really now feat. St. Peter • ukrainian edit

2019 nahm ich an einem Songcontest, der auf der Plattform Meta-Pop ausgerufen wurde, teil. Das besagte Austauschforum existiert inzwischen (leider) nicht mehr. 2019 ging es darum einen Remix mit Stems der Popgruppe Reptile Room des Stückes Games einzureichen. Meinen Remix könnt ihr hier bei diesem lesenswerten Beitrag hören: really now feat. reptile room.

Unlängst hatte ich beschlossen, „meinen“ Remix bei den gängigen Streamingplattformen als Single zu veröffentlichen. Für mich stellte sich aber die Frage, ob ich eine Verletzung der Veröffentlichungsrechte begehe, darum habe ich den Vertrieb OM Records aus San Francisco der Gruppe Reptile Room mit der Bitte um das Recht der Veröffentlichung angeschrieben; allein ich erhielt keine Antwort.

Wer jetzt meint, dass automatisch das Recht der Veröffentlichung vorliegt, wenn man auf Anfrage keine Antwort erhält, liegt falsch. Einen „Rausschmiss“ aus meinem Vertrieb Distrokid möchte ich keinesfalls riskieren, weist er doch in seinen Statuten ausdrücklich auf die Wahrung der Rechte hin. In diesem Zusammenhang habe ich versucht mich erneut über Rechte bei der Veröffentlichung und Verwendung von fremden Audiomaterial zu informieren und fasse meine Erkenntnisse kurz zusammen. Wer anderer Meinung ist, möge sich bitte bei mir melden.

Cover, Remix, Mashup, Sample

Für eine Coverversionen muss man keine Genehmigung einholen. Allerdings darf die Melodie und der Text nicht (wesentlich) verändert werden. Der ursprüngliche Komponist und Texter erhalten die Tantiemen. Setzt man mehrere Stücke in einem Mashup (früher auch Medley genannt) eines Künstlers zusammen, muss der Vertrieb oder Künstler vor einer Veröffentlichung befragt werden. Ein Remix, also die Verwendung vom Songbestandteilen oder Stems um ein „neues“ Stück zu schaffen, bedarf grundsätzlich der Genehmigung der Urheber oder des Vertriebes. Samples – meist kleine musikalische Zitate – bedürfen eigentlich auch immer der Genehmigung. Es hielt sich allerdings jahrelang das Gerücht, dass eine Verwendung unter 20 Sekunden Material, grundsätzlich erlaubt sei. Dies ist aber auf keinen Fall richtig! Allerdings gibt es Ausnahmen, die teilweise vor Gericht erstritten werden, wie zum Beispiel im Fall Moses gegen Kraftwerk, der schon seit über 20 Jahren geführt wird. Ist das verwendete Sample keiner individuellen Schöpfungshöhe würdig, kann es im Einzelfall ungefragt benutzt werden. Musikalische Zitate oder Text einer öffentlichen Person können unter Umständen auch Verwendung finden. Dieses Feld ist aber in ständiger Bewegung und es gibt noch keine klare Rechtsgrundlage. Wer nochmal genauer nachlesen möchte, wird hier fündig: Bundeszentrale politische Bildung, Youtunez, Urheberrecht.de und Irights.

Ich habe mich nun entschieden, auf die Stems der Gruppe Reptile Room in Gänze zu verzichten und stattdessen den Gesangspart und teilweise die Schlagzeugspuren durch neues Material zu ersetzen, welches ich veröffentlichen darf. Für den Gesang fand sich eine Sample Kollektion einer ukrainischen Sängerin bei Loopcloud, die unlängst zur Verfügung gestellt wurde. Dadurch erhält das Stück einen ganz „neuen Geschmack“. Der Gitarrenpart wurde von St. Peter beigesteuert. Ich habe versucht herauszubekommen, welche inhaltliche Bedeutung der Text hat. Meine Recherchen ergaben Folgendes: „Wie bei einer klaren Morgendämmerung. Die jungen Mädchen waren dagegen. Spreche mit den Kindern!“ Eine ukrainische Pflegekraft meinte, es handele sich um ein ukrainisches Volkslied. Ob dies so stimmt, sei einmal dahingestellt.

really now feat. St. Peter [ukrainian edit]


Ich habe das ursprüngliche Beitragsbild leicht mit den ukrainischen Nationalfarben eingefärbt und wieder verwendet. Es wurde 2019 beim sogenannten Rundgang in der Kunsthochschule Kassel (HBK) aufgenommen.

african market

Die Kultur des afrikanischen Kontinents hat uns wunderbare musikalische Schätze beschert. Die afrikanische Musik mit ihrem Schwerpunkt rund um rhythmischer Raffinesse hat seit Jahrzehnten längst Einzug in Pop-, Jazz-, Film- und Worldmusic erhalten oder steht für sich. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem Kontinent bzw. den vielfältigen Bevölkerungsgruppen im Vergleich z.B. mit Europa deutlich schlechter geht. Zu groß erscheinen die vielfältigen Probleme von denen der Kontinent beherrscht wird: Klimawandel, Landflucht, Stammesfehden, Bürgerkriege und Ausbeutung sind nur einige Probleme, die das Geschehen beherrschen und dafür sorgen, dass die Bevölkerung keinen allgemeinen friedvollen Wohlstand erreicht.

Die Ursachen dafür reichen weit zurück. Der dreihundertfünfzehn Jahre währende transatlantische Sklavenhandel (1550 bis 1865) hat deutlich seine Spuren hinterlassen. Er sorgte dafür, dass 12 Millionen zunächst junge, starke Männer nach Nord- und Südamerika in die Kolonien wie Vieh verschleppt und der zurückgebliebenen Bevölkerung entrissen wurden. Später wurden auch junge Frauen verschifft. Der Sklave wurde nicht als Mensch erachtet, sondern war eine Handelsware. Diese Betrachtungsweise haben es den Kolonialmächten sehr leicht gemacht. Interessanterweise fanden die europäischen Sklavenhändler in Afrika schon einen funktionierten Sklavenhandel vor, da sich selber die afrikanischen Stämme und Fürstentümer des Sklavenhandels bedienten. Die Zahl kennt man aufgrund des Studiums von Schiffsbüchern und Zolldokumenten. Höchstwahrscheinlich ist die Dunkelziffer über die Anzahl noch viel höher, vielleicht mehr als 20 Millionen Männer, was damals eine stattliche Anzahl war. Zurückgeblieben waren die Alten, Schwachen, Kinder und Frauen. Dadurch wurden sämtliche Strukturen in Afrika zersetzt. Gerade die Schichten der Bevölkerung, die für den Nachwuchs hätten sorgen können, wurden verschleppt. Alle Produktionsprozesse reduzierten sich auf ein Minimum. Es kam zu Stagnation von Innovation und Wirtschaft. Und die Auswirkung davon erleben wir heutzutage immer noch, denn Afrika hat sich von diesem Trauma bis heute immer noch nicht lösen können.

Das globale Businessmodell bescherte Europa, wie man jetzt immer noch in manchen ehemaligen Handelszentren wie z.B. Hamburg sehen kann, einen enormen Reichtum. Der Dreieckshandel war sehr lukrativ: Sklaven wurden von Afrika nach Amerika verschleppt, Tabak, Zucker & Rohstoffe wurden von Amerika nach Europa gebracht und die Kolonialwaren wie Textilien und Waffen gelangten von Europa nach Afrika.

Diese wiedergegebenen Zusammenhänge habe ich in der sehr gut gemachten und dadurch sehenswerten Sendung der Terra X Reihe Die Reise der Menschheit • Fremde Welten (ab ca. 20 Minuten) entnommen.

african market


Das heutige Betragsstück ist das vorletzte Stück, welches auf dem Market-Album veröffentlicht werden wird. Es beginnt mit einem Sounddesign zusammengestellt aus verschiedenen Massai-Tribal Gesängen. Das ganze Stück wird begleitet von vielen unterschiedlichen Perkussionsinstrumenten. Es gibt zwei Motive, die sich wiederholen und von Gesangsparts unterbrochen werden. Dabei ist der Gesang eher nach afrikanischen Gesichtspunkten gestimmt und für unsere Ohren zunächst vielleicht etwas ungewohnt.

Das Beitragsbild wurde bei der letzten documenta 15 im Hübner Areal aufgenommen und steht für die Verschiffung der Sklaven nach Amerika.

it’s part of the journey

Als ich vor einiger Zeit auf der Suche für einen Gesangspart für eines neues Stück fündig geworden war, viel mir auf, dass man den Text spirituell auslegen kann. Die Zeile „it´s part of the journey, it´s part of the road“ könnte man so ja auffassen, als wenn das irdische physische Leben nur ein Teil einer größeren Reise wäre und bei der Annahme, dass unsere Existenz mehr ist als bloße Materie, und so etwas wie Geist oder sogar Seele nach dem physischen Tod in anderen Zusammenhängen wieder auftaucht. Zeitgleich fiel mir beim Aufräumen meiner Unterlagen eine Beerdigungsrede in die Hände, die ich vor vielen Jahren gehalten habe, da ich von Verwandten des Verstorbenen gebeten worden war, ein paar Worte zu formulieren. [Diese Rede kann man hier nachlesen.] Diese Gedanken würde ich heute noch genauso teilen und um den Zusammenhang mit dem heutigen Beitragsstück herzustellen, zitiere ich aus der Rede abermals den Kernphysiker und Nobelpreisträger Max Planck:

Der Geist ist der Ursprung aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre und Wirkliche, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich nicht geben kann und jeder Geist einem Wesen angehört, so müssen wir zwingend Geistwesen annehmen.

https://bildung-und-mensch.de/interdiziplinaerer-dialog/materie.html

Hier ist der Text des Stückes

making mistakes, don’t be afraid, you aint ashamed, you got a past x 2

it’s part of the journey, it’s part of the road, it’s part of the journey x 2

the path you’re on, this is your chance, it’s in your grasp, charge, head on x 2

t’s part of the journey, it’s part of the road, it’s part of the journey x 2

it’s part of the journey


Das Beitragsbild wurde erst kürzlich hier in der Nähe aufgenommen. Wegen des besonderes Lichtes erschien es mir wegen der Thematik passend.

flea market

Sogenannte Flohmärkte erfreuen sich meiner Meinung nach zu recht großer Beliebtheit, sind sie doch in mehrerlei Hinsicht für die Menschen attraktiv. Es macht beispielsweise einfach Spaß über einen Markt zu schlendern und nach Dingen Ausschau zu halten, man möchte gerne ein „Schnäppchen“ machen oder wenn man in der Rolle des Verkäufers ist, freut man sich, wenn man seine Waren für ein wenig Geld nochmal in den Umlauf bringen kann. Wir haben auf einem Flohmarkt vor vielen Jahren eine gußeiserne Pfanne für 2€ erstanden, die als unsere Lieblingspfanne ständig in Gebrauch ist.

Woher kommt der Begriff Flohmarkt? Auf der Kinderseite „Wissen macht Ah!“ des WDR wird man fündig. Die deutsche Bezeichnung ist eine Übersetzung aus dem Französischen „marché aux puces“, was so viel heißt wie „Markt mit Flöhen“. Es gibt mögliche Erklärungen:

  1. Klamotten mit Flöhen: Die Kleidungen, die auf Märkten für die armen Bevölkerungsteile angeboten wurden, waren aufgrund der damaligen hygienischen mit Flöhen durchsetzt.
  2. Märkte mit Menschen: Die Menschen, die die Märkte besuchten, hatten selber ganz viel Flöhe, die dann schnell von Mensch zu Mensch überspringen konnten. Menschenflöhe können bis zu 35 cm hoch springen. Katzenbesitzer kennen diese Form der Ausbreitung solcher Insekten, allerdings handelt es sich dabei um den sogenannten Katzenfloh.

Das heutige Beitragsstück ergänzt die Market-Serie. Den Gesang habe ich bei Loopcloud gefunden. Viele PlugSounds des Stückes, einige der Schlagzeugklänge, die Leadsounds und das E-Piano werden mit dem Objekt PlugIn von Reason Studios erzeugt. Der sich mehrmals wiederholende Hauptpart, wird jeweils variiert und manchmal durch einen Break unterbrochen. Hier als Download das Leadsheet.

flea market


Das Beitragsbild zeigt einen kleinen Ausschnitt unseres Flohmarktstandes vor einigen Wochen beim sogenannten Dorfflohmarkt. Ich persönlich fand die farbliche Zusammenstellung der Blumenübertöpfe schön. Das Bild stellt mir meine Tochter zur Verfügung.

orange market

Das heutige Beitragsbild zeigt einen Wochenmarkt in Köln Nippes im Winter 2022. Der Stadtteil Nippes wird von Migranten geprägt, wie zum Beispiel Mitbürger türkischer Abstammung, die dort für die meisten Gemüsestände verantwortlich sind. Am heutigen Wochenende wird in der Türkei in einer Stichwahl abgestimmt, wer der zukünftige Präsident der Türkei sein wird. Sah es zwischenzeitlich so aus, dass der Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu eine Chance hat, so deutet alles darauf hin, dass der amtierende Präsident Erdogan wieder das Rennen macht. Dies wird von vielen deutschen Mitbürgern ohne türkischen Migrationshintergrund nicht begrüsst und stößt auf Unverständnis. Die meisten in Deutschland lebenden Deutsch-Türken haben aber nach wie vor das türkische Wahlrecht und entscheiden sich zu 65% für Erdogan. Dies wird erst verständlich, wenn man bedenkt, wie bestimmte türkischen Gruppen „ticken“ und ist abhängig von ihrer Sozialstruktur und Herkunft. Deutschland muss lernen, dass die Menschen in anderen Ländern anders denken und ihre Entscheidungen aufgrund anderer Emotionen treffen. (Hierzu darf man sich nochmals die Ausführungen zu emotionalen Algorithmen des Autors Harri vergegenwärtigen, die ich im Beitrag can you hear what your heart is telling you ausgeführt habe.) Erdogan, so heisst es beispielsweise, hätte der Türkei wieder eine Akzeptanz innerhalb der Staatengemeinschaft verschafft.

Die Bundesrepublik ist ein Einwanderungsland und wird es auch bleiben. Sollen die Herausforderungen, die sich dadurch ergeben, einigermaßen bewältigt werden können, bedarf es in Zukunft wesentlich größerer Anstrengungen und kann meiner Meinung nur dann gelingen, wenn deutlich mehr für die Migration durch Bildung getan wird. Bildung ist der Schlüssel. Wir wären schlecht beraten, wenn wir die Bildung ausschließlich den Schulen aufbürdeten. Eine ausreichende Bildung kann nur im dauernden Austausch mit einer sinnvollen Familienpolitik gelingen, denn die Schule alleine, kann die teilweisen prekären Zustände in Migrationsfamilien nicht lösen. Und eine Familienpolitik darf sich auch nicht nur auf eine staatliche Politik begrenzen. Entscheidend ist das Mitwirken aus dem Herzen der Bevölkerung.

Beim Stück orange market aus der Market-Reihe kommt abermals das neuentwickelte Synthesizer-PlugIn Objekt des Herstellers Reason-Studio zum Einsatz, welches eine vortreffliche Quelle für musikalische Inspirationen ist. Der damit erzeugte metallisch klingende HangDrum-Sound und der SteelDrum Sound in Form einer variierenden Sequenz bildete den Ausgangspunkt für eine weitschweifende Melodie.

orange market

take me to the stars

Schon als kleines Kind war ich fasziniert von allem, was mit Raumfahrt zu tun hatte. Mehrere Bücher informierten mich was zu damaligen Zeit möglich war und welche Expeditionen für die Zukunft geplant wurden. Ich habe mich stundenlang in unserem Wäschetrockner verkrochen und stellte mir dabei vor mit einer Apollo- oder Sojuskapsel um die Erde zu kreisen. Es musste noch geklärt werden, ob ich Kosmo- oder Astronaut werden wollte. Ich verfolgte im Alter von 7 Jahren die erste Mondlandung, die sogar im deutschen Fernsehen damals noch in schwarz/weiß übertragen wurde. Dies war 1969 – wie man noch in Erinnerung hat. Zur Apollo-Mission habe ich unter dem Blog-Eintrag Mr. Room (Apollo Edit) bereits einige Zeilen zum Thema geschrieben und ein Stück mit Original-Samples der Nasa veröffentlicht.

Jetzt übt die Raumfahrt immer noch eine Faszination auf mich aus, allerdings denke ich ganz anders über die Zusammenhänge. In den letzten Tagen – und es sind über 50 Jahre vergangen – las ich einige Zeilen über die gescheiterte unbemannte Mondlandemission der Japaner, die zwar mit einer amerikanischen SpaceX Rakete bis zum Mond vordrangen, allerdings ihre Landefähre auf dem Mond zerschellte. Auch die letzten Missionen der Israelis und Inder scheiterten beim Versuch, unbemannte Landefähren oder Sonden erfolgreich auf den Erdtrabanten zu bringen. Man könnte ja meinen, dass die Technik mittlerweile soweit fortgeschritten ist, um Mondmissionen erfolgreich durchzuführen. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint die Leistung der Amerikaner in den 1960er Jahren um so erstaunlicher.

So sehr mich auch die Raumfahrt der Menschen fasziniert, um so unsinniger finde ich mittlerweile diese Vorhaben. Die Russen, Amerikaner und Chinesen planen aktuell – auch bemannte – Mondmissionen. Der wirkliche große Gewinn der Raumfahrt sind faszinierende Aufnahmen von unserem Planeten Erde vom Orbit, die die ganze Pracht zeigen und uns daran erinnern können, wie schützenswert eigentlich der Erhalt der Erde wäre. Meiner Meinung bedarf es einer weltweiten gemeinsamen Staaten übergreifenden Anstrengung unseren Planeten vor den Auswirkungen unserer Zivilisation zu schützen. Wäre es nicht viel besser, die unglaublich vielen Gelder, die für die Raumfahrt ausgegeben werden in Projekte für den Erhalt unseres Planeten zu stecken? Ich finde es überhaupt nicht erstrebenswert, auf dem Mond oder Mars Kolonien zu errichten, wenn doch das Leben auf der Erde eigentlich viel lebenswerter ist!

Das heutige Beitragsstück ist ein richtiger Hit. Eigentlich schreibe ich ja selten solche Art von Stücken. Das heute Beitragsstück nimmt allerdings an einem Wettbewerb teil. Aufgerufen dazu hat mal wieder die Softwareschmiede Oenkenstein, die einen neuen virtuellen Synthesizer namens Dice herausgegeben hat. Klänge dieses Klangerzeugers sollen bei den Einsendungen zur Competition verwendet werden. Beim Ausprobieren kam mir direkt eine Sequenz in den Sinn und als ich bei der Sample-Bibliothek Loopcloud eine Gesangslinie suchte, ergab sich die tolle Hookline „take me to the Stars … “ und der Titel des Stückes.

take me to the stars


Weil ich kein passendes Bild von der Erde aus dem Weltraum in meinem Fotoarchiv finden konnte, habe ich abermals die KI Midjourney gebeten, mir ein Bild zu errechnen. Das abgebildete Raumschiff zeigt ein Spaceshuttle und keine Apollo Mission.

morse song

Eigentlich wollte ich nur zwei neue virtuelle Klangquellen testen, heraus kam dieser kleine Song. Das aufdringliche Thema erinnert stark an einen Morsecode, auch wenn ich hier keinen Morsecode bewusst benutzt habe. Ich nahm dies zum Anlass ein bisschen über den Morsecode nachzulesen. Der Morsecode ist einer der bekanntesten Codes und ist immer noch in Verwendung. Im Grunde besteht er aus zwei Zeichen, die sich in ihrer Länge unterscheiden. Das Morsecodealphabet benutzt für verschiedene Buchstaben eine unterschiedliche Anzahl von diesen zwei Zeichen – lang oder kurz. Das „E“ hat nur ein Zeichen, nämlich „kurz“, während das „J“ beispielsweise aus vier Zeichen besteht: kurz lang lang lang. Ob ein Buchstabe durch ein oder bis zu vier Zeichen codiert wird, bestimmt sich aus der Häufigkeit der Verwendung im englischen Alphabet. Einzelne Buchstaben und Wörter werden durch bestimmte Pausenlänge abgegrenzt. Der Morsecode lässt sich vielfältig mit unterschiedlichen Medien verwenden: Beispielsweise als Ton, als Strom wie z.B. Licht an/aus, als Rauchzeichen, als Klopfzeichen und als Rufzeichen. Das Netzt hat zeigt einige Morse-Songs, auf ein Beispiel verweise ich hier.

Ich begann meinen Song mit einem Klavier-Ostinato. Ich probierte hier einen Klavierklang aus, der nicht als speicherfressende Samplebibliothek daherkommt, sondern aufgrund einer Rechnenvorschritt errechnet wird (Algorithmus) und viel weniger Speicherplatz braucht. Dies nennt man dann Physical-Modelling. Hinzukommt ein Schlagzeugklangset, welches sich auf Klänge mit Besen spezialisiert hat. Den Morseklang übernimmt ein von mir selber geflöteter Sound, der über einen Sampler abgerufen werden kann. Dieser Klang ist auch bei dem Solo zu hören. Ein Rap ergänzt die Musik.

morse song


Ich habe diesmal mal wieder von der KI MidJourney ein Bild errechnen lassen. Gezeigt wird ein virtueller Morsetelegraph.

darth maul

Irgendwie bin ich auf die Idee gekommen ein Stück mit einem Maultrommelsound zu schreiben. Schnell wurde ich bei der Sample-Bude loopcloud, bei denen ich ein Abo habe, fündig und habe eine Sequenz gefunden. Da ich jetzt ausprobierte, habe ich einfach weitere Rhythmen und Klänge heruntergeladen. Loopcloud macht es einem dabei einfach, denn die Sequenzen passen sich automatisch an das Songtempo an und auch die Tonhöhen sind veränderbar.

Die Sequenz mit dem Cinematic-Choir bringt das Stück in eine bestimmte Richtung und für mich mutet sich das Stück fast wie ein 80er Jahre Klassiker an, den ich gerne im Musikunterricht benutzte, um einen Bogen vom Beginn der Mehrstimmigkeit zur Popmusik zu spannen: Enigma • Sadeness.

Bei der Titelsuche fiel mir die Namensübereinstimmung von Maultrommel und Darth Maul, der Oberschurke aus dem Star Wars Universum, ein, obwohl der ja nichts außer der gleichen Buchstabenfolge mit einer Maultrommel gemeinsam hat. Maul kann man wohl mit Streithammer übersetzten, was ja auf den Sith absolut zutreffend ist. Er wird auch gerne als Erzfeind des Jedi-Ritters Obi-Wan Kenobi bezeichnet. Bei Jedipedia gibt es eine Menge Informationen zu diesen Rollen. Nichtsdestotrotz habe ich ein paar Zitate von seiner englischen Synchronstimme eingearbeitet und herausgekommen ist ein stellenweise recht düsteres Stückchen im 80er Charme.

darth maul


Das Beitragsbild habe ich von MidJourney errechnen lassen unter der Angabe des Namens Darth Maul.

frog market

Ein neues Stück aus der Market-Serie. Gleichzeitig hat dieses Stück, wie auch schon das Beitragsstück der letzten Woche, bei einem Contest teilgenommen. Diesmal ging es um die Verwendung eines digitalen Delay-PlugIns (Echo) namens Flowbrush, welches sehr viele Möglichkeiten bietet. Das Demo dieser Effekt-Software kam mit einer Reihe von Beispielklängen daher. Ein Beispielklang hat den Namen Frog-Sax, so kam ich auf den Namen des Stückes. Ich habe davon einige ausprobiert und schon eröffnete sich ein Stück, welches mich sehr an Soloarbeiten von Joe Zawinul erinnert und an Stücke, die er in seiner letzten Band Syndicate gespielt hat. Ich denke speziell an das Album Dialects aus dem Jahre 1986, welches als eines der ersten World-Fusion Alben gilt. Als Gast mit von der Partie der Vokalist Bobby McFerrin. Zu hören bei meinem Stück sind noch zwei Gitarren und durch einen Vocoder verfremdete Vocals mit folgendem Phantasietext:

magaju • iloija • mabubuju • 
agata • mmombo • 
majuju • agaraha • mabimuuja

frog market


Das Beitragsbild ist abermals von der KI Midjourney errechnet worden. Midjourney nimmt Befehle im Textformat als Grundlage für seine Berechnungen. Man muss doch einige Zeit Herumprobieren, um herauszubekommen wie man bestimmte Ergebnisse erreichen kann. Ich habe diese Textzeile eingegeben: Singing frogs in front of a little city, Brushwork. Beim heutigen Beitragsbild war ich doch sehr überrascht, dass Midjourney bei Fröschen eine Vorliebe für einäugige Tiere zeigt.

order

Als im Oktober 2019 der langjährige britische Parlamentspräsident John Bercow aus familiären Gründen seinen Rücktritt vollzog, hat das britische Unterhaus einen seiner schillerndsten Persönlichkeiten verloren, die es zu bieten hatte. Berühmt wurde Bercow mit seinen überschwenglichen „Order-Rufen“ in hitzigsten Brexit Debatten, die ihm große Medienresonanz einbrachten. Damit gab er ein Zeugnis der sehr belebten Streitkultur britischer Parlamentarier ab, die, vergleicht man es mit Debatten im deutschen Bundestag, viel emotionaler geführt werden. Bercow hatte nicht nur Anhänger in den eigenen Reihen, denn mit seinen speziellen Einlagen sorgte er dafür, dass die Brexitverhandlungen zumindest ein wenig geordneter abliefen, als zu befürchten war, denn der Premierminister Johnson wollte einen gänzlich ungeordneten Brexit durchführen.

Ich habe einige Samples aus Beitragen Bercows aufgegriffen und mit einem Vocoder manipuliert. Als musikalische Grundlage dient ein Groove aus mehrer Gitarrenrhythmen, die mal wieder aus der Feder meines Freundes P. beigesteuert wurden. P. hatte sich beispielsweise auch wunderbar bei dem Stück discreet und bladerunner planetary anomaly beteiligt. Weiterhin habe ich zwei „Uhren-Samples“ verwendet, die ich im Rahmen einer Theateraufführung aufgenommen hatte. Dies kann man hier nachlesen: Zeitspiel – Spielzeit.

Das Beitragsbild zeigt eine ausgemusterte englische Telefonzelle, die mal eine zeitlang bei der Ölmühle Chattengau stand. Sie passt zum Klang der manipulierten Stimme Bercows.

order


dunetune • villageing

Als ich abermals mit meiner geliebten Campingtasse, die ich vor über fünfundzwanzig Jahren von meinem Freund G. aus B. geschenkt bekommen hatte, akustisch herumspielte, kam ein interessanter Rhythmus heraus, der sich als 5/4 Takt entpuppte, nachdem ich diesen aufgenommen und analysiert hatte; abermals, da ich einen anderen Campingtassen-Rhythmus schon mal bei dem Betrag find butterfly einsetzte. Da experimentiere ich seit vielen Jahren 4/4 Takten herum und dann stellen sich innerhalb von zwei Woche gleich zwei Stücke im 5er Beat ein.

Ich stand noch unter dem Einfluß der Eindrücke eines interessanten vor kurzem stattgefunden Konzerts in unserer kleinen Stadt in Nordhessen: Der palästinesische Künstler Aeham Ahmad gab zusammen mit dem sehr versierten Schlagzeuger von Triosence Tobias Schulte ein Konzert mit Lesung aus Ahmads Autobiografie. Bekannt wurde Aeham Ahmad durch ein viral gegangenes beindruckendes Youtubevideo, was ihn mitten im Syrienkrieg mit seinem auf die Straße transportierten Klavier zeigt. Beim letzten Stück des Konzerts in unserer Stadt beteiligte sich eine Freundin mit ihrem Berimbau, ein brasilianisches rhythmisch eingesetztes Saiteninstrument, für mich Anlass genug auch einen Berimbau-Rhythmus in das Stück einzubauen. Ergänzt um „meinen“ Dudukklang (dunetune • opening) entwickelte sich ein Stück für die neue Dunetune-Serie, welches vielleicht im urbanen Umfeld eines kleines Dorfes im arabischen Raum erklingen könnte.

dunetune • villageing


Das Beitragsbild entstand 2004 im Jemen. Wer mehr zu dieser Reise erfahren möchte, schaut sich nochmal den Beitrag Sanaa an.

the forestmaker

Ich wurde diese Woche spontan zu einem Dokumentarfilm in einem Programmkino eingeladen. Der dargebotene Film unter Regie keines geringeren als Volker Schlöndorff wirft einen facettenreichen Blick auf das Afrika der Sahelzone. Der junge australische Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo kommt mit seiner Familie 1981 in den Niger und hilft etlichen LandwirtInnen bei der Aufforstung der verkarsteten Landschaften. Nach vielen Jahren des Misserfolgs kann er endlich Afrikaner für seine natürlichen Beschattungsprojekte gewinnen und hilft die Lebensgrundlage vieler Menschen deutlich zu verbessern. Für sein Engagement erhält er 2018 den alternativen Nobelpreis. Er kehrt dann Jahre später zurück in den Niger und in die Sahelzone. Dort trifft er alte Bekannte und Freunde wieder. Darüber berichtet der Film. Der Film DER WALDMACHER hat mich sehr beeindruckt und ich möchte hier eine Empfehlung aussprechen.

Ganz unter dem Eindruck des Filmes habe ein kleines Stückchen komponiert, welches verschiedene afrikanische Instrumente, wie Kora, Bolon, Balafon, Dunun und Calabash verwendet. Vorletzte Woche habe ich mit einem befreundeten Musiker einen sogenannten Sampleday veranstaltet. Ein Sampleday ist ein Tag, bei dem man gemeinsam Klänge aufnimmt und diese dann weiterverarbeitet. Dazu in Zukunft in einem anderen Beitrag mehr. Der Klang eines afrikanischen Instrumentes, eine Art Harfe, man nennt diese Adungu , dient in diesem Stück als Bassklang und eine Abbildung dieses Instrumentes liefert auch das Beitragsbild.

Gleichzeitig wurde in dieser Woche ein neues Instrument meiner Musiksoftware reasonstudio eingeführt. Es handelt sich um einen sogenannten Vocoder, der Stimmen mit einer Trägerfrequenz vereint und interessante vokale Spielarten zulässt. Dieser Vocoder kommt für verschiedene afrikanische Gesänge bei dem Stück zum Einsatz und ich widme natürlich das Stück dem bemerkenswerten Mann Tony Rinaudo, auch bekannt als der Waldmacher.

the forestmaker


feel the funk

Als ich kürzlich bei einem Ebaykleinanzeiger-Verkäufer aufkreuzte, um einen Kauf abzuschließen, fotografierte ich einen verrosteten Oldtimer, der laut Angaben des Verkäufers eigens zu Deko-Zwecken in dem Vorgarten platziert wurde. Ich kann nicht sagen, um welche Automarke es sich handelt, aber man wird direkt an ältere Zeiten erinnert, wenn man dieses Ausstellungsstück betrachtet.

Musik aus früheren Zeiten werden gerne heute als Retro bezeichnet. Als ich einen guten alten Freund vor zwei Wochen besuchte, erzählte er mir von dem dänischen Film Der Rausch, der einige Aufmerksamkeit erregt hat. Mehrere abgehalfterte Lehrer erklimmen pädagogische Höhenflüge, indem sie sich bewusst mit kontrollierten Dosen von Alkohol in dienliche Stimmungen versetzten und ernten mit dieser Methode vor allen Dingen auch bei ihren Schülern erstaunliche Erfolge. Teilweise wird während des Films die Musik der Funk-Fusion Band The Meters verwendet. Mein Freund spielte mir aus einer CD Kompilation mehrere Stücke der Gruppe vor und ich bin extrem begeistert von dieser Musik. Das Stück Cissy Strut ist wohl sehr bekannt und ist auf ihrem ersten Album 1969 erschienen. Wie ich finde ein extrem wegweisendes Werk, was für seine Zeit als unglaublich innovativ einzustufen ist. Irgendwie ist diese Gruppe bisher weitestgehend unter meinem Radar geblieben und ich habe mich dank meines Freundes sehr gefreut, diese Gruppe finden zu dürfen.

Wenige Tage später fand ich auf meiner Festplatte eine Aufnahmesession mit mir selbst aus dem Jahr 2018, die eigentlich auch ein Retrofunk-Stück ist. Ergänzt mit ein paar Gesangslinien habe ich es fertig gemischt und diesem Beitrag zugeordnet. Viel Spass beim Hören!

feel the funk


silent djembe • quiet africa

Ich war sehr erstaunt als ich vor einigen Wochen im Flur eines Freundes dieses ungewöhnliche Instrument entdeckte. Eine „silent djembe“ war mir noch nicht untergekommen. Normalerweise ist das Ziegen-Fell einer Djembe Trommel an der Spielfläche rasiert, damit der klare Trommelklang besser wirken kann. Hier war es anders. Schnell entwickelte sich der Gedanke ein Stück zu diesem Thema zu komponieren und in Form des Albums „quiet africa“ auszubauen. Dabei kamen dann doch aber Djembe mit dem gewohnten Fell zum Einsatz.

Drum & Hand Free Stock Photo - Public Domain Pictures

Africa ist natürlich gar nicht „ruhig“ und „still“, wenn man die afrikanische Zivilisation betrachtet. Besonders was ist die Entwicklung des Rhythmus allgemein betrifft, hat es afrikanische Musik zu besonderer Ausprägung gebracht. Wie auf keinen anderen Kontinent ist afrikanische Musik sehr oft ohne Bewegung und Tanz für die Afrikaner schlichtweg nicht vorstellbar. Wenn ich mit meinen Schülern über die Elemente der Musik spreche, verdeutlichte ich gerne die Verbindung des Elements Rhythmus mit dem afrikanischen Kontinent, obwohl ich mir natürlich klar darüber bin, dass es sich hier nur um ein vereinfachtes Stereotyp handelt, an dem allerdings ein bisschen etwas dran ist. Gleichwohl könnte man die kunstvolle Melodik dem asiatischen Raum und die meisterschaftliche Verwendung der Harmonie dem europäischen Kontinent zuordnen.

silent djembe • quiet africa

do you hear me?

Ich glaubte eigentlich Präsident Putin rasselt nur mit dem Säbel und würde niemals einfach in die Ukraine einmarschieren. Ich wollte gerne glauben, was Frau Wagenknecht kürzlich noch zum Besten gegeben hatte, aber auch sie wurde eines Besseren belehrt, wie sie allerdings selber einräumte. Ich kann mich noch an die Rede von Putin im deutschen Bundestag im September 2001 erinnern und hätte es gut gefunden, Putin die Hand zu reichen. Ich weiß auch noch wie ich mir wünschte mit Russland zu einer umfassenden Versöhnung und Zusammenarbeit zu kommen. Aus vielerlei Gründen ist es ja anders gekommen – es ist Geschichte – und man weiß nicht, ob sich Putin möglicherweise durch Hass- und Rachegefühle in den letzten Jahren stark in Richtung eines Despoten verändert, oder ob er schon lange an seinem Expansionsplan gearbeitet hat. Der Einmarsch der Russen in die Ukraine stellt jedenfalls eine enorme Zäsur in der Nachkriegszeit für Europa dar. Plötzlich ist das militärische Kriegsdenken und alles was damit zusammenhängt wieder in den Köpfen. Deutschland wird über Nacht zu einer Miltitärmacht bzw. möchte jetzt schlagartig wieder dahin kommen. Schlimmer noch, ein Atomkrieg scheint wieder wahrscheinlicher zu werden.

In Großstätten hat man Bunkeranlagen errichtet, die das Überleben von nach einem atomaren Schlag mindestens für 20 Tage sichern sollen. Wenn aber alles für zehntausende von Jahren verstrahlt und zerstört ist, nützt dies reichlich wenig. Daher fehlt mir in diesem Zusammenhang das logische Verständnis für die Prepper-Bewegung. 2016 konnten wir die Bunkeranlage unter dem Kuhdamm in Berlin besichtigen. Von diesem Besuch stammt die Aufnahme eines Lichtschalters, die erstaunlicherweise den Nationalfarben der Ukraine entspricht und hier als Beitragsbild fungiert. Der besuchte Bunker dient nur noch musealen Zwecken.

Zu Recht nimmt ein beachtenswerter Anteil der europäischen Bevölkerung Anteil an dem Schicksal und solidarisiert sich mir der Ukraine. Dabei kommt heraus, dass anscheinend die Ukrainer den Europäer näher sind, als es die Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan waren bzw. sind. Ich gehöre zu den Menschen, die noch immer glauben wollen, dass es auch eine nichtmilitärische Kraft gibt, die Kriegshandlungen beeinflussen können und finde es durchaus nützlich und notwendig, wenn Menschen ihre Stimmen erheben, demonstrieren und für den Frieden werben, um geistig zu wirken. Die Ukrainer haben sich entschieden mit Waffen zu kämpfen und sich nicht kampflos dem Feind zu ergeben. Diese Entscheidung kann man nachvollziehen. Ich hätte aber einen waffenlosen Widerstand für sinnvoller gehalten, um die Tötung von Menschenleben und die Zerstörung von Städten zu vermeiden. Die Ukraine wird sowieso in absehbarer Zeit und möglicherweise zeitlich begrenzt an die Russen fallen, ob bis dahin die zahllosen Opfer und die grauenvollen Zerstörungen etwas ändern, wage ich zu bezweifeln.

Das Stück „do you hear me?“ solidarisiert sich mit allen, die ihre Stimme erheben und sich für Lösung der Konflikte mit nichtmilitärischen Mitteln einsetzen. Diese Stimmen sollen in Russland, im Kreml und in der ganzen Welt gehört werden.

do you hear me?


the number is not available

Es gibt bestimmte Entwicklungen, die werden als sogenannte Sprunginnovationen bezeichnet. Sprunginnovationen sind meistens bestimmte Erfindungen, die einen enormen Wandel in der Gesellschaft hervorbringen können. Die Erfindung des Buchdrucks ist eine der bekanntesten aus dieser Liste und es wird auch keiner bezweifeln, dass die Erfindung des Telefons mit dem Vorläufer des Telegraphen eine solche Innovation darstellte, konnten die Menschen sozusagen nunmehr mit ihrer Stimme auf Reisen gehen. Vorher war die Infomationsvermittlung nicht schneller als das schnellste Pferd mit Reiter, wenn man mal von Rauchzeichen, Brieftauben, Lichtzeichen und der Kommunikation mittels der Pfeifsprache El Silbo auf Gomera absieht. Die Integration des Telefons in einen Hosentaschen großen Mikrocomputer in Forms eines Smartphones stellt eine weitere Sprunginnovation dar.

Rafael Laguna, der Chef der relativ neuen Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND verrät in einem sehr lesenswertem Interview, warum die Gesellschaft die liebevoll bezeichneten HIPOS – was für „High Potentials“ steht – braucht und welche Anreize diese bekommen müssen. Dabei entlarvt er die selbstverliebten Eigenansichten der Hipster aus dem Silicon Valley – denn nicht jede gepriesene Innovation ist auch gleichzeitig eine Sprunginnovation – und berichtet über eine Liste des „The Atlantic“ der 100 wichtigsten Sprunginnovationen, die aufgrund von Befragungen zusammen getragen wurde.

Das heutige sounddesign stellt die wunderbaren Geräusche des Telefons in den Mittelpunkt, die mit der Benutzung die auditive Welt in diesem Bereich maßgeblich geprägt haben. Es sind Geräusche, die das Telefon beim Wählen von sich gibt bzw. gab und die wundervollen Signale, die uns akustisch anzeigen, ob wir auf den Verbindungsaufbau warten oder der Teilnehmer als besetzt markiert wird bis hin zu automatisierten Ansagen. Die Geräusche wurden auch diesmal wieder auf der Seite freesound.org mit einer einfachen Suche nach telephon ring zusammengetragen und mittels generativen Prozessen und Zufallsgeneratoren miteinander verknüpft. Hierzu die Wortwolke auf der freesound.org Seite.

the number is not available


Das heutige passende Beitragsbild habe ich abermals im Freilichtmuseum Hessenpark in einem Gewächshaus „gefunden“.

mercury voyager

Im Jahr 1977 startete die NASA zwei Voyager Sonden, um weit von der Erde entfernte Planeten unseres Sonnensystems wie Saturn, Jupiter (die beiden Riesen), Uranus und Neptun zu erkunden. Es sollte eine der erfolgreichsten Missionen der NASA werden. Noch heute besteht Kontakt zu den Sonden, die faktisch unser Sonnensystem verlassen haben. Dabei muss man bedenken, dass die Grenze, wo unserer Sonnensystem eigentlich endet, natürlich reine Abmachungssache ist. Man kann aber zumindest sagen, dass die Sonden über die Umlaufbahn des Planeten Pluto, der ja gemäß des bestehenden Protokolls eigentlich nicht mehr als Planet eingestuft wird, hinaus geflogen sind und neben einer anderen Sonde damit zwei Objekte sind , die von Menschenhand geschaffen sich am weitesten von der Erde entfernt haben. Wer mehr darüber erfahren möchte, schaut sich diesen sehr gut gemachten Artikel vom Wissenschaftsjounalisten Friedrich List an. Hier sieht man auch eine Reihe von Aufnahmen, die die beiden Sonden zur Erde gefunkt haben.

Die Voyager Sonden erlangten Berühmtheit, weil sie jeweils eine goldene Schallplatte – golden record – dabei haben, die Zeugnis von der Existenz und Kultur der Menschheit geben soll, falls diese jemals mal von intelligenten außerirdischen Bewohner gefunden würde. Dazu wurde von einem schlauen Team ein einfach zu entschlüsselnder Code erfunden und damit Musik, Bilder, Texte und gesprochene Textnachrichten in mannigfaltigen Sprachen codiert. Man hat seitens der Musik unter anderem Bach, Beethoven, Mozart, sowie eine Aufnahme von Chuck Berry beigelegt, neben einer Reihe von Volksmusik verschiedenster Völker der Erde. Mich wundert, dass keine Jazzmusik in der Auswahl zu finden ist.

Die Audiobotschaften – Grußworte in 55 Sprachen, die frei gewählt werden durften, hat das Duo Falkfest 2002 bei dem Stück mercury vojager im Stil eines 4 to the floor beats verwendet und an die Mission erinnert. Der Name mercury voyager stammt von einem amerikanischem Auto, welches die für die damalige Zeit typischen „Raketen-Flügel“ hatte. Übrigens hieß das erste Weltraumprogramm der NASA auch mercury. Mercury war ursprünglich ein beliebter Name für große Segelschiffe verschiedenster Flotten.

mercury voyager


Das Beitragsbild ist diesmal ausnahmsweise keine eigene Fotografie, sondern eine zur freien Verwendung herausgegebene Abbildung der erwähnten goldenen Scheibe (golden record).

interview

Ende Juli diesen Jahres hatte ich die große Ehre ein Interview den Machern vom Fischer & Co Radio aus Bad Wildungen geben zu dürfen. Ich hatte Gelegenheit über eine Stunde einschließlich von Musiktiteln über meine Arbeit als Audioblogger, mein blog und über meine Arbeit als Musiker zu berichten. Christiane und Marvin, die beiden Radiomoderatoren haben mir Fragen gestellt und die Sendung ging am 07.08.2021 über den Äther. Diese Sendung liegt mittlerweile auch als Podcast vor.

Jeder der ein bisschen mehr über „falkbossa“ und elektronische Musik erfahren möchte ist herzlich eingeladen die Sendung zu hören. Und, schaut doch mal beim Fischer & Co Radio aus Bad Wildungen vorbei.

detroit algoritm

Mit dem heutigen Beitragsstück nehme ich an der Songchallange initiiert von DJs vor Climate & Greenpeace teil. Aufgabe war es Samples des Greenpeace Folders zu benutzen und in beliebiger Form in einem Track zu verwenden. Einige Samples sind unschwer zu erkennen, andere, wie z.B. die des zunächst einsetzenden Schlagzeugs nicht von anderen Drumsounds zu unterscheiden.

Bis auf die elektronische Gitarre stammen alle Sounds von einem neuartigen FM Synthesizer der Firma reasonstudios mit dem Namen Algoritm, der eine breite Palette von druckvollen Pluck- and Bellssounds liefert und darüber hinaus knarzende Bässe, sowie wundervolle retrospektivische Leadklänge bereitstellt. Dieses virtuelle Instrument ist einfach zu bedienen und das Besondere ist, auf Knopfdruck werden zufällige neue Klänge geliefert. Detroit fand Einzug in den Titel, da ein verwendeter Drumsound so benannt ist.

detroit algoritm (djs for climate one)


Die Corona-Pandemie hat viele Themen verdrängt, aber allmählich kommt das Thema „Klimawandel“ wieder ins Bewusstsein zurück. Gestern wurde ein Statistik des deutschen Wetterdienstes verflicht, die besagt, dass obwohl wir zwei wirklich kalte Winterwochen – hier wurden bis zu -24° Celsius gemessen – mit Schnee hatten, der gesamte Winter schon wieder durchschnittlich zu warm und trocken war. In wie weit diese Klimaveränderung menschlich bedingt ist, kann schwer eingeschätzt werden. Sicher ist, die menschliche Umweltverschmutzung trägt deutlich bei und die Art und Weise der Landwirtschaft begünstigt das Sterben der Böden. Ich hatte vor etlichen Monaten in dem Beitrag we live in a strange world feat. greta thunberg schon mal ähnliche Gedanken ausgeführt.

DJs for climate & Greenpeace wollen auf dem kulturellen Weg einen Betrag zum Klimawandel leisten und schreiben:

We believe that culture and music can play an important role in the climate movement, offering inspiring visions, unity and the opportunity for the music community to come together and get involved. We are looking for inspiring visions of the future, trying to create an opportunity for momentum and change from a time of huge uncertainty.

The CLIMATE SAMPLE PACK offers an entry point to dig into this question. Using field recordings made by Greenpeace during years of vital action on behalf of our planet, we’ve crafted a wild array of unique sounds: Arctic ice claps, Amazonian storm loops, Pacific wave crashes, Synth whales and many more sparks for sonic exploration.These sounds have stories and we’re excited to hear you channel them into an amazing track which inspires, elevates or simply moves butts. We’ll release our favorites next year, and pick a select few to press on greenest vinyl ever made.

Das Beitragbild wurde vor wenigen Wochen aufgenommen und zeigt eine Schneelandschaft, die symbolisch für das Weltklima steht.

promised land

Als Martin Luther King seine berühmte promised land Rede am 03. April des Jahres 1968  in der Meason Temple Church in Memphis hielt, ahnte er vielleicht schon, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. So zumindest wird gedeutet, dass er in der Rede auch große Teile seines Werdeganges ausbreitete. Am folgenden Tag wurde Martin Luther King in Memphis/Tennessee ermordet. Für mich ist diese Rede in zweierlei Hinsicht besonders bemerkenswert:

1. Es ist kaum zu glauben, dass das amerikanische Volk im Besonderen und die Bevölkerung der Erde im Allgemeinen anscheinend noch nichts aus den Aussagen der Rede gelernt hat, denn 50 Jahre später muss eine Sozialbewegung wie Black Lives Matter darum kämpfen, den Rassismus gegen die afroamerikanische Bevölkerung abzuschaffen und dieser Bevölkerungsgruppe das in der Verfassung verbriefte Recht auf Gleichberechtigung zuzugestehen.

2. Die Betonung der Sprachmelodie die Luther King an den Tag legt, hat mich sofort fasziniert. Er zog dadurch wie kaum ein anderer Redner seine Zuhörer regelrecht in den Bann.

Ich möchte mit diesem Stück aus der „VoiceOver Reihe“ an die Taten und Hoffnungen von Martin Luther King eindringlich erinnern und gleichzeitig der Black Live Matter Bewegung viel Kraft wünschen, für ihre Ziele einzustehen und den gewaltfreien Weg konsequent beizubehalten.

promised land (voiceover edit)


große Ansicht

Das Stück verwendet die neusten Samples der spitfireaudio lab Serie. Im zweiten Teil des Stückes melodiert eine Elektrogitarre, die mit dem Sound des fantastischen Friktion PlugIns der Firma reasonstudios aus Schweden gedoppelt wird. Ich habe hier zusätzlich eine instrumentale Version angefügt. Zum Zeitpunkt 01:36min kommt die einsetzende Melodie von Gitarre und Violine dadurch natürlich viel besser zur Geltung.

promised land (instrumental)

Das Beitragsbild greift den Gedanke des gelobten Landes auf, denn zumindest in der Metapher werden fruchtbare Landschaften versprochen.

always on advanced (steve jobs edit)

Als Steve Jobs im Jahr 2007 bei einer seiner berühmtesten Keynote auf der Macworld 2007 Convention im Moscone Center in San Francisco das erste iPhone vorstellte, löste dies eine regelrechte Medienrevolution aus. Schon 10 Jahre später konnte sich die reiche westliche Welt nicht mehr vorstellen, dass es eine Zeit ohne Smartphones gegeben hat, so stark hatte dieses kleine Gerät die Medienlandschaft und die Gewohnheiten der Nutzer verändert. Nicht das es nicht vor 2007 schon Versuche gegeben hätte ein solches Gerät mit Touchscreen zu bauen und auf den Markt zu bringen. Allerdings hatte es Apple mal wieder als erste Firma verstanden, das Gerät so bedienerfreundlich und funktionell zu gestalten, dass fortan alle anderen Hersteller – die mittlerweile durchaus auch bessere Geräte zu freundlicheren Preisen auf den Markt bringen – auf diesen Zug aufsprangen. Apple zählt aufgrund dieses Erfolges bekanntermaßen zu den reichsten Firmen der Welt.

Über Steve Jobs ist viel geschrieben worden und man kann über ihn viel nachlesen. Es gibt eine offizielle Biographie, die auch verfilmt worden ist. Diese Verfilmung habe ich noch nicht gesehen, freue mich aber schon darauf. Ich habe einen anderen Film (Jobs) über Steve Jobs – gespielt von Ashton Kutcher – gesehen, der den Rauswurf aus der Apple-Firma und seine erneute Einstellung thematisiert. Ich fand diesen Film trotz schlechter Kritiken gar nicht schlecht. Auch Ashton Kutcher hat seine Rolle meiner Meinung nach gut gespielt. Der besondere Genius von Steve Jobs bestand – so sehe ich das – darin, dass er 1. starke Visionen hatte, 2. in der Lage war vortreffliche Leute in sein Team zu holen, die seine Visionen unter Zeitdruck und Stress umsetzten konnten und 3. er ohne Rücksicht auf Verluste diese Leute bis zur Erschöpfung antrieb. Es ist immer wieder darüber zu lesen, welch unangenehmer Zeitgenosse Stehe Jobs zuweilen gewesen ist, insbesondere wenn es darum ging, die Firmeninteressen zu gewährleisten.

In seiner berühmten Rede in der Stanford Universität 2005 – wenn ich mich nicht täusche, hatte die Universität ihm eine Ehrendoktorwürde zukommen lassen – kommt Steve auf seinen Rauswurf zu sprechen. Dies kann man auch bei dem heutigen Stück hören, denn es beinhaltet Ausschnitte dieser Rede. Aus dieser Rede stammt folgendes Zitat:

Eure Arbeit wird einen großen Teil eures Lebens ausmachen und der einzige Weg, wirklich zufrieden zu sein, ist etwas zu tun, das ihr für großartiges Schaffen haltet. Und der einzige Weg, Großartiges zu leisten, ist, wenn ihr liebt, was ihr tut. Und falls ihr es noch nicht gefunden habt, haltet Ausschau. Gebt euch nicht zufrieden. Genau wie bei allen Herzensangelegenheiten werdet ihr merken, wenn ihr es gefunden habt.

Steve Jobs: Stanford commencement speech (2005)

always on advanced (steve jobs edit)


Bei dem heutigen Beitragstück handelt es sich um einen eigenen Remix. Ich habe das Stück always on (simply) mit Rhythmen, Bass und der Stimme Steve Jobs erweitert und dadurch in ein EDM Gewand gegossen.

Das Beitragsbild entstand 2017 im Zeppelin Bunker in Wünsdorf (Brandenburg), wo die Nationalsozialisten während des 2. Weltkrieges eine riesige Bunkeranlage als Nachrichtenzentrale errichtet hatten. Diese Bunkeranlage kann man besichtigen. Keiner hätte sich in den 40er-Jahren erträumen können, wie sich 50 Jahre später die Handhabung von Telefonen ändern würde.

mother of the nation

Zur Zeit erfreut sich „Mutti“ – noch Bundeskanzlerin Angela Merkel – laut ARD Deutschlandtrend sehr hoher Zustimmungswerte von 71% und liegt damit an erster Stelle vor Gesundheitsminister Jens Spahn, der sich bis zum zweiten Platz vorgearbeitet hat. Frau Merkel hat sich nicht zuletzt durch ihr Entscheidungsverhalten in Coronazeiten und durch den aktuellen Europavorsitz wieder die Spitze der Beliebtheit zurückerobert.

Zwar polarisiert Merkel die Nation, doch kenne ich etliche Menschen aus den verschiedensten politischen Lagern, die behaupten, Merkel hätte mit ihrer stets ruhigen unaufgeregten eigentlich stoischen Art ohne übertriebenen Narzissmus einen sehr guten Job gemacht und uns durch mehrere politische Krisen geführt. Ich behaupte sogar Frau Merkel ist der beste SPD Kanzler, den wir je hatten, obwohl sie ja der CDU angehört. Dadurch wurde ihr der Titel Mutti der Nation verliehen. Den Titel Mutter der Nation hatte zuvor die schon lange verstorbene Schauspielerin Inge Meysel inne.

Grund genug „Mutti“ (Angela) heute zu Wort kommen zu lassen. Die einzelnen und im Grunde unzusammenhängenden Zitate entstammen einem sogenannten soundboard. Soundboards zu Persönlichkeiten finden sich zahlreich im Internet. Sie dienen dazu, sozusagen auf Knopfdruck bestimmte Klangschnipsel – hier Zitate – auditiv abzurufen und erfreuen sich großer Beliebtheit.

mother of the nation


Das Stück reiht sich ein in die Reihe der Stücke mit sogenanntem voiceover. Vielleicht kann ich bei Gelegenheit die VoiceOver Stücke der Kategorie spoken zusammenfassen.

Das Beitragsbild zeigt passenderweise die Glaskuppel des deutschen Bundestagsgebäudes bei einem Besuch im Jahr 2019 in Berlin.

quo vadis deutschland

Die Frage quo vadis? hat einige Berühmtheit erlangt. Ursprünglich entstammt sie dem Johannesevangelium und entwickelte sich weiter zu einer Legende über den Apostel Paulus mit der Frage an Jesus: „Wohin gehst du, Herr!“ Aufgegriffen wurde diese Frage in dem amerikanischen Film „quo vadis“ aus dem Jahre 1951. Heutzutage wird dieser lateinische Ausspruch umgangssprachlich etwa benutzt im Sinne von „Wohin soll das noch führen“? Mir begegnete diese Frage in dem NDR Corona Podcast Folge #50 mit Christian Drosten in Form einer Youtube-Sendung. Moderiert wird die Sendung von der Journalistin Corinna Hennig, die durch ihre klare Stimme auffällt. Ich habe mir erlaubt einige Passagen des Podcast mit der Stimme von Frau Henning auszuleihen. Christian Drosten hat sich in den letzten Wochen nicht zuletzt durch diesen Podcast – ob es ihm nun lieb ist oder nicht – zu einer öffentlichen Person mit einer doch gewissen Berühmtheit entwickelt. Ihm geht es dabei um die Sache, um die inhaltliche Aufklärung, nicht um das Auftauchen in der ersten Reihe journalistischer Tätigkeiten. Ich schätze Herrn Drostes unprätentiöse Art die Dinge in einer angenehmen Stimmlage sachlich und sehr gut verständlich herüberzubringen. Warum er zur Zielscheibe von sogenannten Hatern wurde, bleibt mir unverständlich.

Ich wurde darauf hingewiesen, dass das Stück an die Gruppe Kraftwerk erinnere. Dies finde ich bemerkenswert, habe ich doch unlängst eine retrospektivische Sendung zur Gruppe Kraftwerk auf Arte TV gesehen. Kraftwerk wird immer als DIE deutsche Techno-Pionier-Band hingestellt.

Dem geneigten Audioblogpublikum bleibt nicht verborgen, dass mich das Thema „Corona“ die letzten Wochen immer wieder beschäftigt hat. Ich benutzte diesmal ein voiceover, welches sich inhaltlich damit beschäftigt, wohin die Reise der Coronapandemie in Deutschland die nächsten Wochen gehen wird. Vielleicht ist es erstmal die letzte musikalische Beschäftigung mit diesem Thema. Ich werde in den nächsten Wochen ein Album zum Thema Corona herausbringen, welches alle die Stücke zusammenfasst, die sich mit dem Thema beschäftigen und werde es „the corona tapes“ nennen.


quo vadis deutschland

Das Bild wurde kürzlich an der Bushaltestelle im Dorf aufgenommen. Gesellschaftliche Zustände lassen sich immer an ihrem Müll erkennen. Hier liegt eine Corona-Maske – höchstwahrscheinlich die eines Kindes – im Lindenlaub und spiegelt auf ihre Weise das Zeitgeschehen wieder.

westworld

Und aller guten Dinge sind Drei. Auch diesmal lässt mich das Thema „tundra“ nicht los, allerdings in einem ganz anderen Zusammenhang. Wie man als aufmerksamer Leser dieses blogs schon mitbekommen hat, liebe ich es bisweilen an „competitions“ teilzunehmen. Diesmal schrieb die „Samplebude“ Spitfireaudio – hier schon vielfach erwähnt – die #westworldscoringcompetition2020  aus und ich beschloß schlagartig teilzunehmen. Ich montierte in Windeseile meine beiden letzten Tundra-Stücke unter den Trailer und fand diese moodtechnische Vorgehensweise durchaus machbar. Das Ergebnis findet sich bei Youtube.

Der Begriff Westworld traf mich sehr mindestens in zweierlei Hinsicht.

1. Der Film Westworld aus dem Jahre 1973 hatte mich als Jugendlicher enorm fasziniert. Der Aspekt, dass geniale Technik nicht mehr zu beherrschen ist, hat man sie einmal erschaffen, beeindruckte mich nachhaltig, genauso wie der ganze Plot des Films. 2016 wurde eine Serie mit dem gleichen Titel produziert und erfreute sich in Amerika großer Beliebtheit. Anscheinend kommt 2020 die Season 3 dieser Serie heraus.

2. In dem Namen Westworld steckt ja, der sogenannte Westen, die westliche Welt. Jahrzehntelang hat der Westen, gespeist aus den besten Jahren der USA, den Ton angeben und arrogant behauptet, dass der Neokapitalismus die einzig richtige Staatsform sei und die den anderen Staaten imperialistisch aufgedrückt werden müsste. In den letzten Tagen stellt sich heraus, dass dieses Modell höchst krankhaft bis morbide ist. Blicke in die Zukunft könnten sehr düster ausfallen. Amerika ist ein Scherbenhaufen, hat weder Staatsfinanzen noch den selbsterschaffenen Rassismus im Griff und wird überdies noch von einem verwirrten Narzissten geführt.

UPDATE: Die Competition ist beendet und die Gewinner wurden gekührt. Es hatten sich 11.000 Einsender beteiligt! Die YouTube Kommentar-Gemeinde war nicht schlecht erstaunt, welche Filmmusik gewonnen hat und hat dies auch unmissverständlich in den Kommentarzeilen zum Ausdruck gebracht. Ich persönlich bin auch sehr erstaunt und wundere mich, hatte ich doch einen ganz anderen Beitrag als Gewinner vermutet. Man kann dieses Youtubevideo zu Bekanntgabe der Gewinner aufrufen.

Das Beitragsbild zeigt diesmal schon eher eine Tundralandschaft als die beiden Beitragsbilder der letzten Einträge, aber die Gräser, die hier abgebildet sind, sind zu saftig, zu gut genährt, als das hier eine wahrhaftige Tundra-Graslandschaft abgebildet sein könnte.

choose an outside location

Im heutigen Beitrag gibt es zwar keine neue Musik, dafür aber alte Songs in neuen Schläuchen. Mein freundlicher Nachbar R. hat seinen filmischen Beitrag zur aktuellen Corona-Epidemie mit Klängen meiner vorletzten CD opia bzw, der CD so far away unterlegt.

Dabei werden folgende Stücke zur Untermalung des Filmes verwendet:

Das Beitragsbild zeigt meinen Computer auf dem Schreibtisch meines Arbeitsplatzes während er den Film abspielt.