu betreiben. Dies hätte sehr große Vorteile, denn eine humose Bodenschicht speichert vier mal so viel Kohlendioxyd wie die Vegetation über der Erde und doppelt so viel wie die Atmosphäre. Der damalige französische Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll hat beim 2015 in Paris stattgefunden Weltklimagipfel, wo das Klimaziel die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen verabredet wurde, vorgerechnet, dass man die humose Bodenschicht lediglich um 4 Promille (0,004) vergrößern müsste, um die CO2 Zunahme in der Atmosphäre zu verhindern.

Wenn man nun bedenkt, dass das Kulturlandschaftsland BRD eine Fläche hat, die zu 50% landwirtschaftlich genutzt wird, kann man die Sinnhaftigkeit der Wiederherstellung von humosen Böden ermessen. Man fragt sich, warum dieser Weg nicht flächendeckender verfolgt wird.

Diese Gedanken werden in der Sendung Die Erde, die unsere Welt rettet • Landwirtschaft neu denken vom bekannten Fernsehprofessor Herrn Lesch sehr schön dargestellt und sollte meiner Meinung nach von jedem Landwirt und von Politikern gesehen werden.

sandstorm


Das Bild ist vor einigen Jahren in Nordhessen entstanden. Man sieht ein Feld, dass für die nächste Saat vorbereitet wurde, erkennt aber keine Humusschicht.

Ich habe vor einigen Wochen das Soundplugin Sandstorm besorgt, mit dem man sehr schön Klangflächen zaubern kann und von dem ich in dem vorliegenden Fall reichlich gebrauch gemacht habe. Bereichert wird die cineastische Akkordfolge von allerlei Soundscape Sounds.

suq market

Suq ist ein aramäisches Lehnwort und bezeichnet einen asiatischen Basar. Dieses Wort hat sich auch im arabischen Raum durchgesetzt. Es beschreibt ein kommerzielles Viertel in einer arabischen Stadt, aber auch den Markt bzw. Handelsplatz selbst. Westeuropäer empfinden arabische Märkte oft als exotisch, bietet doch das bunte Treiben eines solchen Ortes für das Auge und Ohr vielfältige Eindrücke. Insbesondere das aufgeregte Feilschen bis es zu einem Kauf kommt, gilt für den westlichen Menschen als Inbegriff arabischer Traditionen. Man denke an die wunderbare Szene aus dem von Monty Python herausgebrachten Film Das Leben des Brian, als Brian für einen Kunstbart, den er schnell zu erwerben sucht, jeden Preis zahlen will, aber der Händler auf das Feilschen besteht. Selbst moderne Handelsstraßen im arabischen Raum scheinen bunter, verspielter und exotischer zu wirken, als vergleichbare Handelsplätze in Europa und Nordamerika.

Das heutige Beitragsstück beginnt und endet mit einem aktuellen Sample eines Imans aus Istanbul, welches von meinem Sohn vor einigen Wochen aufgenommen wurde. Grundlage bildet ein Darbuka– und Taiko-Rhythmus, der mit einigen arabischen Vokalschnipseln ergänzt wird. Insgesamt sind drei verschiedene Motive zu hören, die rondoartig verknüpft sind.

Suq market ist das vorerst letzte Stücke des Market-Reihe, die als Album demnächst veröffentlicht wird.

suq market


Das Beitragsbild entstand 2014 in einer Markthalle in Izmir (Türkei).

african market

Die Kultur des afrikanischen Kontinents hat uns wunderbare musikalische Schätze beschert. Die afrikanische Musik mit ihrem Schwerpunkt rund um rhythmischer Raffinesse hat seit Jahrzehnten längst Einzug in Pop-, Jazz-, Film- und Worldmusic erhalten oder steht für sich. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem Kontinent bzw. den vielfältigen Bevölkerungsgruppen im Vergleich z.B. mit Europa deutlich schlechter geht. Zu groß erscheinen die vielfältigen Probleme von denen der Kontinent beherrscht wird: Klimawandel, Landflucht, Stammesfehden, Bürgerkriege und Ausbeutung sind nur einige Probleme, die das Geschehen beherrschen und dafür sorgen, dass die Bevölkerung keinen allgemeinen friedvollen Wohlstand erreicht.

Die Ursachen dafür reichen weit zurück. Der dreihundertfünfzehn Jahre währende transatlantische Sklavenhandel (1550 bis 1865) hat deutlich seine Spuren hinterlassen. Er sorgte dafür, dass 12 Millionen zunächst junge, starke Männer nach Nord- und Südamerika in die Kolonien wie Vieh verschleppt und der zurückgebliebenen Bevölkerung entrissen wurden. Später wurden auch junge Frauen verschifft. Der Sklave wurde nicht als Mensch erachtet, sondern war eine Handelsware. Diese Betrachtungsweise haben es den Kolonialmächten sehr leicht gemacht. Interessanterweise fanden die europäischen Sklavenhändler in Afrika schon einen funktionierten Sklavenhandel vor, da sich selber die afrikanischen Stämme und Fürstentümer des Sklavenhandels bedienten. Die Zahl kennt man aufgrund des Studiums von Schiffsbüchern und Zolldokumenten. Höchstwahrscheinlich ist die Dunkelziffer über die Anzahl noch viel höher, vielleicht mehr als 20 Millionen Männer, was damals eine stattliche Anzahl war. Zurückgeblieben waren die Alten, Schwachen, Kinder und Frauen. Dadurch wurden sämtliche Strukturen in Afrika zersetzt. Gerade die Schichten der Bevölkerung, die für den Nachwuchs hätten sorgen können, wurden verschleppt. Alle Produktionsprozesse reduzierten sich auf ein Minimum. Es kam zu Stagnation von Innovation und Wirtschaft. Und die Auswirkung davon erleben wir heutzutage immer noch, denn Afrika hat sich von diesem Trauma bis heute immer noch nicht lösen können.

Das globale Businessmodell bescherte Europa, wie man jetzt immer noch in manchen ehemaligen Handelszentren wie z.B. Hamburg sehen kann, einen enormen Reichtum. Der Dreieckshandel war sehr lukrativ: Sklaven wurden von Afrika nach Amerika verschleppt, Tabak, Zucker & Rohstoffe wurden von Amerika nach Europa gebracht und die Kolonialwaren wie Textilien und Waffen gelangten von Europa nach Afrika.

Diese wiedergegebenen Zusammenhänge habe ich in der sehr gut gemachten und dadurch sehenswerten Sendung der Terra X Reihe Die Reise der Menschheit • Fremde Welten (ab ca. 20 Minuten) entnommen.

african market


Das heutige Betragsstück ist das vorletzte Stück, welches auf dem Market-Album veröffentlicht werden wird. Es beginnt mit einem Sounddesign zusammengestellt aus verschiedenen Massai-Tribal Gesängen. Das ganze Stück wird begleitet von vielen unterschiedlichen Perkussionsinstrumenten. Es gibt zwei Motive, die sich wiederholen und von Gesangsparts unterbrochen werden. Dabei ist der Gesang eher nach afrikanischen Gesichtspunkten gestimmt und für unsere Ohren zunächst vielleicht etwas ungewohnt.

Das Beitragsbild wurde bei der letzten documenta 15 im Hübner Areal aufgenommen und steht für die Verschiffung der Sklaven nach Amerika.

winter market • dancing in the snow

Draußen tobt der Sommer, wer hätte das gedacht – dies soll bis Mitte nächster Woche aufgrund einer Omega-Wetterlage noch so bleiben – und falkbossa hat nichts anderes zu tun, als einen mit Winter betitelten Song zu veröffentlichen. Dies hat drei Gründe: 1. Leider kommt der Winter schneller als man denkt. 2. Es wird demnächst wieder Spekulatius zu kaufen geben. (Hierzu kann man sich bitte den Beitrag the last speculoos nochmals durchlesen.) 3. Ich werde demnächst mein sechstes Album mit dem Titel „market“ herausgeben.

Und der Song mit dem ursprünglichen Titel dancing in the snow, den ich 2017 veröffentlich habe, gehört meiner Meinung unbedingt in die Kompilation und wird daher, obwohl er schon mit dem Album Opia herausgeben wurde, nochmals veröffentlicht. Gleichzeitig hat er passend zur Market Serie ein neues Beitragsbild bekommen, was ich vor 5 Jahren auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt fotografiert habe. Außerdem taucht der Song erstmalig in YouTube auf.

Gleichzeitig möchte ich ein bisschen zurückblicken. Mein erster Song wurde auf mein blog im Oktober 2017 veröffentlicht. Seit dem kamen ungefähr 237 weitere Songs bzw. Beiträge hinzu. Ich habe 67 Titel auf 5 Alben bei den Streamingdiensten untergebracht, die bisher 6000 Streams erzeugten. Bei YouTube befinden sich zur Zeit 181 Beiträge mit 8000 Klicks. Bei Instagram habe ich 200 Beiträge hochgeladen.

winter market


grey market • update

Um das bald erscheinende MARKET Album zu komplettieren, habe ich mich entschlossen dem ersten Stück der Market-Reihe ein kleines Update zu verpassen. Ich habe eine wirkliche Bassspur, sowie weitere Synthesizerklänge, hinzugefügt und dann das Stück neu abgemischt. Außerdem ist das Stück etwas länger geworden und es hat ein neues Ende bekommen. Das Stück wurde 2012 aufgenommen und 2017 zum ersten Mal hier in meinem Blog veröffentlicht. Diese Version kann man sich zum Vergleich hier anhören: grey market.

grey market • update


Ich habe das Beitragsbild der Erstveröffentlichung, welches auf Mallorca 2012 aufgenommen wurde, wiederverwendet.

until we meet again

Während ich an der Komposition „until we meet again“ arbeitete, bemerkte ich, dass das Stück eine musikalische Metapher für eine Beziehung darstellen könnte. Beziehungen, insbesondere die Zweierbeziehung, spielen bei ganz vielen Menschen zeit ihres Lebens eine außergewöhnliche Rolle. Beziehungen beschäftigen uns, sei es zum Guten oder zum Schlechten. Nicht wenige Paare gehen sogar den Bund des Lebens ein, obwohl diese oft nicht ein ganzes Leben lang hält. Etwa 61% der Bundesbürger leben verheiratet und es kommen dazu noch die sogenannten Lebensgemeinschaften dazu. Allerdings lassen sich auch viele Paare – durchschnittlich nach 16 Jahren – wieder scheiden. 43% geben an, glücklich verheiratet bzw. verpaart zu sein. Man darf sich in diesem Zusammenhang fragen, was eine gute Beziehung bzw. Ehe ausmacht.

Ein interessantes Betrachtungsmodell habe ich dazu in der Dreieckstheorie der Liebe gefunden, welche erstmals ab 1984 vom Psychologen Robert Sternberg vorgestellt wurde. Er führt drei Komponenten auf, die zusammen auftreten können. Die drei Komponenten ordnet er in einem Dreieck an:

1. Vertrautheit (bzw. Mögen)

2. Leidenschaft (bzw. Verliebtheit)

3. Festlegung (bzw. Entscheidung)

Daraus ergeben sich verschiedene Arten der Liebe, je nachdem ob nur eine oder zwei Komponenten zum Tragen kommen. Werden alle drei Komponenten erfüllt, spricht man von vollkommener Liebe. Diese ist seltener anzutreffen; die Leidenschaft hält bei vielen Beziehung eben nicht ein Leben lang.

Paare beginnen oft mit einer großen Verliebtheit. Indem Schlösser an Brückengeländer befestigt werden, stellen Paare ihren Bindungswunsch zur Schau. Dies ist in Europa ein weit verbreiteter Brauch. Manche Gemeinden mussten diesen beliebten Brauch verbieten, weil manche Geländer die Last der Schlösser nicht getragen hätte. Das Bild habe ich 2014 in Tampere Finnland aufgenommen.

Beziehungen sind von einem partnerschaftlichen Diskurs geprägt, der mehr oder weniger harmonisch verläuft. Dabei treffen unterschiedliche Eigenschaften, Neigungen und Einstellungen der Partner aufeinander. Phasen des partnerschaftlichen Konsens bzw. Harmonie wechseln sich mit kleinen bzw. größeren Konflikten ab. Dies bildet das heutige Beitragsstück in gewisser Weise ab. Die beiden Partner werden durch die unterschiedliche Instrumentierung – geigenartiger Klang und ein Klavierklang – symbolisiert. Die beiden Stimmen wechseln sich zunächst ab, beginnen aber dann sich zu verflechten. Dazwischen erklingen kleine Strecken sanfter Harmonie, womit das Stück auch endet.

until we meet again


Das Beitragsbild wurde dieses Jahr in einem Stadtgarten in Köln aufgenommen. Alte Türschlösser, die vom Rost gezeichnet sind, sind zu einem artifiziellen Baum verflochten.

it’s part of the journey

Als ich vor einiger Zeit auf der Suche für einen Gesangspart für eines neues Stück fündig geworden war, viel mir auf, dass man den Text spirituell auslegen kann. Die Zeile „it´s part of the journey, it´s part of the road“ könnte man so ja auffassen, als wenn das irdische physische Leben nur ein Teil einer größeren Reise wäre und bei der Annahme, dass unsere Existenz mehr ist als bloße Materie, und so etwas wie Geist oder sogar Seele nach dem physischen Tod in anderen Zusammenhängen wieder auftaucht. Zeitgleich fiel mir beim Aufräumen meiner Unterlagen eine Beerdigungsrede in die Hände, die ich vor vielen Jahren gehalten habe, da ich von Verwandten des Verstorbenen gebeten worden war, ein paar Worte zu formulieren. [Diese Rede kann man hier nachlesen.] Diese Gedanken würde ich heute noch genauso teilen und um den Zusammenhang mit dem heutigen Beitragsstück herzustellen, zitiere ich aus der Rede abermals den Kernphysiker und Nobelpreisträger Max Planck:

Der Geist ist der Ursprung aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre und Wirkliche, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich nicht geben kann und jeder Geist einem Wesen angehört, so müssen wir zwingend Geistwesen annehmen.

https://bildung-und-mensch.de/interdiziplinaerer-dialog/materie.html

Hier ist der Text des Stückes

making mistakes, don’t be afraid, you aint ashamed, you got a past x 2

it’s part of the journey, it’s part of the road, it’s part of the journey x 2

the path you’re on, this is your chance, it’s in your grasp, charge, head on x 2

t’s part of the journey, it’s part of the road, it’s part of the journey x 2

it’s part of the journey


Das Beitragsbild wurde erst kürzlich hier in der Nähe aufgenommen. Wegen des besonderes Lichtes erschien es mir wegen der Thematik passend.